Im Januar 2024 beginnt die Veganuary-Challenge international zum elften Mal. Watson erklärt euch, was ihr darüber wissen müsst.Bild: Pexels / Geraud Pfeiffer
Veganuary
Stell dir vor, wir überwinden die Klimakrise.
Stell dir vor, kein Tier müsste mehr in der Massentierhaltung leiden.
Stell dir vor, wir könnten friedlich zusammen leben – denn es wäre genug Essen für alle da.
Mit diesen Traumvorstellungen, die jedoch real werden könnten, startet der Veganuary 2024 in eine neue Runde.
Was ist der Veganuary?
Mit Veganuary ist die Neujahrs-Challenge gemeint, bei der die Teilnehmer:innen für den ersten Monat des neuen Jahres sich selbst herausfordern, vegan zu leben – also einen Monat lang ohne Fleisch und tierische Produkte zu schaffen. Gegründet wurde die Aktion 2013 von der gleichnamigen, gemeinnützigen Organisation Veganuary im Vereinigten Königreich. Sie hat seitdem aber in Ländern weltweit Kampagnen gemacht. Zuletzt liefen unter anderem offizielle Kampagnen in Indien, aber auch in traditionell fleischlastigen Ländern wie den USA, Chile, Argentinien und Brasilien. 2024 feiert der Veganuary damit international seinen 11. Geburtstag.
Ihr Ziel blieb dabei bis heute gleich: Menschen und Unternehmen gleichermaßen beim Wechsel hin zu einer pflanzlichen Ernährung unterstützen, sowohl im Januar, als auch für den Rest des Jahres. Dabei soll vor allem ein klares Verständnis von Veganismus bei möglichst vielen Menschen ankommen:
- Dass eine vegane Ernährung eine der effektivsten Maßnahmen ist, um die Umwelt zu schützen.
- Vegane Ernährung hilft, Tierleid zu vermeiden.
- Sie hilft, den Klimawandel aufzuhalten.
- Und sie kann die Gesundheit von Millionen Menschen verbessern.
Was bringt eine vegane Ernährung im Januar und wer macht mit?
Vor allem aber soll die Bewegung einen Masseneffekt in den Gewohnheiten der Verbraucherinnen und Verbraucher herbeiführen: Weg von tierischen, hin zu pflanzlichen Produkten.
Darauf liegt der Fokus im Januar. Doch in den letzten zehn Jahren hat sich viel in der veganen Bewegung getan: Nicht nur haben immer mehr Leute an der Challenge mitgemacht – der Veganuary 2023 hat alle Rekorde gebrochen. Mehr als 700.000 Menschen aus fast allen Ländern der Welt haben sich offiziell zum Veganuary 2023 angemeldet – und ihn damit zum größten aller Zeiten gemacht. Darunter sind verschiedenste Influencer:innen, Köch:innen, berühmte Schauspieler:innen oder Sänger:innen, die sich und Millionen von anderen Menschen mit veganen Rezepten und Gerichten begeistern und in den letzten Jahren für einen anhalten Medienrummel sorgten.
Veganuary soll Systemwandel in Landwirtschaft und Industrie erreichen
Aber ganz grundsätzlich ist der Veganuary als Anstoß gedacht: Als Auftakt, die gewohnten Lebens- und Essgewohnheiten infrage zu stellen und vegan vielleicht nicht nur auf einen Monat begrenzt auszuprobieren. Manche schaffen es auch, danach umweltbewusster mit den eigenen Entscheidungen unsere Welt mitzugestalten.
Denn Prognosen zufolge steigt die Weltbevölkerung bis 2050 auf über 10 Milliarden Menschen an – die alle irgendwie mit Essen versorgt werden müssen. Gleichzeitig sollen die Emissionen der Landwirtschaft um bis zu 87 Prozent steigen. Viele Studien, wie unter anderem die renommierte EAT Lancet Kommission zeigen, dass sich eine mindestens 50-prozentige Umstellung aller Menschen auf eine rein pflanzliche Ernährung lohnen würde, um eine Versorgung der Weltbevölkerung zu sichern. Mit der sogenannten "Planetary Health Diet" würden wir also nicht nur gesünder essen, sondern auch dem Klimawandel, Artensterben und Hungersnöten entgegenwirken.
Die Bereiche Landwirtschaft und Ernährung sind zwei Handlungsfelder, bei denen viel Optimierungspotenzial vorhanden und bitter nötig ist. Doch nur, wenn immer mehr Menschen durch ihrer Kaufentscheidung im Supermarkt der Ernährungsindustrie direkt zeigen, dass pflanzliche stärker als tierische Produkte nachgefragt sind, wird sich auch politisch und wirtschaftlich wirklich etwas verändern in der Landwirtschaft und Essensbranche.
Hinweis der Redaktion: Diesen Artikel haben wir erstmals zum Veganuary 2023 veröffentlicht. Da er besonders beliebt war, haben wir ihn wo nötig aktualisiert und jetzt erneut publiziert.
Deutschland hat sich ambitionierte Ziele für den Ausbau Erneuerbarer Energien gesetzt. So sollen bis 2030 insgesamt 80 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen. Der Erfolg ist bisher jedoch durchwachsen. 2023 lief es mit dem aus Windkraft erzeugtem Strom eher dürftig, Zielvorgaben wurden unterschritten, um 1,3 Gigawatt.