Um die Klimakrise bekämpfen zu können, müssen wir nicht nur das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas stoppen. Auch in anderen Bereichen braucht es einen systemischen Wandel: Längst ist bekannt, dass unsere Ernährung – allem voran unser großer Hunger auf tierische Produkte wie Steak, Burger, Eier und Käse – die Erderhitzung antreibt.
Denn: Durch die Haltung unserer Nutztiere werden laut der Food and Agriculture Organization (FAO) nicht nur rund 14,5 Prozent aller Treibhausgase verursacht. Die Produktion tierischer Lebensmittel ist auch extrem ineffizient. Das liegt unter anderem daran, dass zunächst Futtermittel angebaut werden müssen, für die zudem oftmals Regenwald gerodet wird, um sie dann an die Tiere zu verfüttern.
Sparen wir uns den "Umweg" über das Tier, schonen wir nicht nur die Böden, sondern erzeugen auch deutlich effizienter Kalorien. Denn obwohl für die Erzeugung von tierischen Produkten 77 Prozent der weltweiten Landflächen genutzt werden, stellen sie nur 18 Prozent der Kalorien dar.
Pflanzliche Lebensmittel sind da deutlich effizienter: Auf 23 Prozent der verfügbaren Landfläche werden 82 Prozent der Kalorien produziert, die wir Menschen verzehren. Das ist insbesondere bei einer wachsenden Weltbevölkerung ein wichtiger Punkt.
Doch obwohl die Vorteile einer veganen oder pflanzenbasierten Ernährung mit Blick auf Klima und Gesundheit überwiegen, spiegelt sich dies in der Preispolitik nicht wider – im Gegenteil: Die NGO ProVeg Deutschland hat die Preise pflanzlicher und tierischer Produkte im Sortiment deutscher Supermärkte verglichen. Das Ergebnis? Im Schnitt war ein veganer Warenkorb 25 Prozent teurer als einer mit tierischen Produkten.
Auch in Restaurants sieht die Lage oft ähnlich aus: Pflanzenbasierte und vegane Menüs und Gerichte sind hier oft teurer. Die Kette Burger King will jetzt dagegenhalten – und drückt die Preise für Plant-based Produkte unter jene der tierischen. Jörg Ehmer, CEO von Burger King Deutschland sagt dazu:
Damit spielt Ehmer darauf an, dass Kund:innen allein aufgrund höherer Preise nicht zu den Plant-based Burgern, sondern stattdessen zu jenen mit Fleisch greifen würden. Mit der Preissenkung aller Plant-based Produkte von zehn Cent im Vergleich zum fleischhaltigen Äquivalent will die Kette einen Anreiz setzen, auch die pflanzenbasierten Gerichte auszuprobieren.
Eigenen Angaben zufolge bietet Burger King in der deutschen Systemgastronomie das größte Plant-based Angebot an, da die Kette bereits seit 2022 fast jedes seiner Menüs auch als pflanzenbasierte Version anbietet.
In Österreichs Hauptstadt Wien hatte die Kette zeitweise sogar eine rein vegane Filiale eröffnet: Dort wurden lediglich Produkte unter grünem Label, ganz ohne Fleisch und anderweitige tierische Produkte angeboten. Allerdings hielt der Erfolg der veganen Filiale nur über einige Monate an – mittlerweile werden auch dort wieder regulär Burger mit Fleisch und Käse sowie Chicken Nuggets angeboten.
Allerdings stand Burger King – auch mit Blick auf sein veganes Sortiment – bereits mehrfach in der Kritik. So deckte "Team Wallraff" im September 2022 in vier Filialen auf, dass offenbar Fleischpatties als vegane Burger verkauft wurden. Daraufhin verloren vegane Produkte bei Burger King das V-Label, ein Siegel für rein-pflanzliche Produkte.