
Bei der Paketauslieferung ist in Neuwied ein Streit eskaliert.Bild: dpa / Sina Schuldt
Panorama
Klamotten, Haushaltswaren oder Elektronik: Online-Shopping ist weiter sehr beliebt. Im vergangenen Jahr konnte die Branche nach einem Auf und Ab durch die Corona-Pandemie ein Plus von 0,6 Prozent verzeichnen. Die Paketflut stellt die Auslieferer vor Herausforderungen: Die ganzen Pakete müssen natürlich auch nach Hause zu den Leuten geliefert werden.
In Neuwied hat sich beim Ausliefern am Montag eine ungewöhnliche Szene abgespielt. Was als ganz normale Paketübergabe begonnen hatte, mündete in einem Streit zwischen dem Lieferfahrer und dem Kunden, bei dem letztendlich sogar die Polizei ausrücken musste.
Paketbote sperrt Kunde in Lieferwagen ein und fährt 40 Meter
Ausgelöst hat den Streit das Paket, das der Kunde bestellt hatte und von dem 27-jährigen Paketboten ausgeliefert werden sollte. Darin befand sich ein Laptop, den der 62-jährige Kunde aus der Schweiz nach Deutschland bestellt hatte.
Die Schweiz gehört nicht zur Europäischen Union und für Lieferungen aus Nicht-EU-Ländern wird ab einem Warenwert von 150 Euro eine Zollgebühr fällig. In dem Streit ging es darum, ob die Zollgebühr vor Ort noch zu entrichten war. Der Kunde meinte, er hätte die Gebühr schon vorher bezahlt.
Laut Mitteilung der Polizei im rheinland-pfälzischen Neuwied entstand zwischen den beiden Männern im Streit auch ein Gerangel um das Paket mit dem Laptop. Der Streit eskalierte.
Der Paketbote wollte dem Kunden das Paket nicht aushändigen und warf es schließlich zurück auf die Ladefläche des Lieferwagens. Der Kunde wollte seine Bestellung aber nicht aufgeben und sprang hinterher, um den Laptop herauszuholen. Den Moment nutzte der Lieferfahrer und schlug die Tür hinter dem Mann zu.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Er selbst setzte sich wieder nach vorne ins Fahrzeug und fuhr los – mit dem eingesperrten 62-jährigen Kunden hinten im Wagen.
Polizei rückt an – Anzeige gegen Lieferfahrer
Nach etwa 40 Metern besann sich der Paketbote wieder, berichtet die Polizei, und beendete die Fahrt wieder. Der 62-Jährige wurde laut einer Mitteilung der dpa leicht verletzt.
Als er in dem Lieferwagen eingesperrt war, rief der Kunde allerdings die Polizei, die im Verlauf des weiteren Geschehens bei den beiden Männern eintraf.
Bis zu deren Eintreffen hatten sich die Gemüter zwar wieder beruhigt und der 27-jährige Lieferfahrer gab dem Kunden sogar noch das Paket mit seinem Laptop heraus. Ohne Konsequenzen bleibt das Verhalten des Paketboten aber nicht. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet, laut SWR wegen Freiheitsberaubung.
Dinge, über die Deutschland heute spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News. So weißt du in wenigen Minuten, was abgeht.
Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben sich auf einen Tarifvertrag für rund 192.000 Beschäftigte geeinigt. Das teilte die Bahn der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit. Der nächste Warnstreik im Konzern kommt damit frühestens im März 2026 auf die Fahrgäste zu.