Krokodile sind "Urzeit-Reptilien", sie leben bereits seit 200 Millionen Jahren und haben sich auf der Erde weit verbreitet. Die Tiere sind sowohl im Wasser als auch auf dem Land anzutreffen. Dort sind sie ziemlich ungestüm unterwegs und greifen vereinzelt auch Menschen an.
Etwa 1000 Menschen weltweit werden jährlich von Krokodilen angegriffen. Meist enden solche Vorfälle tödlich. Dass die bis zu sieben Meter großen und bis zu einer Tonne schweren Tiere oft kein Erbarmen kennen, weiß auch der Rapper Gzuz. In einem 2015 erschienen Song singt er: "Schnapp macht das Krokodil, Krokodil, schnapp. Egal, was du hast, Digga, gib ihn'n was ab".
Auch im Norden Australiens hat es in den vergangenen Monaten erneut "Schnapp" gemacht. Monatelang wurden Einheimische von einem 3,63 Meter langen Salzwasserkrokodil terrorisiert. Das Raubtier wütete seit Anfang des Jahres in dem Ort Bulla und zeigte sich sehr gefräßig.
Aus dem nur etwa 250 Meter von Wohnhäusern entfernten Fluss heraus habe das Tier Kinder und Erwachsene angegriffen, sowie mehrere Hunde gerissen. Dies übermittelte Polizist Andrew McBride dem Sender ABC am Donnerstag.
Über Monate lauerte das Krokodil den australischen Bürger:innen auf. Bis sich die Menschen wehrten.
Die Einheimischen wollten sich nicht länger von dem Krokodil terrorisieren lassen. Für sie stand fest: Das Krokodil muss weg.
In Absprache mit den Ältesten und den Behörden in dem Ort Bulla wurde das Krokodil am Dienstag erschossen und nach Angaben der Polizei "auf traditionelle Art" zubereitet. So wurde das Tier kurzerhand vom Angreifer zum Festessen.
"Es war ein ziemlich großes traditionelles Festmahl", sagte der örtliche Polizist Andrew McBride dem Sender ABC Australia am Donnerstag, "es gab einige volle Bäuche".
Es sei zu Krokodilschwanzsuppe verkocht worden, andere Stücke seien auf dem Grill gelandet oder in Bananenblätter eingewickelt unter der Erde gegart worden.
In Australiens Northern Territory gibt es nach Angaben der Regierung mit mehr als 100.000 Exemplaren die größte wildlebende Krokodilpopulation der Welt. Salzwasserkrokodile kommen den Angaben zufolge vor allem entlang der Küste vor und ernähren sich bevorzugt von Fisch, fressen aber auch Vögel, Wildschweine und sogar Kühe.
Der Ort Bulla liegt etwa 100 Kilometer von der Küste entfernt. Dass sich das Tier überhaupt so weit im Inland aufhielt, hat nach Angaben der Polizei mit den Überschwemmungen in der Region Anfang des Jahres zu tun. "Durch die immensen Wassermassen, die in das Gebiet flossen, tauchen Krokodile an Orten auf, an denen man sie normalerweise nicht sehen würde", sagte McBride.
Die Angriffe in Bulla waren leider nicht die einzigen. Erst im März dieses Jahres wurde ein 68-jähriger Mann in der Nähe von Miami von einem Krokodil überrascht. Er überlebte die Attacke aber.
(mit Material der dpa)