Viele Film- und Serienjunkies mögen das Genre des Abenteuers. Beliebt ist dabei besonders die Heldenreise, bei der die Hauptfiguren neben einem persönlichen Entwicklungsprozess auch ordentlich Kilometer hinter sich lassen. Berühmt ist etwa die Reise von Frodo Beutlin und seinen Hobbit-Kollegen, die vom Auenland bis vor nach Mordor wandern.
Eine weit weniger gefährliche Reise und dennoch weite Reise sorgt derzeit in Deutschland im Real Life für großes Aufsehen. Statt um einen Hobbit und seine Gefährten geht es um das U-Boot U17 und seine Transport-Crew. U17 wird nämlich bereits seit einem Jahr von Norddeutschland Richtung Südwesten befördert.
In den vergangenen Tagen ging es in einem Schlussspurt durch Flüsse, über Bahnschienen – und sogar über enge Straßen in Dörfern. Die Bewohner:innen staunten nicht schlecht, als sie vom Balkon aus auf ein 50 Meter langes Kriegsschiff blickten.
Über Stock und Stein geht es in den vergangenen Tagen in Baden-Württemberg für das U-Boot U17. Früher diente es als wichtiges U-Boot der Marine und war von 1973 bis 2010 im Einsatz. Vergangenes Jahr wurde es dann von Kiel über das Meer und den Rhein auf den Weg Richtung Sinsheim geschickt.
Dort steht nämlich das berühmte Technik-Museum, in dem U17 ausgestellt werden soll. Anschließend können die Besucher:innen das 350 Tonnen schwere U-Boot bestaunen. Doch schon jetzt tun dies viele Schaulustige beim Zurücklegen der letzten Kilometer nach Sinsheim.
Seit Wochen ist der Weg von der Zwischenstation, dem Technik-Museum Speyer, zum Pendant in Sinsheim ein Event. Über den Rhein und den Neckar ging es auf Straßen und Schienen. Die Kolonne wird seit dem 28. Juni nämlich gar von einem Live-Stream des Museums aufgenommen.
Auf diesem verfolgten etwa am frühen Donnerstagnachmittag um die 1700 Zuschauer:innen, wie das Boot durch Felder über Landstraßen von Ittlingen nach Hilsbach fuhr.
Begleitet wird das Transportkommando auch von vielen Interessierten, da der Transport in Schrittgeschwindigkeit abläuft. Andere wiederum stellen sich an bestimmten Punkten an den Wegrand. Im Stream der vergangenen Tage beobachtet man an vielen Stellenabschnitten aufgestellte Pavillons, Klappstühle und sogar Musikanlagen.
Für Aufsehen sorgte zuletzt unter anderem die Zwischenetappe durch das Dorf Ittlingen. Dort feierten die Anwohner:innen die Durchfahrt des U-Boots und veranstalteten sogar Grill-Events dazu, wie Fotos auf Social Media zeigen. Die Aufnahmen, wie das U-Boot mit der Spitze teils die Häuser überragt, wirken surreal.
Die Zieleinfahrt für die Crew ist nun zum Greifen nah. Am 28. Juli soll sie mit U17 in Sinsheim ankommen.