Der Deutsche Jagdverband in Hessen schlägt Alarm: Der Kreis Groß-Gerau gab am Samstag den ersten Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bekannt. Das Virus wurde bei einem Wildschwein-Kadaver nahe Rüsselsheim festgestellt.
Für den Menschen ist das Virus zwar nicht gefährlich, kann aber große Probleme mit sich bringen. Sollten mehr Fälle nachgewiesen werden, könnte dies schwere Konsequenzen haben: Denn die tödliche Krankheit ist hochansteckend für Wild- und Hausschweine.
Infolge des ASP-Falls in Hessen haben umliegende Städte und Landkreise deshalb nun umfassende Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit beschlossen, unter anderem eine Leinenpflicht für Hunde sowie Jagdverbote.
Seit dem erstmaligen Nachweis der ASP in Hessen gilt in einem Umkreis von 15 Kilometern um den Fundort ein striktes Jagdverbot und eine Leinenpflicht für Hunde, wie die "hessenschau" berichtet. Dies betrifft die Städte Wiesbaden und Frankfurt sowie die Landkreise Groß-Gerau, Darmstadt-Dieburg und Offenbach. Mit diesen Maßnahmen soll eine Ausbreitung des für Schweine tödlichen Virus verhindert werden.
Im Landkreis Groß-Gerau sind Städte wie Bischofsheim, Büttelborn, Ginsheim-Gustavsburg, Groß-Gerau, Kelsterbach, Mörfelden-Walldorf, Nauheim, Raunheim, Riedstadt, Rüsselsheim, Stockstadt am Rhein und Trebur betroffen. Der Kreis Offenbach meldet die westlichen Gebiete von Egelsbach, Langen und Neu-Isenburg als Teil der Restriktionszone.
Auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg sind Griesheim, Weiterstadt und Erzhausen betroffen. Laut einer Karte des Landkreises befinden sich zudem Hattersheim und Hofheim am Taunus (Main-Taunus-Kreis) sowie die Frankfurter Stadtteile Schwanheim und Unterliederbach innerhalb der Sperrzone.
Frankfurt hat laut "hessenschau" ebenfalls umfassende Maßnahmen ergriffen und die Leinenpflicht sowie ein Jagdverbot für bestimmte Stadtteile verhängt. Dazu gehören Sindlingen, Zeilsheim und Teile von Höchst, Unterliederbach und Schwanheim. Zur Unterstützung der Suche nach möglichen infizierten Tieren setzen die Behörden dort Drohnen und Wärmebildkameras ein.
In Wiesbaden sind große Teile der Stadt betroffen. Komplett in der Sperrzone liegen die Stadtteile Biebrich, Amöneburg, Mainz-Kastel, Mainz-Kostheim, Erbenheim, Delkenheim, Nordenstadt, Breckenheim, Medenbach, Igstadt, Mitte, Rheingauviertel, Nordost, Südost, Westend und Dotzheim. Teilweise betroffen sind Bierstadt, Klarenthal, Schierstein und Sonnenberg.
Landwirt:innen dürfen ihre Ernte nur mit Genehmigung des Veterinäramtes einfahren, ausgenommen davon ist lediglich der Weinbau. Die Wertstoffhöfe in Wiesbaden-Nordenstadt und Dotzheim wurden für die Öffentlichkeit geschlossen und dienen jetzt als Sammelstellen für tote Wildschweine. Rund um den Fundort in Rüsselsheim wurde laut "hessenschau" auch die Forstwirtschaft vorübergehend eingestellt. Ein neuer Elektrozaun soll demnach verhindern, dass Wildschweine weiter nach Süden ziehen.
Für Haus- und Wildschweine verläuft die Krankheit fast immer tödlich. Eine Impfung existiert nicht. Das Virus kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt durch kontaminierte Gegenstände wie Kleidung, Schuhe oder Futter übertragen werden.