Vulkan-Ausbrüche gehören wohl zu den aufregendsten Naturphänomenen auf dem gesamten Globus. Wer einmal aus der Ferne einen miterlebt hat, behält dies für gewöhnlich als einzigartiges Erlebnis in Erinnerung.
Während einige Vulkane als beliebtes Ziel für Tourist:innen gelten, sind andere aus Sicherheitsgründen für den Zugang vollständig gesperrt. Ein Besuch auf dem Mount Erebus in der Antarktis ist ebenfalls nur beschränkt möglich, auch für Forscher:innen besteht im Voraus eine Teilnahmepflicht für einen Survival-Kurs.
Die wenigen Personen, die regelmäßig in die Nähe des südlichsten Vulkans der Erde kommen, haben nun in dessen Krater eine spannende Entdeckung gemacht.
Die Antarktis ist eine wahre Goldgrube für Vulkanbegeisterte. Mit 138 in dem Polargebiet ist die Dichte an Vulkanen hier besonders hoch, mindestens acht von den Vulkanen sind aktuell aktiv.
Einer von ihnen ist der seit 1972 dauerhaft aktive Mount Erebus im Osten der Antarktis. Er liegt auf der Ross-Insel, in seinem Inneren befindet sich ein heißer Lavasee, der regelmäßig sogenannte vulkanische Bomben ausspuckt. Neuesten Erkenntnissen zufolge kann dieser See wiederum buchstäblich als Goldgrube bezeichnet werden.
Denn neben Gas und Gestein kommen aus dem Krater des Mount Erebus offenbar täglich zahlreiche kleine Goldpartikel. Berichten des Wissenschaftsmagazins "IFL Science" zufolge kommen hierdurch an einem einzigen Tag zusammengerechnet 80 Gramm Gold zusammen.
Da Messungen an dem aktiven Vulkan weiterhin schwierig sind, waren Forscher:innen bisher nicht auf die ungewöhnlichen Partikel aufmerksam geworden. Trotz der nun gewonnen Erkenntnisse ist der Goldrausch aber für niemanden tatsächlich von Nutzen.
Zwar hätte die monatliche Ausbeute aus dem Mount Erebus dem Bericht zufolge umgerechnet einen Wert von mehr als 150.000 Euro. Die entsprechenden Partikel werden während der Eruption allerdings diffus herausgeblasen, sodass sie nicht in einer Masse auffindbar sind.
Teilweise trägt der Wind die winzigen Goldstücke auch mehrere Tausend Kilometer in die Ferne. Diese sind so klein, dass sie mit bloßem Auge kaum erkennbar sind.
Der Vulkan auf der Ross-Insel ist in den Augen der Forscher:innen aber nicht nur deshalb ein spannendes Phänomen. Durch die extrem niedrigen Temperaturen in Kombination mit dem besonderen Klima durch die Lava im Inneren des Kraters können sich hier offenbar zahlreiche neue Arten an Mikroben entwickeln.
Durch die heißen Gase unter dem Gletschereis sollen sich am Mount Erebus regelmäßig magisch aussehende Eistunnel befinden. Durch den beschränkten Zugang und diese Erkenntnisse dürfte der Antarktis-Vulkan weiter Forscher:innen und zahlreiche weitere Menschen faszinieren.