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Luxusmarke bekommt lächerlich geringe Strafe für illegale Ibiza-Party

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Der Park Ses Salines ist ein Naturschutzgebiet auf Ibiza.Bild: imago images / Westend61
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Luxusmarke Loewe feierte illegale Party auf Ibiza – Strafe ist lächerlich

05.03.2025, 08:4805.03.2025, 08:48
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Die Balearen-Inseln stehen für Sonne, wunderschöne Natur und halbwegs bezahlbaren Urlaub an der Küste. Nicht nur im Sommer entfliehen zahlreiche Reisende, auch aus Deutschland, jedes Jahr nach Mallorca, Menorca und Co. – aus dem grauen Alltagswetter an den Strand.

Doch die Balearen bieten bei Weitem nicht nur entspannte Familienurlaube, sondern sind wegen ihrer malerischen Natur auch bei Wanderer:innen beliebt. Zudem sind sie speziell auch für Partyausflüge bekannt. Beides sollte jedoch klar voneinander getrennt werden.

Denn Partys in den zahlreichen Naturschutzgebieten sind strikt verboten. Für eine bekannte Luxusmodemarke war das jedoch kein Hindernis. Dennoch muss sie anscheinend keine Folgen befürchten.

Ibiza: Luxusmarke Loewe macht Party im Naturschutzgebiet

Wie die "Mallorca Zeitung" berichtet, hat die Luxusmarke Loewe eine Party mit DJ auf der Party-Insel Ibiza gefeiert. Doch statt die Firmenfeier in einem geeigneteren Ort abzuhalten, suchten sich die verantwortlichen Organisator:innen ausgerechnet den Park Ses Salines aus, der seit 2001 als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist.

In ihm befinden sich etwa die Seegraswiesen, die seit 1999 zum Weltnaturerbe der Unesco gehören. Zudem sollen dort besonders viele Tier- und Pflanzenarten heimisch sein, etwa über 210 Vögel – darunter Flamingos.

Dementsprechend herrschen, wie in solchen Gebieten typisch, strenge Regeln. Die "Mallorca Zeitung" schreibt, dass die Parkordnung "das Abhalten von Feiern und Spektakeln jeglicher Art, sowie kommerzielle Veranstaltungen" untersagt.

Demnach habe Loewe dennoch im Juni 2024 eine Party mit 100 Personen gefeiert, die vom balearischen Umweltministerium nun als "schweres Vergehen" eingeordnet wurde. Starke Worte also, auf die eine harte Strafe folgen, könnte man denken.

Ibiza-Party von Loewe: Strafe nur 6001 Euro

Doch nichts da, es bleibt bei ein bisschen Schimpfe und einer Geldstrafe von lediglich 6001 Euro. Die paar Taler muss Loewe wohl noch nicht einmal selbst bezahlen. Laut der "Mallorca Zeitung" hat das Umweltministerium stattdessen die Eigentümergesellschaft eines Grundstücks in Ses Salines belangt.

Das Ministerium habe es nämlich als erwiesen angesehen, dass die Eigentümer über die Planung des Abends Bescheid wussten. Doch Schuldiger hin oder her: Warum fällt die Strafe bei einem "schweren Vergehen" gegen den Naturschutz so niedrig aus?

Demnach habe das Ministerium Milde walten lassen, weil nach der Party keine größeren Schäden innerhalb des Naturparks festgestellt werden konnten.

Ob Loewe selbst noch für sein Vergehen bestraft wird, bleibt abzuwarten. Wenn sich eine Luxusmarke keine andere Location als ausgerechnet ein Naturschutzgebiet für eine Party aussucht und dafür ernsthaft belangt wird, hinterlässt zumindest einen faden Beigeschmack.

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