"Ich kann ohne jegliche Dramatisierung sagen, wenn Sie sich dafür entscheiden, in einem der Evakuierungsgebiete zu bleiben, werden Sie sterben." Mit diesem drastischen Statement machte Jane Castor, die Bürgermeisterin von Tampa, am Mittwoch bei CNN deutlich, mit welch gefährlicher Situation es die US-Amerikaner:innen zu tun haben.
Tatsächlich forderte Hurrikan "Milton", der über die Ostküste der USA fegte, mehrere Todesopfer, Millionen Menschen sind noch immer ohne Strom. Seit Wochenbeginn waren Millionen Einwohner:innen in Florida dazu aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. US-Präsident Joe Biden sprach von einer "Frage von Leben und Tod".
Mittlerweile befindet sich der Wirbelsturm wieder über dem Meer und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Für den US-Bundesstaat Florida war es indes nicht der erste Hurrikan. Erst Ende September verwüstete der Sturm "Helene" große Teile der Südostküste der USA. Schon damals postete eine Einwohnerin auf Tiktok unter dem Username "Kricketfelt" Videos, die das Ausmaß dokumentierten.
Nun hat die offenbar gut betuchte US-Amerikanerin die Community auf Social Media allerdings auf andere Art und Weise getriggert. Denn entgegen der behördlichen Anweisungen blieb sie mit ihrem Mann während des Hurrikans in ihrem eigenen Haus.
"Das ist mein Haus. Deswegen bleibe ich hier", erklärt die namentlich Unbekannte am Mittwoch in einem Video, auf dem ein dreistöckiges Wohnhaus mit einem großzügigen Palmengarten und einem SUV davor zu sehen ist. Die Caption dazu lautet lediglich: "Das wird euch richtig abf*cken."
Hintergrund sind die Videos, die von der US-Amerikanerin an den Tagen zuvor gepostet worden waren. Aus verschiedensten Perspektiven ist da die Aussicht von ihrem Haus – oder besser ihrer Villa – zu sehen. Um sie herum waren alle Nachbar:innen den Evakuierungsanweisungen gefolgt.
"Ich bleibe, mir ist egal, was ihr sagt", verkündet hingegen "Kricketfelt" in einem ihrer Tiktoks. Für diese Einstellung erhielt sie in den Kommentaren nicht nur Zuspruch.
Zwar wünschten einige ihr und ihrer Familie alles Gute für das Überstehen des Unwetters. Schnell entlud sich unter den Videos allerdings ein Shitstorm. "Lady, was stimmt nicht mit dir?", schrieb laut "Daily Mail" etwa eine Nutzerin, bevor die Kommentarfunktion auf dem Profil komplett deaktiviert wurde.
Die Bewohnerin selbst jedenfalls gibt in den Videos an, sich über das kommende Wetterereignis und dessen Ausmaße durchaus bewusst zu sein. Zudem betont sie, dass ihr Mann selbst das Haus aus solidem Beton gebaut habe. Damit hat die Familie zumindest einen Vorteil gegenüber einem Großteil US-amerikanischer Einfamilienhäuser, die häufig fast komplett aus Holz bestehen.
Wenn der Sturm ihren Ort erreiche, wollte "Kricketfelt" sich laut eigenen Angaben mit ihrem Hund und ihrem Mann im zweiten oder dritten Stockwerk ihres Hauses verschanzen. Ihrem 26-jährigen Sohn habe sie es freigestellt, ob er bleiben wolle.
"Niemand muss für mich beten", erklärt die Tiktokerin. Sie hoffe lediglich, dass der Hurrikan "Milton" und seine Auswirkungen nicht so schlimm werde wie seine Vorgängerin "Helene". Bisher hat sie sich noch nicht auf ihrer Plattform gemeldet, wie sie und ihre Familie den Hurrikan überstanden haben.