
Sophia Sailer arbeitet als Journalistin und Podcast-Host.Bild: screenshot instagram/ @miloesl
Panorama
Den meisten Menschen ist es zu peinlich, um es zuzugeben, aber am Ende dürfte sich wohl die meisten schon mal selbst gegoogelt haben. Manche finden alte Schulfotos, längste vergessene Social-Media-Kanäle oder irgendwelche Namensvetter, die am anderen Ende Deutschlands leben.
Manchmal spuckt die Suchmaschine aber auch weitaus unangenehmere Ergebnisse aus. Diese Erfahrung musste nun auch die Journalistin Sophia Sailer machen, die unter anderem für den Bayrischen Rundfunk und das ZDF arbeitet.
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Als sie den Namen ihrer Social-Media-Profile googelte, fand sie nämlich nicht nur die üblichen Fotos aus beruflichem Kontext, sondern auch einige Bilder, die Google verschwommen anzeigte. Das deutet meist darauf hin, dass es sich um nicht-jugendfreie Inhalte oder Websites handelt.
Schock-Moment nach Google-Suche
"Da ist mir ganz schön das Herz in die Hose gerutscht", erklärt Sailer in einem Video auf Instagram. Nachdem sie auf die unscharfen Bilder in der Google-Suche geklickt hatte, bestätigte sich dann auch ihr ungutes Gefühl. Einige Fotos von ihr waren auf einer Porno-Website gelandet.
"Ich hab dann natürlich direkt alles durchforstet", erzählt die Journalistin. Es seien zwar alles normale Selfies von ihr gewesen, unter anderem Screenshots von einigen Tiktok-Videos. Aber: "Mein erster Gedanke war natürlich 'Fuck Sophia, warum musst du so freizügige Fotos von dir ins Internet stellen?'".
"Ich bin nicht das Problem, sondern Männer, die mich ungefragt sexualisieren."
Nach diesem ersten Impuls, die Schuld bei sich selbst zu suchen, war der Journalistin aber schnell klar, dass eindeutig der falsche Gedankengang ist. "Ich bin nicht das Problem, sondern Männer, die mich ungefragt sexualisieren, meine Fotos klauen und es dann auf solchen Portalen hochladen."
Fotos gegen Sailers Willen hochgeladen
Damit ihre Fotos nicht weiter auf der schlüpfrigen Website stehen bleiben, wollte Sailer die Betreiber anschreiben und darum bitten, ihre Fotos zu löschen. Dabei stellte sich aber heraus, dass ihre Fotos nicht auf einer, sondern gleich mehreren Porno-Websites hochgeladen worden waren.
Wie lange es am Ende gedauert hat, alle Fotos bei den jeweiligen Website-Betreiber:innen zu melden, erwähnt Sailer in dem Video nicht. Ihre eigentliche Abendplanung wird es allemal durcheinander gebracht haben.
Sie könne jetzt auch nur so entspannt darüber reden, weil es Fotos seien, die sie aus eigenem Willen ins Internet gestellt habe – auch wenn es nicht sie selbst war, die die Fotos dann auf anzügliche Portalen hochgeladen habe. Das Schlüsselwort in diesem Zusammenhang: Selbstbestimmung.
Sailers Fazit war jedenfalls: "Ein guter Abend, um sich mal damit zu beschäftigen, was 'HateAid' macht." Dabei handelt es sich um eine deutsche Organisation, die sich gegen digitale Gewalt und Hass im Internet einsetzt. "HateAid" bietet Menschen, die gegen Hasskommentare, Cybermobbing und Hetze vorgehen wollen, rechtliche Unterstützung und Beratung.
Da will man doch einfach nur in den wohlverdienten Urlaub fliegen und schon wieder muss irgendein verrückter Influencer wieder irgendwas Verrücktes machen.