Loslassen kann man alles, was das Leben schwer macht: schlechte Angewohnheiten, Altlasten, die zweite Zimmerpflanze von rechts. Und manchmal auch einfach die Mikrowellenlasagne von 2018.
Achtung: Wenn du Horoskope zu ernst nimmst und nicht auch zumindest ein bisschen über sie schmunzeln kannst, solltest du diese Seite jetzt verlassen.
Im Mai ist es so weit: Du lässt endlich los – und zwar das nervige Bedürfnis, immer Recht zu haben, besonders beim Thema "ob man Nudeln brechen darf". Eine spontane Begegnung mit einer philosophierenden Brieftaube bringt dir die nötige Erleuchtung. Du wirst dich von deinem selbstgebauten Alufolien-Hut trennen und dabei merken: Deine Frisur sieht ohne sogar besser aus. Auch das monatelang aufgeschobene Sortieren deiner 347 angebrochenen Senfgläser wird endlich angegangen – und mit jedem einzelnen wirst du leichter.
Du lässt im Mai etwas los, das schwerer wiegt als ein 8er-Pack Überraschungseier: die Erwartung, es allen recht machen zu müssen. Besonders deiner Nachbarin mit den drei Dackeln und dem Hang zu Saxofon um Mitternacht. Du wirst erkennen, dass du nicht in einem Disney-Film lebst und nicht jede zwischenmenschliche Spannung in einer Umarmung aufgelöst werden muss. Auch emotionale Altlasten wie die nie ausgesprochene Meinung zu der “Katzenkalender-Phase” deines:r Ex kannst du endlich loswerden – möglicherweise durch eine spontane Express-Brief-Ansprache an einen völlig fremden Menschen mit dem gleichen Vornamen.
Du bist bereit, deinen Drang, jedem Gesprächspartner ungefragt deine Meinung über Quantenheilung und vegane Gartenmöbel zu erzählen, hinter dir zu lassen. Stattdessen wendest du dich im Mai der Stille zu – vielleicht sogar einem Meditationskurs, bei dem alle Teilnehmer:innen auf Luftmatratzen balancieren müssen. Besonders heilsam wirkt der Moment, in dem du entscheidest, deine Sammlung von ausrangierten Wasserkochern zu verschenken. Du wirst merken: Nicht alles, was klappert, ist innerer Frieden. Und nicht jede:r muss wissen, wie du zu Fußpflege im Jahr 1762 stehst.
Doch nicht alle Sternzeichen können im Mai so gut loslassen. Andere umarmen ihre Altlasten mit beiden Armen und streicheln sie noch dabei. Was Dr. Klaas Kugel über die anderen neun Sternzeichen sagt:
Du überlegst, etwas loszulassen. Vielleicht dein altes Eierschneider-Trauma oder den Gedanken, dass du beim Karaoke immer "Bohemian Rhapsody" wählen musst. Aber dann kommt der Tag, an dem du wieder deine Glückssocken mit den brennenden Igeln trägst und alles bleibt beim Alten. Du bist wie ein Staubsaugerbeutel voller Erfahrungen: prall gefüllt, aber zu bequem, ihn auszuleeren.
Du versuchst loszulassen – aber dann siehst du, wie hübsch deine emotionalen Altlasten bei Abendlicht schimmern. Die gute Nachricht: Auch halbe Loslass-Versuche zählen karmisch als Bewegung.
Du lässt nichts los. Stattdessen entscheidest du dich, deine Vergangenheit stilvoll in Glitzer einzuwickeln und als Dekoobjekt in deiner Aura zu tragen.
Loslassen klingt für dich wie: "Unbeschriftete Kabel in eine Schublade werfen." Also nicht machbar. Im Mai kämpfst du mit der Idee, deinen alten To-do-Listen ein feierliches Wikingerbegräbnis zu geben, aber dann fällt dir ein, dass du den passenden Feuerkorb noch nicht katalogisiert hast.
Du hängst im Mai an allem, was du je gesagt, gedacht oder in ein semi-schönes Notizbuch geschrieben hast. Deine Waage-artige Ausgewogenheit sorgt dafür, dass du jedes "Ich lasse los" sofort mit einem "Aber was, wenn...?" neutralisierst.
Loslassen? Nur, wenn es dein Plan ist. Und selbst dann mit einer kryptischen Geste und maximaler Symbolik. Im Mai wirst du möglicherweise einen 14-seitigen Abschiedsbrief an dein altes Ich schreiben, es in Flammen setzen und die Asche in einer Espressotasse verstreuen. Und danach behaupten, das sei alles ein soziales Experiment gewesen.
Du überlegst, wie du loslassen könntest, ohne dabei deine Produktivität zu gefährden. Am Ende planst du das Loslassen in fünf Phasen, mit Excel-Tabelle und Zeitfenster. Im Mai könnte es passieren, dass du dich überraschend von einem 13 Jahre alten Thermobecher trennst – aber nur, weil du einen besseren gefunden hast.
Du denkst zwar, du seist revolutionär und frei – aber im Mai klebst du emotional an Dingen fest wie ein Kaugummi unter dem Tisch einer Waldorfschule. Du versuchst, deine Unfähigkeit loszulassen als künstlerische Performance zu tarnen: "Emotionales Festhalten als Protest gegen die Vergänglichkeit".
Loslassen? Du? Niemals! Im Mai hüllst du dich emotional in eine Mischung aus alten Erinnerungen, verwaschenen Konzerttickets und melancholischen Duftnoten von 2006. Du bewahrst Gefühle auf wie andere Leute Marmeladengläser – beschriftet, aber niemals geöffnet.
