Juhuuu! Da hat man es einmal geschafft, den Sicherheitshinweisen des Flugpersonals halbwegs zuzuhören. Sogar der nächste Notausgang wurde erspäht. Wenn es einen Notfall gibt, stehen die Chancen also gut, es aus dem Flieger zu schaffen.
Im Fall von Jerome Gutierrez konnte aber auch die Sicherheitseinweisung nicht schützen: Nach dem Abheben passierte nämlich ein ganz anderer Notfall! Echte Hilfe erhielt er auf dem Weg in die Philippinen vom Flugpersonal jedoch nur spärlich.
Auf seinem Flug von San Francisco in die Philippinen war der Engländer gerade eingeschlafen, als er plötzlich von einem Gefühl der Nässe aufgeweckt wurde. Noch im Halbschlaf glaubte er zu träumen, von einem Wildfremden angepinkelt zu werden. Dieser Albtraum stellte sich aber schnell als die bittere, ekelhafte Realität raus.
Seine Stieftochter Nicole Cornell erklärt gegenüber "sfgate.com" den Vorfall wie folgt: als er bemerkte, dass "er vom Bauch abwärts mit dem Urin des Mannes getränkt war", bekam er gerade einmal einen Schlafanzug von der Fluggesellschaft. Weitere Folgen hatte die Pinkel-Attacke zunächst nicht. Laut Cornell ein Fehler, sie erhebt schwere Vorwürfe gegenüber der Airline.
Sie bezeichnet den Vorfall als "biohazard", eine biologische Gefährdung für die Passagiere. Laut ihrer Sicht hätte das Flugzeug "umdrehen müssen, um den Vorfall zu adressieren".
Ähnliches war bei einem Vorfall im August 2024 geschehen. Der ehemalige NFL-Star Gosder Cherilus hatte auf einem Flug etwa 20 Sekunden lang auf eine ältere Passagierin uriniert und so seine gesamte Blase entleert. Daraufhin musste der Flieger umdrehen und Cherilus wurde verhaftet. Der 40-Jährige wurde wegen ordnungswidrigen Verhaltens und der Störung der Flugbesatzung angeklagt – Freilassung nur gegen Kaution.
Und auch im Jahr 2023 gab es Pinkel-Gates. So erwischte es in Australien eine nichtsahnende Flugbegleiterin. Ein betrunkener Passagier urinierte zuerst in einen Becher und verschüttete ihn dann über sie. Die Polizei reagierte und entfernte ihn aus dem Flugzeug, zu einer Geldstrafe wurde er zusätzlich verurteilt.
In Gutierrez' Fall flog der Flieger weiter, inklusive Pinkel-Passagier. Das Flugpersonal hatte darum gebeten, diesen nicht während des Flugs wegen des Vorfalls zu konfrontieren. Nach der Landung erfolgte dann ein Hausverbot.
Am Ende entschuldigte sich der Mann bei Gutierrez und "bettelte ihn an, keine Anzeige zu erstatten". Wie es überhaupt erst dazu kam, bleibt wohl weiterhin ein Rätsel.
