Klar, es gibt Gesetze, die uns von bestimmten Handlungen abhalten sollen. Häufig geht es dabei darum, soziale Normen zu schaffen, um ein Zusammenleben möglichst erträglich zu machen. Abseits davon gibt es noch Konventionen, deren Bruch maximal mit einem Naserümpfen geahndet werden kann. Ein Beispiel wäre im Fahrstuhl pupsen.
Die Grenzen sind hier häufig fließend. Manchmal sind Konvention und Gesetz oder zumindest Hausregeln verflochten, etwa, wenn jemand einem die Sitzplatzreservierung klaut. Uncool, lästig und kann für Stehlende mit einem Rausschmiss enden. Eigentlich abschreckend genug. Doch aktuell kommt das Problem in Flugzeugen offenbar häufiger vor, wie viele Social-Media-User:innen berichten.
Diese beschweren sich derzeit über sogenannte "Seat-Squatters", die ihnen die zugewiesenen Plätze stehlen. Trotz klarer Sitzplatzzuweisungen bleiben manche Passagier:innen offenbar auf Plätzen sitzen, die sie sich einfach ausgesucht haben.
Tiktok-Userin Shannon Ella sagt etwa in einem Clip, dass ein Mann sich auf ihren Platz gesetzt habe, diesen aber freigab, nachdem eine Flugbegleiterin eingegriffen hatte. "Ich sagte ihm, dass das mein Platz ist und er antwortete einfach: 'Ich glaube nicht.'"
Auf Reddit erzählte eine andere Reisende, dass sich auch auf ihren Platz eine andere Passagierin gesetzt hätte. Der befand sich in der ersten Klasse. Die Person sprang erst auf, als eine Flugbegleiterin anrückte. In einem weiteren Beitrag spricht eine Person von drei Fällen dreisten Platzdiebstahls, allein bei einem Flug.
Gegenüber der "Daily Mail" sagte ein Reiseexperte, dass der Platz immer der Person gehöre, "deren Boarding-Pass ihn ausweist". Wer einen Sitzplatz reserviert hat, müsse ihn nicht abgeben, auch nicht an eine gesundheitlich beeinträchtigte Person.
"Es kann sein, dass die Fluggesellschaft bei der Sitzplatzreservierung nicht das zur Verfügung stellt, was der Sitz-Dieb will", sagte der Experte. "Oder die Fluggesellschaft verlangt eine Gebühr für die gewünschten Plätze, die der Passagier nicht zahlen will – also versucht er sein Glück an Bord."
Übrigens muss es nicht zwangsläufig zum Rausschmiss kommen. So gab es Anfang des Jahres einen Fall, bei dem jemand einer Mutter ihren reservierten Platz klaute und nicht aufstehen wollte. Der Vorfall blieb folgenlos, berichtet "Merkur". Bitter, bitter.