
Wölfe sind Raubtiere. Doch für den Menschen sind sie in der Regel nicht gefährlich.Bild: imago / NurPhoto
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Für den Schutz von Umwelt und Tieren zu sein, ist in der Theorie für viele Menschen kein Problem. Dürfen sich Flora und vor allem Fauna unbehelligt entfalten, rufen Begegnungen meist schnell die Skeptiker auf den Plan. Das beweist die Beobachtung von einem Wolfstrio in den italienischen Alpen.
Das daraus entstandene Video aus dem Nationalpark Stilfser Joch sorgt derzeit für Diskussionen. Es zeigt drei Wölfe, die spielerisch über eine frisch präparierte Skipiste in Santa Caterina di Valfurva ziehen. Für die einen ist es ein faszinierender Moment wilder Natur, für andere ein Grund zur Besorgnis.
Wölfe auf der Skipiste: Angst um Tourismus und Angriffe auf Tiere
Das Video, das von der Facebook-Gruppe "Ruralpini resistenza rurale" (ländlicher Widerstand) geteilt wurde, heizt die ohnehin kontroverse Debatte um das Zusammenleben von Mensch und Raubtier weiter an.
Die Aufnahme scheint früh am Morgen entstanden zu sein – keine Spuren stören die glatte Schneedecke. Ob Skifahrer oder das Personal des Skigebiets die Szene dokumentierten, bleibt unklar. Mit sarkastischem Unterton kommentierten die Verfasser des Posts: "Viel Spaß beim Skifahren mit den Wölfen an Weihnachten." Dieser Kommentar verdeutlicht, wie polarisiert die Diskussion in Norditalien geführt wird.
In den Alpenregionen löst die Rückkehr von Raubtieren wie Wölfen und Bären seit Jahren Kontroversen aus. Besonders nach einem tödlichen Angriff eines Bären auf einen Jogger fordern viele Menschen eine Begrenzung der Raubtierpopulation. Auch die zunehmenden Verluste bei Weidetieren sorgen für Unmut und Angst in den ländlichen Gemeinden.
Einer, der versucht, die Situation zu entschärfen, ist Franco Claretti. Der Direktor des Nationalparks Stilfser Joch bezeichnete das Auftauchen der Wölfe auf der Skipiste als "ganz normales Phänomen".
Die Tiere hätten vermutlich Jagderfahrungen gesammelt, für Skifahrer:innen bestehe keine Gefahr. "Im Nationalpark ist die Anwesenheit von Wölfen und anderen Fleischfressern wie Bären normal", wie der "Merkur" Claretti zitiert.
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Experten und die Forstpolizei sind in der Region unterwegs, um die Bewegungen der Tiere zu analysieren und genetische Spuren auszuwerten. Solche Maßnahmen dienen der langfristigen Überwachung der Wolfspopulation und sollen Unsicherheiten reduzieren.
Streit zwischen Naturschützern und Landwirten
Trotz der beruhigenden Worte der Behörden bleibt die Frage offen, wie sicher die Nähe von Wölfen tatsächlich ist. Die meisten Expert:innen betonen, dass Wölfe den Menschen grundsätzlich meiden. Angriffe auf Menschen sind selten und geschehen in der Regel nur in extremen Ausnahmesituationen, etwa durch tollwütige Tiere oder infolge von Provokationen.
Vor allem in touristisch geprägten Gebieten wie Skipisten befürchten jedoch manche, dass die wachsende Wolfspopulation zu unvorhergesehenen Begegnungen führen könnte. Auch die Zunahme von Wander:innen und Wintersportler:innen erhöht das Risiko, dass Mensch und Raubtier sich öfter begegnen.
IN den USA brachte die Opioid-Krise seit 1999 Hunderttausende Tote mit sich. Die Drogenschwemme ist nicht auf einen ausufernden Schwarzmarkt zurückzuführen, sondern Ergebnis falscher Behandlungsansätze. Ärzt:innen verschrieben Schmerzmedikamente wie Oxycontin, deren tödliche Suchtgefahr die Hersteller und Großhändler bewusst verheimlichten.