Da hat man gerade ein neues Haustier adoptiert, kann nicht mehr ohne Kuscheln einschlafen, doch dann steht der erste Urlaub an. Eigentlich ein Anlass zur Freude, birgt es für Tierbesitzer:innen doch einige Herausforderungen.
Die Frage stellt sich: Muss im Bekanntenkreis gefragt werden, wer das Haustier-Sitting inklusive verpflichtender täglicher Updates übernehmen kann? Oder gibt es doch irgendeine Option, den tierischen Liebling mit in den Urlaub zu nehmen?
Bei den meisten deutschen Airlines dürfen Hunde und Katzen im Passagierflieger mitreisen. Alle anderen Tiere sind per se erstmal nicht erlaubt, sie müssen in einem speziellen Frachtflugzeug transportiert werden.
Einige Hunderassen sind grundsätzlich auf den Flügen verboten: Manche sind stumpfnasig, weswegen sie verengte Atemwege und dadurch ein erhöhtes Risiko zur Atemnot haben. Auch verboten sind viele Kampfhunde. Welchen Hunderassen genau untersagt sind, ist von Airline zu Airline unterschiedlich.
In der Regel gilt aber: Kleine Hunde und Katzen unter acht Kilo dürfen mit im Passagierraum fliegen. Sie sind während des Flugs verpflichtet, in der Transportbox zu bleiben. Größere oder schwere Tiere müssen in den klimatisierten Teil des Frachtraums. So oder so muss das Tier in der Regel so früh wie möglich und spätestens bis 72 Stunden vor Abflug beim Anbieter angemeldet werden, denn das Kontingent für die Vierbeiner ist im Flugzeug sehr begrenzt.
Ausgenommen sind übrigens Hunde, auf die ihre Besitzer:innen angewiesen sind: mit Nachweis dürfen sie kostenlos mitfliegen. Für alle anderen kostet es im Passagierraum 30 bis 200 Euro, stolze 250 bis 300 im Frachtraum. Und dieser birgt hohe Risiken.
5000 Tiere sterben etwa jährlich auf kommerziellen Flügen, denn sobald das Flugzeug einmal gestartet ist, ist kein Zugang zum Frachtraum mehr möglich – auch nicht in Notsituationen, wie dem Ausfall der Klimaanlage. Aber auch in Normalfällen kann es passieren, dass dein Liebling aufgrund der enormen Stresssituation einen Herzstillstand erleidet. Dieser schlimme Fall muss nicht eintreten, kann aber passieren.
Damit das Tier mitfliegen darf und möglichst viel Komfort auf dem ohnehin schon herausfordernden Flug haben kann, gibt es einige Formalien zu beachten. So muss die Maximal-Größe sowohl für den Passagier-, als auch für den Frachtraum beachtet werden. Die genauen Maße müssen bei der jeweiligen Airline angefragt werden.
Die ideale Größe für das Tier errechnet sich aus folgender Formel:
Um deinem Liebling den Flug etwas erträglicher zu machen, lohnt es sich, eine Decke und das Lieblingsspielzeug mit in die Transportbox zu legen.
Wenn die Fragen dieser Checkliste beantwortet sind, fehlt nur noch das Training, um die Tiere auf die herausfordernde Zeit vorzubereiten. Expert:innen empfehlen hierbei das Training mit professionellen Hundecoaches so früh wie möglich zu starten.
Am Ende sollte es dann vielleicht doch lieber das tägliche Foto-Update aus dem Bekanntenkreis werden, auch wenn es theoretisch möglich ist, das Tier mitzunehmen. Dann kann man immerhin vor Ort auch wirklich entspannen, ohne sich um Gassi und/oder Futter Gedanken machen zu müssen.