In Europa gibt es eine Vielzahl an Weihnachtsmärkten, die Menschen aus aller Welt locken. Flüge buchen, ankommen, Glühwein kippen, Crêpes und Mandeln futtern, nur eben nicht in der Heimat, sondern irgendwo anders. Besinnlichkeit für Jetsetter. Manche erstellen wahrscheinlich ein weitverzweigtes Reiseroutennetz am Reißbrett, in der Hoffnung, das gesamte Weihnachtsmarkt-Spektrum in seiner ganzen Pracht zu erleben.
Manche nehmen es nicht ganz so ernst, wollen lediglich einen kleinen besinnlichen Urlaubstrip machen. So auch eine Reisegruppe aus London, die auf ein entspanntes Adventswochenende in Frankfurt gehofft hat. Der Schuss ging allerdings nach hinten los.
Bridget Brown, ihr Partner und zwei Freunde wollten eigentlich nur den Weihnachtsmarkt in Frankfurt besuchen. Dafür buchte das Quartett aus London Flüge bei Ryanair und Hotelzimmer für das zweite Adventswochenende. Kaum landete ihr Flugzeug, folgte auch schon Verwirrung.
Der Zielflughafen war für Großstadtverhältnisse deutlich zu klein. Deutschlands größter Flughafen hatte was von einer einsamen Dorf-Landebahn irgendwo in Alaska. Offenbar hatte die Gruppe Tickets mit dem Ziel Frankfurt-Hahn gebucht, sie wollte aber nach Frankfurt am Main.
Der Flughafen Frankfurt-Hahn liegt anderthalb Autostunden von der Frankfurter Innenstadt entfernt und, viel wichtiger, in Rheinland-Pfalz (gude Morje!). Die Gruppe hatte das leider übersehen. Gegenüber "Daily Mail" sagte Bridget Brown, der Flughafen habe "wie eine Militärbasis" ausgesehen. Ein Mädchen neben ihr habe sogar zu weinen angefangen. "Da wussten wir, dass alle im Flugzeug den gleichen Fehler gemacht hatten."
Die Gruppe weigerte sich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Frankfurt zu fahren, nahm stattdessen ein Taxi. Kostenpunkt: 350 Euro.
Laut Brown habe Ryanair nicht transparent genug gemacht, wohin die Reise genau geht. Sie empfand es zudem als irreführend, dass der Name Frankfurt auf dem Flugticket stand. "Die Leute wissen nicht, dass sie mitten ins Nirgendwo fliegen", so Brown.
Ryanair widerspricht. "Es ist die Verantwortung der Passagiere, den Namen des Flughafens und dessen Standort zu überprüfen, bevor sie buchen", sagte ein Sprecher. Im Buchungsprozess sei der volle Name des Flughafens zu lesen. Wegen des Namens gab es übrigens häufiger juristische Auseinandersetzungen, Grund war die Verwechslungsgefahr.
2002 verkündete das Oberlandesgericht Köln, dass die Bezeichnung Frankfurt-Hahn in die Irre führen könnte. Ryanair und Lufthansa durften den Namen im Zuge eines Vergleichs dennoch nutzen. Wobei angemerkt sei, dass der Flughafen mittlerweile offiziell Hahn Airport heißt.