Angst kann man eigentlich vor so gut wie allem haben. Ob enge Räume, die Dunkelheit oder natürlich dem Klassiker – Spinnen – Phobien sind oft nicht rational begründbar und doch lähmen sie bei manchen Menschen den gesamten Alltag.
Eine weit verbreitete Angst ist auch jene vor tiefem Wasser, in der Fachsprache bezeichnet als Thalassophobie. Viele Betroffene trauen sich nicht in offene Gewässer, Schwimmen stellt sie vor erhebliche Herausforderungen. Wohl auch deswegen sorgt ein Video auf Tiktok nun für heftige Reaktionen.
Zu sehen ist darauf eine Kreatur, die auf dem Deck eines Schiffes liegt. In der Länge nimmt das Tier mit den spitzen Zähnen das gesamte Boot ein. Eine Reihe an Menschen steht mit gespannten Gesichtern um das glitschige Meerestier und scheint aufgeregt in Richtung der Kamera zu lächeln.
Zwar ist das Tiktok mit dem Hashtag Südpazifik getaggt, auch vielen Menschen in Europa wurde das Video allerdings in den vergangenen Tagen in den Feed gespült. Was vielen durch den mehr oder weniger zufälligen Algorithmus dabei aber nicht angezeigt worden sein dürfte, ist der eigentliche Ursprung des Videos.
Denn Aufmerksamkeit erlangte dieses zunächst vor allem durch den Repost des US-amerikanischen Influencers "Jordan The Stallion", der das Video aufgrund der täuschend echten Nasenbewegungen der Kreatur als "nicht fake" erkannte und Spekulationen darüber aufstellte, wo dieses Tier denn leben könnte. Das entsprechende Video hat mittlerweile mehr als sieben Millionen Aufrufe.
Verfolgt man das Ganze allerdings zurück, wurde das Video zuerst von einem Account gepostet, der den Namen "Strange AI" trägt. "Das Leben ist langweilig. Das versuche ich zu ändern", heißt es dort in der zugehörigen Profilbeschreibung.
Und tatsächlich finden sich auf dem Account zahlreiche Videos, die eine KI-generierte Tiermutation nach der anderen zeigen. So steht einmal eine riesige Krake auf einem winzigen Fischerboot, ein anderes Mal ist eine Katze mit Spinnenbeinen zu sehen – stets in eine scheinbar echte Umgebung retuschiert.
Zwar entlarven zahlreiche Nutzer:innen die Bilder in den Kommentaren als KI-generiert, Aufschluss darüber geben häufig Fehler bei der Darstellung eben jener Menschen, die um die gruseligen Kreaturen herum stehen oder sie versuchen, zu berühren. Auch der Fakt, dass sie überhaupt in der Nähe der Tiere stehen, ist für viele ein ausschlaggebendes Argument für einen Fake.
Dennoch fragen sich einige in den Kommentaren auch immer wieder, ob das Ganze echt ist. Viele äußern zudem Sorgen darüber, wie gut KI-generierte Videos mittlerweile sind. "Deshalb hasse ich KI: Sie macht meine Angst vor dem Meer noch schlimmer und ich weiß nicht mehr, was echt ist und was nicht", resümiert etwa eine Nutzerin unter dem Video von "Jordan The Stallion".