Nachdem es am Donnerstag in einem Hochhaus in Ratingen zu einer Explosion gekommen war, wird von einer vorsätzlichen Tat des 57-jährigen Tatverdächtigen ausgegangen. Er soll den Einsatzkräften vor seiner Wohnung eine brennbare Flüssigkeit brennend entgegengeschleudert haben, wie die Ermittelnden am Freitag bekannt gaben. Polizei-Einsatzleiterin Heike Schultz sagte:
Weiter erklärt sie: "Die Tür war verbarrikadiert, das macht man auch nicht mal so eben." Daher gehe sie auch davon aus, dass die Tat seit "mindestens mehreren Tagen so durchdacht" gewesen sei. "Das macht man nicht mal eben so spontan."
In einer Befragung habe er sich noch nicht zu den Tatvorwürfen geäußert, erklärte Schultz am Freitag. Auch habe der Mann auf anwaltlichen Beistand verzichtet. Ihm sei ein Pflichtverteidiger an die Seite gestellt worden. Gegen den Verdächtigen ist ein Haftbefehl wegen versuchten Mordes in neun Fällen beantragt worden.
Nachdem bereits eine Leiche in der Wohnung gefunden wurde, ist Berichten zufolge ein weiteres Todesopfer entdeckt worden. Darüber berichtete zunächst der "Spiegel" am Freitag. Nach vertraulichen Dokumenten der Ermittelnden handelt es sich dabei um eine pflegebedürftige Person, die im zweiten Obergeschoss des Hauses wohnte. Die Person soll während des Einsatzes verstorben sein, da sie auf stündliche Pflege angewiesen war und diese aufgrund des Großeinsatzes von Polizei und Feuerwehr nicht erhalten konnte. Rettungskräfte sollen später den Tod der Person festgestellt haben, nachdem die Ermittelnden noch am Donnerstagabend um 20:45 Uhr über die Situation informiert wurden.
Bei dem Vorfall wurden 31 Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr verletzt, fünf davon sind in einem lebensbedrohlichen Zustand.
In Bachmut tut sich offenbar etwas: Das ukrainische Verteidigungsministerium hat bestätigt, dass lokale Geländegewinne in der Nähe der umkämpften Stadt Bachmut im östlichen Gebiet Donezk erzielt wurden. Diese Bestätigung folgte auf Berichte von russischen Kriegsreportern über ukrainische Vorstöße an den Flanken des Frontabschnitts um Bachmut, die auch durch aktuelle Aufnahmen aus dem Gebiet gestützt werden.
Darüber hinaus zeigen aktuelle Satellitenaufnahmen, dass Russland seine Verteidigungsstellungen entlang der Front ausbaut. Experten vermuten, dass diese Stellungen nicht nur zur Abwehr ukrainischer Soldaten dienen. Am Freitagnachmittag äußerte sich auch der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. Er wirft der russischen Armee Flucht aus Gebiet von Bachmut vor.
Seit Monaten kämpfen ukrainische und russische Truppen in Bachmut in einem erbitterten Stellungskrieg gegeneinander.
Die Deutsche Bahn hat trotz Gesprächen mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) den ab Sonntagabend angekündigten Warnstreik nicht abwenden können. Der Verhandlungsführer der EVG, Kristian Loroch, bezeichnete die Angebote der Bahn als "Scheinangebote". Die Gewerkschaft habe der Bahn aber ein Ultimatum gesetzt, im Laufe des Freitags auf sie zuzukommen "und sich zu besinnen", wie Loroch der Deutschen Presse-Agentur sagte. Doch das Ultimatum ist um und nichts ist passiert.
Der Warnstreik wird nach jetzigem Stand also wie geplant stattfinden, 50 Stunden lang ab Sonntagabend um 22 Uhr. Die Bahn hat angekündigt, in dieser Zeit den Fernverkehr komplett einzustellen. Auch DB Regio wird demnach kaum einen Zug fahren lassen.
Der Bundesrat hat die umstrittene Wahlrechtsreform passieren lassen, die vom Bundestag Mitte März beschlossen wurde. Die Reform sieht vor, den Bundestag von 736 auf 630 Abgeordnete zu verkleinern. Dies soll durch die Abschaffung von Überhang- und Ausgleichsmandaten erreicht werden, sodass die Bundestagssitze komplett anhand der Zweitstimmenverteilung vergeben werden.
CSU und Linke sehen ihre Existenz durch die Reform bedroht und wollen vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. Denn: Die bisherige Regelgröße des Bundestags von 598 Abgeordneten wird aufgehoben, und das Parlament soll immer aus 630 Mitgliedern bestehen. Nach der Wahl werden zunächst die Wahlkreisgewinner jeder Partei berücksichtigt und danach die Kandidaten auf der Landesliste. Die Mandate werden nach einem Ranking der Wahlkreisgewinner verteilt, und diejenigen Wahlkreissieger, die besonders wenige Stimmen bekommen haben, gehen leer aus. Zumindest, wenn die Partei mehr Wahlkreisgewinne verbucht, als ihr laut Zweitstimmenverteilung Sitze zustehen.
Nach nur einem halben Jahr wird Elon Musk seinen Chefposten bei Twitter aufgeben. Eine Nachfolgerin für ihn habe er bereits gefunden. Einen Namen nannte Musk nicht. Er kündigte aber an, dass sie bereits in sechs Wochen übernehmen werde.
Laut mehrerer Medienberichte könnte Linda Yaccarino die Aufgabe übernehmen. Aktuell ist sie Anzeigenchefin des Medienkonzerns NBC Universal. Sie müsste besonders das Verhältnis zu den Werbekunden von Twitter verbessern, das unter Musks Führung gelitten hat. Er selbst will sich künftig als Technikchef um Produkte und Software kümmern. Noch nicht geklärt ist, wie viel Handlungsfreiheit die neue Top-Managerin neben Musk bekommen kann.
Erst im Oktober hatte Musk die Onlineplattform für rund 44 Milliarden gekauft. Im Anschluss feuerte er alle Top-Manager und übernahm selbst die Führung. Danach brachen die Werbeeinnahmen ein – die zentrale Geldquelle von Twitter. Viele Anzeigenkunden befürchteten ein negatives Umfeld für ihre Produkte bei dem Dienst. Im Dezember ließ Musk nach Kontroversen um seinen Führungsstil Twitter-Nutzer darüber abstimmen, ob er den Chefposten räumen soll – und gut 57 Prozent der 17,5 Millionen Teilnehmer sprachen sich dafür aus. Den geforderten Rücktritt setzt er nun in die Tat um.
Donald Trump, der aufgrund von sexuellem Missbrauch und Verleumdung zu einer Entschädigung in Millionenhöhe verurteilt wurde, hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. Eine New Yorker Geschworenenjury hat am Dienstag festgestellt, dass Trump im Jahr 1996 die Autorin E. Jean Carroll in einem Nobelkaufhaus in New York angegriffen und sexuell missbraucht hatte. Sie ordnete an, dass Trump insgesamt fünf Millionen Dollar (ca. 4,56 Millionen Euro) an die heute 79-jährige Carroll zahlen muss, wegen Verleumdung.
Nach der Entscheidung hatte Trump bereits angekündigt, in Berufung gehen zu wollen, und am Donnerstag reichten seine Anwälte bei Gericht ein entsprechendes Dokument ein. Trumps Anwalt Joseph Tacopina machte nach dem Urteil klar, dass Trump bereit sei, weiterzumachen und gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
Der Corona-Notstand in den USA endet und damit ist auch die umstrittene Titel-42-Regelung weggefallen. Diese ermöglichte während der Amtszeit von Donald Trump eine schnelle Zurückweisung von Migranten aufgrund der Pandemie, bevor sie einen Asylantrag stellen konnten. Die USA kehren nun zu einer anderen Regel zurück, die Abschiebungen von Migranten ohne reguläres Verfahren nicht mehr erlaubt. Allerdings gibt es für illegal Eingereiste eine strengere Handhabe.
Viele Migrant:innen an der südlichen Grenze der USA sind unsicher über ihre Zukunft und haben sich durch den Wegfall der Titel-42-Regelung bessere Chancen für eine Aufnahme in den USA erhofft. Die US-Regierung hat jedoch zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um dem Andrang an der Grenze entgegenzuwirken. US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas betonte, dass die Grenzen nicht offen seien und US-Präsident Joe Biden sagte, dass die Situation an der Grenze noch für eine Weile chaotisch bleiben werde.
(mit Material von dpa und afp)