G20-Gipfel in Florida: Merz kritisiert Trump für Ausschluss Südafrikas
Merz kritisiert Trump für G20-Ausschluss Südafrikas
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die Ankündigung von Präsident Donald Trump kritisiert, Südafrika nicht zum G20-Gipfel nach Florida einzuladen. "Die amerikanische Regierung verzichtet ohne Not auf Einfluss, auch auf Einfluss in einen Teil der Welt, der immer wichtiger wird", sagte er in Berlin.
"Selbstverständlich" werde er der Einladung Trumps folgen, so Merz, "aber bis dahin versuche ich, ihn davon zu überzeugen, auch die südafrikanische Regierung einzuladen".
Trump hatte am Mittwoch verkündet, Südafrika zu dem Gipfel im Dezember 2026 nicht einzuladen. Der Republikaner warf Südafrika erneut vor, einen Völkermord an weißen Bauern zu begehen. Fachleute und Südafrikas Regierung widersprechen dieser Theorie entschieden.
Deutscher Astronaut soll zum Mond fliegen
Ein deutscher Astronaut soll im Rahmen des "Artemis"-Programms der US-Raumfahrtbehörde Nasa in einigen Jahren Richtung Mond fliegen. Das kündigte der Chef der europäischen Raumfahrtbehörde Esa, Josef Aschbacher, am Rande der Esa-Ministerratskonferenz in Bremen an: "Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, Esa-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden."
Zuerst sei Deutschland an der Reihe. Wer genau mit zum Mond darf, sagte Aschbacher nicht. Bis zur geplanten Mission wird es allerdings noch Jahre dauern – wenn sie überhaupt zustande kommt. US-Präsident Donald Trump, der das kostspielige Programm einst selbst ins Leben rief, könnte es Gerüchten zufolge allerdings vorher kippen, weil er mittlerweile Richtung Mars blickt.
Israelische Siedler dringen nach Syrien ein
Mitglieder einer israelischen Siedlergruppe haben israelischen Medienberichten zufolge die Grenze zu Syrien überquert, um dort eine Siedlung zu gründen. Israels Armee teilte mit, israelische Bürger:innen hätten an zwei verschiedenen Orten auf den von Israel annektierten Golanhöhen die Grenze übertreten und seien auf syrisches Staatsgebiet gelangt. Sie seien zurück nach Israel gebracht worden.
Das Militär äußerte sich auf Anfrage aber zunächst nicht dazu, ob es sich bei den Betroffenen um Aktivist:innen einer Siedlergruppe handelte. Die Israelis seien nach ihrer Rückkehr, gegen die sich einige gewehrt hätten, der israelischen Polizei übergeben worden, hieß es in einer Stellungnahme des Militärs. Die Armee verurteilte den Vorfall, bei dem es sich um eine Straftat handle, scharf.
Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien haben Israel dazu aufgefordert, die Siedlergewalt im besetzten Westjordanland zu beenden. "Wir verurteilen den massiven Anstieg der Siedlergewalt gegen palästinensische Zivilisten aufs Schärfste und fordern Stabilität im Westjordanland", schrieben die Außenminister der Länder in einer gemeinsamen Erklärung vom Donnerstag. "Diese Angriffe müssen aufhören. Sie säen Terror unter den Zivilisten und torpedieren die derzeitigen Bemühungen für Frieden und die dauerhafte Gewährleistung der Sicherheit des Staates Israel selbst", hieß es weiter.
Nord-Stream-Verdächtiger an Deutschland ausgeliefert
Nach mehr als drei Monaten Untersuchungshaft hat Italien den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge auf die Nord-Stream-Gasleitungen 2022 in der Ostsee an Deutschland ausgeliefert. Der 49 Jahre alte Ukrainer wurde der deutschen Polizei übergeben, hieß es aus Justizkreisen. Er wird in Kürze in Karlsruhe erwartet, wo die Bundesanwaltschaft ihren Sitz hat.
Die Anschläge hatten vor drei Jahren weltweit Schlagzeilen gemacht. Der Ukrainer Serhij K. verbrachte die meiste Zeit seiner Untersuchungshaft in einem Hochsicherheitsgefängnis in Ferrara im Norden Italiens. Mit Beschwerden vor der italienischen Justiz versuchte er mehrfach, seine Auslieferung zu verhindern. Zwischenzeitlich war er auch im Hungerstreik. Vergangene Woche gab Italiens oberstes Gericht jedoch die endgültige Erlaubnis.
AfD-Debatte: Auch Fritz Kola verlässt Verband
Nach dessen Öffnung für Gespräche mit der in weiten Teilen rechtsextremen AfD-Partei verlässt nun auch das Hamburger Unternehmen Fritz-Kola den Verband der Familienunternehmer. "Eine offene, demokratische Gesellschaft bildet für uns die Grundlage wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Handelns. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Mitgliedschaft im Verband beendet", teilte die Firma auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Fritz Kola werde neue Wege suchen, um weiterhin mit anderen Unternehmer:innen im Austausch zu bleiben und als wirtschaftlicher Akteur präsent zu sein. Auch die Drogeriemarktkette Rossmann und der Hausgerätehersteller Vorwerk hatten die Mitgliedschaft gekündigt.
Der Verband der Familienunternehmer hatte im Oktober zu einem Parlamentarischen Abend in einer Niederlassung der Deutschen Bank in Berlin erstmals auch Vertreter:innen der AfD eingeladen. Präsidentin Marie-Christine Ostermann sagte dem "Handelsblatt", das "Kontaktverbot" zu AfD-Bundestagsabgeordneten sei aufgehoben worden.
Großbrand in Honkong: Mindestens 83 Tote
Nach einem verheerenden Großbrand in einer Wohnanlage in Hongkong ist die Zahl der Toten auf mindestens 83 gestiegen. Nach jüngsten Angaben eines Sprechers der Hongkonger Verwaltung wurden noch 58 Verletzte in Krankenhäusern behandelt, zwölf davon schwebten demnach in Lebensgefahr. Es handelt sich um die schlimmste Brandkatastrophe in Hongkong seit 1948.
In vier Hochhäusern seien die Brände gelöscht und in drei weiteren Gebäuden unter Kontrolle gebracht worden, teilte die Feuerwehr mit. Nur einer der insgesamt acht Wohntürme sei verschont geblieben.
Schüsse in Washington: Zwei Soldaten verletzt
US-Präsident Donald Trump hat den Schusswaffenangriff in Washington mit zwei schwer verletzten Soldaten der Nationalgarde als "Akt des Terrors" bezeichnet. Bei dem mutmaßlichen Täter handele es sich um einen Mann, der 2021 aus Afghanistan gekommen sei, sagte Trump am Mittwoch (Ortszeit). Alle unter seinem Vorgänger Joe Biden aus Afghanistan gekommenen Ausländer:innen sollten überprüft werden.
Die beiden durch einen Bewaffneten im Zentrum der Hauptstadt Washington schwer verletzten Soldaten der Nationalgarde befanden sich laut der Bundespolizei FBI in einem "kritischen Zustand".
Der Schusswaffenangriff hatte sich laut Polizei zwei Straßenblocks nordwestlich des Weißen Hauses nahe einer Metrostation ereignet. Trump hielt sich währenddessen für das Familienfest Thanksgiving (Erntedank) am Donnerstag in Florida auf, er war mit seiner Frau Melania in sein Anwesen Mar-a-Lago zurückgereist.
Am Mittwoch war im nördlichen Stadtteil Tai Po der chinesischen Verwaltungszone Hongkong ein Brand ausgebrochen, der sich über Baugerüste aus Bambus ausgebreitet und rasch auf mehrere Hochhäuser übergegriffen hatte.
Lesenswert: Empfehlungen aus der watson-Redaktion
- Nach fast zehn Jahren endet eine der erfolgreichsten Netflix-Serien aller Zeiten: Stranger Things. Die ersten Folgen von Staffel 5 sind nun veröffentlicht. Für viele Fans, die mit der Serie groß geworden sind, ist es ein emotionaler Abschluss einer gemeinsamen Reise – ebenso jedoch für den Cast an. Wer am letzten Tag der Produktion geweint hat und vieles mehr haben die Schauspieler Caleb McLaughlin (Lucas Sinclair) und Noah Schnapp (Will Byers) watson-Autorin Michelle Nuhn im Interview verraten.
- Gewalt gegen Frauen ist im Jurastudium noch immer ein unterrepräsentiertes Thema. Deswegen haben zwei Studentinnen der Uni Köln kurzerhand eine eigene Beratungsstelle für betroffene Frauen ins Leben gerufen – mit Erfolg. Was ihnen im Jurastudium an Sexismus begegnet und welcher Fall aus dem Beratungsalltag sie besonders schockiert hat, haben Lilian van Rey und Lilith Rein watson-Autorin Annika Danielmeier erzählt.
(mit Material von dpa und afp)
