Ukraine-Krieg: Friedensverhandlungen bei Geheim-Treffen in Abu Dhabi
Massive Angriffe auf Kiew trotz Friedensgespräche
Trotz laufender Gespräche über Frieden in der Ukraine hat das russische Militär die Kiew erneut mit nächtlichen Luftangriffen überzogen. Die Hauptstadt sei mit Hyperschallraketen, Marschflugkörpern und Kampfdrohnen attackiert worden, berichteten ukrainische Medien unter Verweis auf die Militärverwaltung. Aus verschiedenen Stadtbezirken seien Explosionen und Stromausfälle gemeldet worden, es gebe mindestens ein Todesopfer und sieben Verletzte.
In der russischen Region Rostow wurden nach Angaben des örtlichen Gouverneurs mindestens drei Menschen bei ukrainischen Angriffen getötet. Auch der Gouverneur der benachbarten Region Krasnodar gab Angriffe bekannt, die er als eine der "massivsten" bezeichnete.
Die jüngsten Angriffe erfolgten inmitten von diplomatischen Bemühungen für ein Ende des Krieges in der Ukraine. Für Dienstag war ein virtuelles Treffen der sogenannten Koalition der Willigen, einer westlichen Unterstützergruppe der Ukraine, geplant. Zu der Gruppe aus rund 30 Staaten zählen auch die USA. Die "Financial Times" berichtete indes, die USA, Russland und die Ukraine führten seit Montag trilaterale Gespräche in Abu Dhabi, die am Dienstag fortgesetzt werden sollten.
Importe von Böllern und Raketen steigen auf Rekordniveau
Die Importe von Böllern und Raketen nach Deutschland sind stark gestiegen. Von Januar bis September wurden mehr als 42.400 Tonnen Feuerwerkskörper nach Deutschland importiert, fast zwei Drittel (62,6 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum. Das war eine Rekordmenge seit Beginn der Erhebung 2001, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden.
Die Feuerwerksimporte haben demnach in den ersten drei Quartalen das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 (29.800 Tonnen) um gut 42 Prozent übertroffen. "In den Jahren der Covid-19-Pandemie hatte es Verkaufsverbote für Feuerwerkskörper gegeben – die Importe waren entsprechend niedrig", erklärten die Statistiker:innen.
EuGH: Polen muss gleichgeschlechtliche Ehen anerkennen
EU-Staaten müssen in anderen Mitgliedsländern geschlossene gleichgeschlechtliche Ehen nach einem Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) anerkennen. Unionsbürger:innen müssten die Gewissheit haben, ihr Familienleben in verschiedenen EU-Ländern fortsetzen zu können, entschieden die Richter:innen am Dienstag in Luxemburg. Das gehöre zu ihrem Recht, sich in der EU frei bewegen zu können.
Der Gerichtshof stärkte damit einem polnischen Paar den Rücken, das in Berlin geheiratet hatte. Weil sie nach Polen ziehen und dort als Ehepaar leben wollten, beantragten sie die Umschreibung der in Deutschland ausgestellten Eheurkunde im polnischen Personenstandsregister. Die polnischen Behörden lehnten dies mit der Begründung ab, dass das polnische Recht keine Ehe zwischen Menschen gleichen Geschlechts zulasse.
Der EuGH entschied nun: Eine solche Verweigerung verstößt gegen das Unionsrecht. Dadurch werde das Freizügigkeits- und Aufenthaltsrecht und das Grundrecht auf Achtung des Privat- und Familienlebens verletzt. Die Richter:innen betonten jedoch, dass die Anerkennungspflicht nicht bedeute, dass EU-Staaten in ihrem nationalen Recht die gleichgeschlechtliche Ehe vorsehen müssen. Sie können wählen, auf welchem Weg die Ehen anerkannt werden. Da die Umschreibung der Eheurkunde in Polen derzeit aber das einzige Mittel für eine Anerkennung sei, müsse Polen sie auch gleichgeschlechtlichen Paaren gewähren. Der konkrete Fall muss noch vor den polnischen Gerichten entschieden werden, die die Vorgaben des EuGH beachten müssen.
Fusion-Festival macht 2027 Pause
Das Fusion-Festival auf dem ehemaligen sowjetischen Militärflugplatz in Lärz (Mecklenburgische Seenplatte) legt übernächstes Jahr eine Pause ein. 2027 werde ein Fusion-freies Jahr werden, teilten die Veranstalter:innen in einem Newsletter mit. Sowohl 2026 als auch 2028 soll in Lärz aber gefeiert werden.
Das jährlich veranstaltete Fusion Festival gilt als eines der größten alternativen Musik- und Kulturfestivals Deutschlands und Europas und verbindet Techno, Rock, Pop und viele andere Musikstile mit Theater oder auch politischer Bildung.
UN: Weltweit alle zehn Minuten ein Femizid
Etwa alle zehn Minuten wird nach Schätzungen der Vereinten Nationen eine Frau oder ein Mädchen zum Opfer tödlicher Gewalt innerhalb der Beziehung oder Familie. Im vergangenen Jahr seien weltweit etwa 83.000 Frauen gezielt umgebracht worden – und in rund 60 Prozent der Fälle sei der Täter ein Familienmitglied oder Lebenspartner gewesen, teilten die UN anlässlich des "Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen" mit. Bei getöteten Männern lag der Anteil mit nur elf Prozent drastisch niedriger.
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(mit Material von dpa und afp)
