Der Schock in der bayerischen Gemeinde Wunsiedel sitzt tief. Im Fall der am Dienstag tot aufgefundenen Zehnjährigen in einer Kinder- und Jugendeinrichtung deutet alles auf ein Tötungsdelikt hin. Am Mittwoch hieß es, dass es sich dabei möglicherweise auch um ein Sexualdelikt handeln könnte.
Doch die Ermittlungsbehörden bestätigen die "Mutmaßungen hinsichtlich eines möglichen Sexualdeliktes derzeit nicht", wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Pressemitteilung am Donnerstag schrieben. Man gehe nicht davon aus, dass es sich dabei um ein Sexualdelikt handelte, konkretisierte ein Sprecher.
Es werde in alle Richtungen ermittelt, dringend tatverdächtig sei derzeit niemand. Zunächst waren drei Jungen in den Fokus der Ermittler geraten.
Klimaaktivist:innen der Gruppe Letzte Generation haben am Donnerstag den Verkehr an drei wichtigen Hamburger Verkehrspunkten behindert. Nach den Blockadeaktionen hat die Polizei den Elbtunnel und die Elbbrücken für den Verkehr freigegeben. "Die Reinigungs- und Einsatzmaßnahmen am Elbtunnel sind abgeschlossen", twitterte die Polizei.
Die Letzte Generation hatte den Verkehr vor dem südlichen Tunnelportal mit einem Transporter blockiert und sich auf der Fahrbahn festgeklebt. Eine ähnliche Aktion fand auf der Billhorner Brückenstraße vor den Elbbrücken statt. Eine Blockade auf dem Veddeler Damm vor der parallel verlaufenden Freihafenelbbrücke konnte die Polizei verhindern.
Israel hat offenbar mit Gegenangriffen auf den Raketenbeschuss aus dem Libanon reagiert. Die teilte die libanesische Nachrichtenagentur ANI am Donnerstag mit. Demnach hat die israelische Armee "mehrere Granaten von ihren Stellungen an der Grenze" auf den Südlibanon abgefeuert. Zuvor seien von dort aus "mehrere Raketen" auf Israel abgefeuert worden.
Mindestens 34 Raketen seien aus dem Nachbarland auf israelisches Gebiet gefeuert worden, wie die Armee am Nachmittag mitteilte. Das nationale Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eiserner Dom) habe 25 Flugkörper abgefangen. Fünf Raketen seien auf israelischem Gebiet gelandet. Der Verbleib von vier weiteren werde geprüft.
Mehrere Beiträge auf verschiedenen Social-Media-Plattformen zeigen angeblich die Angriffe.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist zu einem dreitägigen Besuch nach China aufgebrochen. Am Donnerstag stößt auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dazu. Beide erhoffen sich, bei einem Gespräch den chinesischen Präsidenten Xi Jinping dazu zu bewegen, sich für Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg einzusetzen. Xi hat aktuell den wohl größten Einfluss auf Russland. Macron ist davon überzeugt, dass China eine "größere Rolle" bei einer Friedenslösung zwischen Russland und der Ukraine spielen könne. Xi und Macron forderten Moskau und Kiew am Donnerstag auf, rasch Friedensgespräche aufzunehmen.
Ob der amtierende US-Präsident Joe Biden bei der Wahl 2024 erneut ins Rennen gehen will, ist noch unklar. Nun hat der Neffe des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy seine Bewerbung für die Kandidatur eingereicht. Robert F. Kennedy will für die demokratische Partei von Amtsinhaber Joe Biden ins Rennen gehen, wie aus einem am Mittwoch (Ortszeit) von Kennedy bei der nationalen Wahlkommission eingereichten Dokument hervorgeht. Zuletzt machte der 69-Jährige wiederholt wegen der Verbreitung von falschen Behauptungen rund um die Corona-Impfung Schlagzeilen.
Sollte sich Joe Biden wieder um das höchste Staatsamt bemühen, müssten sich seine Herausforderer zuerst in parteiinternen Vorwahlen gegen ihn durchsetzen. Kennedy werden bisher jedoch äußerst schlechte Chancen eingeräumt.
Italiens langjähriger Regierungschef Silvio Berlusconi hat wohl mit gesundheitlichen Prolemen zu kämpfen: Laut Berichten italienischer Medien mit Berufung auf Ärzte ist er an Leukämie erkrankt, wie am Donnerstag bekannt wurde.
Am Tag zuvor war bekannt geworden, dass er auf der Intensivstaion liege. Nach einer dort verbrachten Nacht ist der Zustand Berlusconis nach Angaben eines Ministers aber "stabil". Der 86-jährige Berlusconi hatte nach AFP-Informationen am Mittwoch über Atemprobleme geklagt und war in das Mailänder Krankenhaus San Raffaele eingeliefert worden.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser fordert ein schärferes Vorgehen gegen Messer-Gewalt. "Wir sollten (...) über Messerverbote in öffentlichen Verkehrsmitteln – in Bus und Bahn – nachdenken", sagte Faeser den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Schließlich dürften Flugreisende auch kein Messer mitnehmen. "Gewalttäter können mit Messern Furchtbares anrichten", sagte Faeser. Sie wies darauf hin, dass Messer potenziellen Gewalttätern fast überall im Alltag zur Verfügung stehen. Schon mit einem Küchenmesser könne man Menschen schwer verletzen.
Eine weitere Überlegung der Ministerin: Waffenverbotszonen an bestimmten Orten. Dadurch seien viel strengere Kontrollen möglich. "Wichtig sind mehr Sicherheitskräfte, gerade im Nahverkehr, und mehr Polizei auf bestimmten Plätzen", sagte Faeser. Sie fordert die Länder auf, notwendige Maßnahmen zu ergreifen.
In einem offenen Brief haben mehr als 240 Politiker:innen und Vertreter:innen aus Wissenschaft, Religion und Gesellschaft eine Forderung an Bundeskanzler Olaf Scholz gestellt. Sie fordern darin mehr Engagement in Sachen Klimaschutz. "Je länger wir zögern, desto drastischer sind die Konsequenzen unseres Abwartens. Jetzt zu handeln, ist unsere Pflicht", heißt es in dem Schreiben.
Das Klima sei nicht nur ein Thema, sondern eine "parteiübergreifende, staatstragende und historisch beispiellose Aufgabe". Und: "Wir gehören zur letzten Generation, die aufhalten kann, was uns droht: der globale Verlust unserer Kontrolle über die menschengemachte Klimakrise", heißt es demnach in dem Aufruf in Anlehnung an die Klimabewegung Letzte Generation.
(mit Material von dpa und afp)