Sara Doorsoun hat drei Tage vor der Bekanntgabe des Kaders für die EM in der Schweiz ihren Rücktritt aus der Fußball-Nationalmannschaft erklärt. Ausschlaggebend für den Entschluss war die Entscheidung von Bundestrainer Christian Wück, die 33 Jahre alte Defensivspielerin von Eintracht Frankfurt wegen einer längeren Verletzungspause nur in das erweiterte EM-Aufgebot zu berufen.
"Das war keine kopflose oder trotzige Entscheidung, sondern vielmehr ein Gefühl, dass jetzt für mich der richtige Zeitpunkt ist", schrieb Doorsoun in einem Beitrag auf Instagram. Darin bedankte sie sich bei allen Wegbegleiter:innen und wünschte der Nationalmannschaft viel Erfolg für die EM 2025. "Ich habe dieses Trikot immer voller Stolz getragen", stellte sie klar.
Auch Bundestrainer Wück betonte in der Mitteilung des DFB, dass Doorsoun "immer ein wichtiger Teil" des Nationalteams und eine Bereicherung gewesen sei, er sagte aber auch: "Leider ist sie in den vergangenen Monaten durch ihre Verletzung in einer entscheidenden Phase der Vorbereitung auf das Turnier zurückgeworfen worden, sodass wir sie für den erweiterten EM-Kader vorgesehen hatten." DFB-Sportdirektorin Nia Künzer sagte, sie "bedauere" den Rücktritt "sehr", "respektiere jedoch ihre Beweggründe".
Russland und die Ukraine haben mit einem weiteren Gefangenenaustausch begonnen. Die erste Gruppe russischer Soldaten unter 25 Jahren sei aus ukrainischer Gefangenschaft entlassen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der Ukraine sei eine ähnliche Zahl Gefangener übergeben worden. Eine genaue Zahl nannte das Ministerium nicht.
Kiew bestätigte den Austausch, der zu Monatsbeginn in Istanbul bei direkten Verhandlungen beider Kriegsparteien vereinbart worden war.
Am Morgen hatte die Ukraine unterdessen den seit Kriegsbeginn zahlenmäßig größten Drohnenangriff gemeldet. "479 Angriffsobjekte aus der Luft sind vernichtet worden", heißt es in der Mitteilung. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.
Eine neue Variante des Coronavirus scheint sich zunehmend in Europa auszubreiten. Wie verschiedene Medien unter Bezug auf das Robert-Koch-Institut berichten, gebe es auch in Deutschland bereits Fälle der Virusvariante mit dem Namen NB.1.8.1, auch "Nimbus" genannt. Demnach war sie im Mai für 16,7 Prozent der gemeldeten Fälle verantwortlich.
"Nimbus" soll durch verändertes Erbgut deutlich ansteckender sein als die vorherigen Corona-Varianten. Impfungen gegen das Virus behalten aber weiterhin ihre Wirkung und schützen vor einem schweren Verlauf.
Der frühere Bundesaußenminister und Vizekanzler Joschka Fischer (Grüne) hat sich für eine Rückkehr zur Wehrpflicht ausgesprochen. "Ich bin der Meinung, dass wir wieder eine Wehrpflicht brauchen. Der Personalbestand der Bundeswehr ist verdammt niedrig", sagt er dem "Spiegel". Sein einstiges Einstehen gegen die Wehrpflicht sei "aus heutiger Sicht" ein Fehler gewesen.
Die neue Bundesregierung aus Union und SPD plant bislang, einen Wehrdienst einzuführen, der zunächst auf Freiwilligkeit basiert. Nach Ansicht von Fischer reicht dieses Modell jedoch nicht aus: "Wenn wir abschreckungsfähig werden wollen, wird das ohne eine Wehrpflicht nicht gehen", sagte er. Diese solle auch für Frauen gelten. "Beide Geschlechter sind gefragt. Entweder wir haben die Gleichstellung, oder wir haben sie nicht."
Henning Otte (CDU), der neue Wehrbeauftragte des Bundestags, hatte zuletzt angekündigt, für einen Pflichtdienst einzutreten, falls die Bundeswehr über den freiwilligen Wehrdienst nicht ausreichend personell aufgestockt werden könne. Auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte erklärt, dass eine Rückkehr zur Wehrpflicht unter bestimmten Voraussetzungen möglich sei.
Das Nations-League-Finale in der Münchner Fußball-Arena zwischen Portugal und Spanien ist vom Tod eines Fans überschattet worden. Ein Sprecher der Polizei berichtete in der Nacht zum Montag davon, dass ein Mann vom Mittelrang auf eine Treppe im Unterrang gestürzt sei. Der Mann sei vor Ort gestorben. Die Polizei habe wie immer in solchen Fällen die Ermittlungen übernommen und die Kriminalpolizei sei vor Ort, sagte der Sprecher.
Derzeit gebe es keine Anhaltspunkte, die gegen ein tragisches Unglück sprechen würden. Der Mann kommt laut Polizeiangaben aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Zahlreiche Rettungskräfte, Ordner und Polizisten waren während der Partie in den Bereich der Pressetribüne geeilt, in den die Person gestürzt war.
In der spannenden Verlängerung bekamen die Stars von Portugal und Spanien von diesem Notfall dem Augenschein nach nichts mit. Vor den Pressekonferenzen erreichte die tragische Nachricht aber auch die Protagonisten, die in ihren Statements über den toten Anhänger sprachen. "Wir trauern um den verstorbenen Fan. Das ist eine extrem traurige Nachricht", sagte Portugals Nationaltrainer Roberto Martínez nach dem Titelgewinn durch den Sieg im Elfmeterschießen.
Nach tagelanger Fahrt auf einem Segelschiff mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen sind Greta Thunberg und weitere Aktivist:innen kurz vor ihrem Ziel von der israelischen Armee gestoppt worden. Das Schiff werde von der Marine zur israelischen Küste geschleppt, die Passagiere sollten in ihre Heimatländer zurückkehren, teilte das israelische Außenministerium am frühen Morgen auf der Plattform X mit.
Zuvor hatte das Bündnis Freedom Flotilla Coalition mitgeteilt, israelische Soldaten seien an Bord der "Madleen" gegangen. Das israelische Außenministerium betonte, alle Passagiere des – abschätzig als "Selfie-Jacht" bezeichneten – Schiffs seien sicher und unversehrt. Sie seien mit Wasser und Sandwiches versorgt worden. "Die Show ist vorbei."
Die Aktivist:innen hätten versucht, eine mediale Provokation zu inszenieren mit dem einzigen Zweck, öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen. Ihre Ladung sei so geringfügig gewesen, dass sie nicht einmal einer Lkw-Lieferung mit Hilfsgütern entspreche. "Es gibt Wege, Hilfe in den Gazastreifen zu bringen - ohne Instagram-Selfies", hieß es in der Stellungnahme.
Als Reaktion auf die sich immer weiter verschärfende Lage in Los Angeles haben die Sicherheitsbehörden ein Versammlungsverbot für die Innenstadt verhängt. Das betroffene Gebiet sei unverzüglich zu räumen, teilte die zuständige Polizeibehörde auf der Plattform X mit.
Zudem gab die Polizei bekannt, dass es am Rande der Proteste übers Wochenende 56 Festnahmen gegeben habe. Polizeichef Jim McDonnell wurde von US-Medien mit der Ankündigung zitiert, "die Zahl der bisherigen Festnahmen ist nichts im Vergleich zu dem, was noch kommen wird".
Nachdem US-Präsident Donald Trump gegen den Willen der örtlichen Behörden den Einsatz der Nationalgarde befohlen hatte, ist die Stimmung angeheizt.
Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom wirft Trumps Regierung vor, die Eskalation gezielt provoziert und dabei geltendes Recht gebrochen zu haben, um sich als handlungsstarker Präsident in Szene setzen zu können.
(mit Material von dpa und afp)