"Jederzeit": Russland könnte Nato laut BND früher angreifen
Russland könnte Nato laut BND früher angreifen
Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Martin Jäger, warnt vor einer wachsenden Gefahr einer militärischen Konfrontation mit Russland. "Wir dürfen uns nicht zurücklehnen in der Annahme, ein möglicher russischer Angriff käme frühestens 2029", sagte Jäger am Montag im Bundestag. "In Europa herrscht bestenfalls ein eisiger Frieden, der jederzeit in heiße Konfrontation umschlagen kann." Russland wolle die Nato schwächen und die Demokratien Europas destabilisieren, notfalls auch durch direkte militärische Mittel.
Auch die Chefs von Verfassungsschutz und Militärischem Abschirmdienst sehen eine zunehmende Bedrohung. Verfassungsschutzpräsident Sinan Selen sprach von "brandgefährlichen Grenzüberschreitungen" Russlands und warnte vor Sabotageakten in Deutschland und Europa. MAD-Chefin Martina Rosenberg verwies auf Versuche, die Bundeswehr durch Deepfakes und Desinformation zu destabilisieren.
Jäger forderte angesichts der Lage mehr Handlungsspielräume für die Geheimdienste und eine aktivere Ausrichtung der Auslandsaufklärung: Der BND müsse künftig "gezielt Risiken eingehen oder suchen", um russischen Bedrohungen wirksamer begegnen zu können.
Geiseln frei: Trump erklärt Gaza-Krieg für beendet
In Israel herrscht Jubel: Mehr als zwei Jahre nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 sind auch die letzten 20 überlebenden Geiseln freigekommen. Nach 738 Tagen Gefangenschaft übergab die Hamas sie am Sonntag dem Roten Kreuz. US-Präsident Donald Trump, der die Verhandlungen maßgeblich vermittelt hatte, wurde in der Knesset als Friedensstifter gefeiert und erklärte den Gaza-Krieg offiziell für beendet. "Dieser Tag markiert das Ende einer Zeit von Terror und Tod", sagte er.
Der Waffenstillstand gilt seit Freitag, Israel begann im Gegenzug mit der Freilassung von rund 2000 palästinensischen Häftlingen. Dennoch bleiben Zweifel, ob der Frieden hält: Hamas kündigte an, den Kampf fortzusetzen, und Israels Premier Netanjahu sprach zwar von Hoffnung, blieb aber wachsam. Der zweijährige Krieg forderte laut palästinensischen Angaben über 67.000 Tote im Gazastreifen. In Tel Aviv feierten Tausende auf dem "Platz der Geiseln" die Rückkehr der Verschleppten, unter ihnen auch die deutsch-israelischen Zwillinge Gali und Ziv Berman.
Tropische Korallenriffe haben Kipppunkt erreicht
Die tropischen Korallenriffe der Erde stehen nach Einschätzung von Forschenden vor einem unumkehrbaren Kollaps. "Leider sind wir uns jetzt fast sicher, dass wir einen dieser Kipppunkte für Warmwasser- oder tropische Korallenriffe überschritten haben", sagte Klimaforscher Tim Lenton von der Universität Exeter der Nachrichtenagentur AFP.
Demnach hat die Erderwärmung um 1,4 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit bereits zu einem "beispiellosen Korallensterben" geführt. Millionen Meeresarten und die Lebensgrundlage Hunderter Millionen Menschen seien bedroht. Laut dem internationalen Forschungsteam mit rund 160 Expert:innen zeigen tropische Riffe inzwischen unumkehrbare Zerstörungsprozesse – ein deutliches Signal für das Überschreiten eines globalen Kipppunkts.
Personalausweis wird teurer
Die Ausstellung eines neuen Personalausweises soll nach Plänen des Bundesinnenministeriums deutlich teurer werden. Die Gebühr soll für Menschen über 24 Jahre von jetzt 37 Euro auf 46 Euro steigen, wie aus einem Referentenentwurf hervorgeht. Für Bürger unter 24 Jahren soll der "Perso" weiter 22,80 Euro kosten.
Vervierfacht werden soll dem Verordnungsentwurf zufolge auch die Gebühr für einen von der Bundespolizei ausgestellten Reiseausweis als Passersatz – und zwar von acht auf 32 Euro. Diesen Notfall-Pass kann man sich von den Grenzbehörden – etwa am Flughafen – für drei Monate ausstellen lassen, wenn etwa kurz vor einer Reise auffällt, dass der Reisepass oder Personalausweis abgelaufen ist.
Zur Begründung der geplanten Erhöhung heißt es, Ziel sei eine "kostendeckende Ausgestaltung der Gebühr für die Beantragung". Den Bürger:innen hierzulande entstehen nach Berechnungen der Behörde insgesamt zusätzliche Kosten von 9,8 Millionen Euro jährlich.
Reality-Star Kevin Nije wieder aufgetaucht
Der Ex-Fußballer und Reality-Star Kevin Njie ist wieder aufgetaucht, nachdem er zuvor auf Bali vermisst wurde. Das teilte seine Ex-Partnerin Emely Hüffer am Samstagabend auf Instagram mit. "Er wurde gefunden und es geht ihm den Umständen entsprechend", schrieb die 29-Jährige. Sie war es auch, die am Freitag einen Suchaufruf für Nije auf Social Media publik gemacht hatte.
Die Hintergründe des tagelangen Verschwindens des Reality-Stars sind bisher noch ungeklärt. Der 29-Jährige wurde vor allem durch die Reality-Show "Are you the One" bekannt, seine Ex-Freundin Hüffer lernte er im Format "Too Hot To Handle" kennen.
Grüne Jugend hat neues Führungsduo
Die Grüne Jugend hat Henriette Held aus Greifswald und Luis Bobga aus Nordrhein-Westfalen zu ihrem neuen Führungs-Duo gewählt. Für die 23-jährige Held stimmten am Samstag auf dem Bundeskongress in Leipzig 93,6 Prozent der Stimmberechtigten, für den ebenfalls 23-jährigen Bobga 76,2 Prozent. Die beiden lösen Jette Nietzard und Jakob Blasel ab, die nicht erneut kandidiert hatten.
Held war bisher Landesvorsitzende der Grünen Jugend in Mecklenburg-Vorpommern, Bobga Mitglied des Bundesvorstands der Grünen-Nachwuchsorganisation. Held ist – so wie auch Blasel – geprägt durch die Klimaschutzbewegung Fridays for Future. Sie studiert Jura in Greifswald. Bobga studiert in Osnabrück Migrationsforschung. Er sieht einen Schwerpunkt seiner Arbeit in sozialen Fragen und dem Thema Menschenrechte.
Kritisch äußerte sich Held zur Politik der Grünen in den vergangenen Jahren. "Viele sind enttäuscht von den Grünen, ich auch", sagte sie in ihrer Rede. "Zu oft haben sie sich für Macht statt Haltung entschieden". Auch Bobga übte Kritik an seiner Partei. Von dieser erwarte er, "dass sie nie wieder menschenfeindliche Asylkompromisse mitträgt, sondern auf der Seite von Menschenrechten und Solidarität steht", sagte er in seiner Rede.
Die Arbeit der Grünen-Nachwuchsorganisation war in den vergangenen Jahren wiederholt durch interne und externe Kontroversen belastet worden. Höhepunkt war im September 2024 der Rücktritt des gesamten Bundesvorstands und der Parteiaustritt des damaligen Sprecherinnen-Duos Svenja Appuhn und Katharina Stolla. Doch auch Nietzard, die sich vehement für ein linkes Profil der Grünen Jugend einsetzte, stand in den vergangenen Monaten wiederholt in der Kritik wegen in der Partei als provozierend empfundener Äußerungen.
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(mit Material von dpa und afp)