Der anhaltende Krieg im Gazastreifen setzt der Bevölkerung nach wie vor zu, was noch euphemistisch ausgedrückt ist. Nach UN-Einschätzung sind mittlerweile alle Bewohner:innen des Palästinensergebiets von einer Hungersnot bedroht.
Der Gazastreifen sei das einzige "fest umrissene Land oder Territorium auf der Welt, in der die gesamte Bevölkerung von Hunger bedroht ist", sagte der Sprecher des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha), Jens Laerke, am Freitag in Genf. Der Gazastreifen sei damit "der Ort mit dem größten Hunger auf der Welt".
Die umstrittenen Zölle von US-Präsident Donald Trump gegen zahlreiche Länder bleiben vorerst in Kraft: Ein Berufungsgericht in den USA hat in einem Eilverfahren am Donnerstag einem Einspruch der US-Regierung gegen eine Aufhebung dieser Zölle durch ein vorheriges Gerichtsurteil stattgegeben. Das Berufungsgericht wird erst später in der Hauptsache entscheiden.
Ein US-Handelsgericht hatte zuvor am Mittwoch die meisten Zollaufschläge von Trump aufgehoben. Trump habe mit der Berufung auf ein Notstandsgesetz von 1977 seine Befugnisse überschritten, hieß es in dem Urteil.
Trump könne sich nicht auf das Notstandsgesetz berufen, um "einen unbegrenzten Aufschlag auf Waren aus praktisch jedem Land zu verhängen", urteilten die drei Richter am Gericht für Internationalen Handel (ITC). Für den Außenhandel sei der Kongress zuständig.
Das jetzige Urteil bezieht sich auch auf Zölle, die Trump gegen Kanada, Mexiko und China wegen deren angeblicher Verantwortung für Drogeneinfuhren, insbesondere Fentanyl, verhängt hat. Nicht berührt von dem Urteil sind die US-Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Autos sowie auf Stahl- und Aluminiumprodukte, die weiterhin gelten. Der EU hatte Trump zuletzt auch mit Zöllen von 50 Prozent ab dem 9. Juli gedroht, sie sind aber noch nicht in Kraft, die Verhandlungen mit der EU dazu laufen.
Das Weiße Haus hatte das Urteil des Handelsgerichts zuvor harsch kritisiert. Das Urteil sei "offenkundig falsch", erklärte das Weiße Haus am Donnerstag in Onlinemedien kurz vor der Entscheidung des Berufungsgerichts. Es drohte mit einem Gang bis zum Obersten Gericht.
Werder Bremen hat Horst Steffen als neuen Trainer verpflichtet. Zwei Tage nach der Freistellung von Ole Werner präsentierten die Grün-Weißen mit dem Erfolgscoach der SV Elversberg seinen Nachfolger. Laut Klub-Mitteilung von Donnerstag hätten beide Vereine über "die Ablösemodalitäten Stillschweigen vereinbart."
Steffen verpasste mit Elversberg am Montag haarscharf den Bundesliga-Aufstieg in der Relegation, die Entscheidung fiel in der Nachspielzeit. Der 56-Jährige hatte den Dorfklub innerhalb von zwei Jahren aus der Regionalliga Südwest bis in die 2. Liga geführt. Steffen gilt als Bessermacher und Förderer des Nachwuchses.
Werner war nach dessen Ankündigung, seinen bis 2026 laufenden Vertrag in Bremen nicht verlängern zu wollen, am Dienstag freigestellt worden.
Fußball-Nationalspieler Jonathan Tah wechselt ablösefrei zum FC Bayern München. Der Rekordmeister nimmt den Verteidiger von Bayer Leverkusen bis 2029 unter Vertrag, wie der Verein am Donnerstag mitteilte. Tah ist nach der Absage seines bisherigen Mitspielers Florian Wirtz der zweite Münchner Neuzugang für die kommende Saison nach Tom Bischof von der TSG Hoffenheim.
"Es ist kein Geheimnis, dass wir Jonathan Tah schon lange auf dem Radar haben. Wir schätzen seine Klasse: Er ist ein Typ, der Verantwortung übernimmt", sagte Sportvorstand Max Eberl. Um Tah hatte sich der FC Bayern bereits im vergangenen Sommer bemüht, konnte sich mit Leverkusen aber nicht auf eine Ablösesumme einigen. Nun wäre der Nationalspieler ohne Ablöse zu haben, allerdings läuft sein Vertrag in Leverkusen noch bis zum 30. Juni - die Münchner wollen den Innenverteidiger aber schon mit zur Klub-WM in die USA nehmen.
"Ich freue mich sehr, beim FC Bayern zu sein. Ich möchte hier Verantwortung übernehmen und jeden Tag hart arbeiten, damit wir als Mannschaft erfolgreich sind und gemeinsam viele Titel gewinnen", sagte Tah.
Im Schweizer Lötschental droht nach dem gigantischen Gletscherabbruch nun eine Flutwelle. Das Flüsschen Lonza ist durch die meterhohen Fels- und Eismassen, die am Mittwoch von Berg stürzten, wie durch einen meterhohen Damm gestaut. Die wenigen Häuser, die im Dorf Blatten nicht verschüttet wurden, seien bereits überflutet, berichten die Behörden. Geolog:innen fürchten, dass das Wasser in umliegende Gemeinden vordringen könnte.
Die Behörden haben vorsichtshalber bereits Einwohner der Gemeinden Wiler und Kippel, die in Flussnähe leben, in Sicherheit gebracht. Es handelt sich um 16 Personen. Ein 64 Jahre alter Mann, der sich trotzdem in der Gegend aufhielt, wird noch vermisst. Der Gletscherabbruch hat die schlimmsten Erwartungen der Behörden noch übertroffen. "Das Unvorstellbare ist heute eingetroffen", sagte der Blattener Gemeindepräsident Matthias Bellwald in einer Pressekonferenz im Nachbarort Ferden.
Der SRF zeigte Aufnahmen von einer riesigen Staubwolke, die sich mit den Schuttmassen den Berg hinabwälzte. Laut dem Schweizerischen Erdbebendienst wurde die Erde mit einer Stärke von 3,1 erschüttert. Zuvor waren bereits in der Nacht zum Dienstag größere Mengen an Eis, Fels, Schnee und Wasser talwärts gestürzt. Auslöser dieser Ereignisse war ein relativ langsam verlaufender Bergsturz am rund 3800 Meter hohen Kleinen Nesthorn, oberhalb des nun abgestürzten Birchgletschers.
Wegen der Gefahrenlage war Blatten in der Ferienregion Lötschental bereits vorige Woche ganz geräumt worden. Rund 300 Einwohner:innen mussten innerhalb kurzer Zeit ihre Häuser verlassen. Die Naturkatastrophe sei historisch "beispiellos", sagte Raphaël Mayoraz, ein Naturgefahren-Experte des Kantons Wallis. Er wies darauf hin, dass die Gefahr für das Tal auch nach dem Gletschersturz noch nicht gebannt sei.
(mit Material von dpa und afp)