
Die drei Konzerte von Taylor Swift in Wien mussten abgesagt werden.Bild: Marius Becker/dpa
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Terror-Verdächtiger nimmt Geständnis zurück
Im Fall der mutmaßlichen Anschlagspläne auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien bestreitet der Hauptverdächtige nun alle Vorwürfe. Der 19-Jährige sei weder Anhänger des Islamischen Staats (IS), noch habe er ein Attentat auf die Fans des US-Superstars vorgehabt, bestätigte seine Anwältin gegenüber der Nachrichtenagentur APA einen Bericht der "Kronen Zeitung". Die Behörden hatten nach der Festnahme des jungen Mannes erklärt, er sei vollumfänglich geständig und brüste sich geradezu mit seinem Vorhaben. Nun sagte seine Anwältin, ihr Mandant habe nur "cool" sein wollen.

Nach der Absage der Konzerte versammelten sich Swifties in der Wiener Innenstadt.Bild: APA / Wolfgang Hauptmann
Den Sprengstoff habe er nach einem Tutorial hergestellt, auf das er im Internet gestoßen sei. Er habe damit experimentiert und eine Bombe allenfalls im Wald ausprobieren wollen. Zu keinem Zeitpunkt habe er vorgehabt, Menschen zu töten. Dazu, dass der 19-Jährige Messer und andere Stichwaffen besaß, sagte die Anwältin: "Die hat er auf Amazon bestellt, weil sie ihm gefallen haben." Der 19-Jährige sei kein Terrorist, sondern "wie ein Kind. Unreif, ahnungslos".
Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der Verdächtige einen Treueschwur auf den IS abgelegt und seine Arbeit mit der Ankündigung, "er habe noch Großes vor", jüngst gekündigt. Bei seiner Festnahme waren Messer, Macheten und Sprengstoff gefunden worden. Nach Angaben der Ermittler besaß der Verdächtige auch ein Blaulicht mit Folgetonhorn. Damit habe er sich im Auto den Fans nähern und ein Blutbad anrichten wollen.
Deutschland beendet Olympia auf Platz zehn und mit 33 Medaillen
Das deutsche Team beendet die Olympischen Spiele in Paris unter den besten zehn Nationen im Medaillenspiegel, hat sich im Vergleich zu Tokio aber erneut verschlechtert. Mit 12 Goldmedaillen, 13 Silbermedaillen sowie 8 Bronzemedaillen landete das Team des Deutschen Olympischen Bundes (DOSB) auf Rang 10. Das Minimalziel erreichte der Verband damit zwar. Doch die Ausbeute war nicht nur geringer als 2021 in Tokio mit 37 Medaillen, sondern auch schlechter als bei allen anderen Sommerspielen seit der Wiedervereinigung. Auch Platz zehn im Nationenranking ist noch etwas schlechter als vor drei Jahren in Japan, als Deutschland Platz neun belegte.
Die erfolgreichsten Sportarten waren Reiten (fünf Medaillen, davon viermal Gold) und Kanu (sechs Medaillen, davon zweimal Gold). Auch in den olympischen Kernsportarten Leichtathletik und Schwimmen schnitt das deutsche Team besser ab als zuletzt.
Fische auf blauem Hintergrund: Banksy veröffentlicht nächstes Werk
Der mysteriöse britische Graffiti-Künstler Banksy erfreut die Menschen in London derzeit mit einem Reigen an neuen Werken. Das neueste Werk fällt etwas aus der Reihe: Auf die Scheiben eines Glashäuschens der Polizei in der Londoner City brachte der Künstler vor blauem Hintergrund Fischschwärme auf. Das Häuschen, das einer Telefonzelle ähnelt und die Aufschrift "City of London Police" trägt, wirkt dadurch wie ein Aquarium. Die Polizei teilte laut dem Sender Sky News mit, sie habe Sachbeschädigung an einem Polizeihäuschen festgestellt.
Seit einer Woche überrascht Banksy die Londoner täglich mit einem neuen Tierbild – darunter ein Steinbock, Elefanten, Äffchen, ein Wolf, Pelikane, eine Katze und zuletzt die Fische.
Die Bilder hätten keine tiefere Bedeutung, berichtete der "Observer" aus dem Umfeld des Künstlers. Er wolle den Menschen Freude bereiten in einer Zeit, in der negative Schlagzeilen dominierten.Banksy hoffe, "dass die Werke die Menschen mit einem Moment unerwarteter Freude aufmuntern". Gleichzeitig gehe es darum, die Fähigkeit der Menschen zu kreativem Spiel anstatt zu Zerstörung und Negativität hervorzuheben, zitierte das Blatt einen Banksy-Vertreter.
Gratis-Parken in Innenstädten: FDP will Pro-Autoplan
Die FDP will das Autofahren in Innenstädten einem Medienbericht zufolge wieder attraktiver machen. Am Montag wolle die Parteispitze ein Pro-Auto-Programm verabschieden, das entweder kostenloses Parken oder eine Park-Flatrate vorsehe, berichtete die "Bild am Sonntag". "Wir brauchen keine Anti-Auto-Politik", sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai der Zeitung. Die Liberalen wollen sich demnach aktiv von den Grünen abgrenzen.

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai findet: "Wir brauchen keine Anti-Auto-Politik".Bild: dpa / Michael Kappeler
Einem Beschlusspapier zufolge sollten Kommunen mehr Autos in die Innenstädte locken, indem sie Parken kostenlos machten, schreibt die "BamS". Alternativ solle nach den Plänen der FDP ein günstiges, deutschlandweites Flatrate-Parken nach dem Vorbild des 49-Euro-Bahntickets eingeführt werden. Gleichzeitig wolle die Partei, dass weniger Fahrradstraßen und Fußgängerzonen eingerichtet werden und wenn, dann nur noch mit direkter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Es handle sich um einen expliziten Gegenentwurf zu den Grünen, berichtet die Zeitung. Die FDP stelle sich "aktiv gegen eine grüne Politik der Bevormundung", sagte Djir-Sarai der Zeitung.
Ukraine-Krieg: Selenskyj kommentiert Offensive im Gebiet Kursk
Bei erneuten Angriffen auf russischem Staatsgebiet ist in der Stadt Kursk ein Wohnhaus beschädigt worden. Dabei wurden offiziellen Angaben zufolge mindestens 13 Menschen verletzt, zwei von ihnen befänden sich in ernstem Zustand. In einem Vorort von der ukrainischen Hauptstadt Kiew wurden derweil infolge eines Raketenangriffs ein 35-jähriger Mann und dessen vier Jahre alter Sohn getötet, wie der staatliche Rettungsdienst bei Telegram mitteilte. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.
Wenige Tage nach Beginn des ukrainischen Vorstoßes bezog Präsident Wolodymyr Selenskyj erstmals direkt Stellung darauf. Armeechef Olexander Syrskyj habe ihm über "die Vorverlagerung des Krieges in das Gebiet des Aggressors" berichtet, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Ich danke allen Einheiten unserer Streitkräfte, die uns das ermöglicht haben", so der Präsident. Die Ukraine beweise damit, "dass sie wirklich in der Lage ist, für Gerechtigkeit zu sorgen, und garantiert genau den Druck aufzubauen, der nötig ist - Druck auf den Aggressor".
Belarus warnt Ukraine vor weiterer Eskalation
Nach dem angeblichen Eindringen ukrainischer Kampfdrohnen in belarussischen Luftraum hat das Außenministerium in Minsk vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt. Derartige "kriminelle Handlungen" könnten zu einer radikalen Eskalation der Lage führen, teilte das belarussische Außenministerium nach Angaben der Staatsagentur Belta mit. Sie seien zudem ein "gefährlicher Versuch, die derzeitige Konfliktzone in unserer Region auszuweiten". Belarus (ehemals Weißrussland) werde sein Recht auf Selbstverteidigung nutzen und auf jede Provokation oder feindliche Handlungen angemessen reagieren.
Blackbox nach Flugzeugabsturz geborgen
Nach dem Absturz eines Passagierflugzeugs, bei dem 62 Menschen ums Leben kamen, werten die Ermittler den Flugdatenschreiber und den Stimmenrekorder aus. Beide Geräte – die sogenannte Blackbox – wurden geöffnet, wie in einem Video des Zentrums für die Untersuchung und Vorbeugung von Luftfahrtunfällen (Cenipa) zu sehen war. Die orangefarbenen Geräte sollen Aufschluss über die Ursache der Tragödie nahe der brasilianischen Millionenmetropole São Paulo geben. Sie wurden zur Datenanalyse in das Labor von Cenipa in der Hauptstadt Brasília gebracht, wie es hieß.

Bei dem Absturz des Flugzeugs gab es keine Überlebenden.Bild: AP / Andre Penner / dpa
Es werden nun die flugbezogenen Aktivitäten, das Betriebsumfeld und die menschlichen Faktoren untersucht sowie eine Studie über die Komponenten und Systeme angefertigt, wie das örtliche Nachrichtenportal "G1" berichtete. Innerhalb von 30 Tagen will das Cenipa einen vorläufigen Bericht zu dem Absturz vorlegen.
Eisbildung auf den Flügeln könnte mögliche Ursache sein
Nach Angaben des Cenipa-Leiters werden sowohl umweltbedingte und technische Faktoren als auch ein mögliches menschliches Versagen untersucht. Der Plattform "Flightradar 24" zufolge deuten meteorologische Berichte für den Zeitraum rund um den Unfall auf Turbulenzen, Gewitter und Vereisung in der Umgebung hin. Als mögliche Unglücksursache prüfen Experten beispielsweise eine Bildung von Eis auf den Flügeln - damit verwandle sich ein Flugzeug in "einen Stein ohne Auftrieb", schrieb etwa das brasilianische Nachrichtenportal UOL. Demnach gab es für den Ort des Absturzes eine Warnung vor Eisbildung.
Rechtsextreme Proteste bei CSD in Bautzen
Der von rechtsextremen Protesten begleitete Demonstrationszug zum Christopher Street Day (CSD) im ostsächsischen Bautzen ist nach Angaben der Polizei ohne gravierende Zwischenfälle zu Ende gegangen. "Es gab keine größeren Ausschreitungen oder Übergriffe", sagte eine Sprecherin der Polizei. Die Strategie der Polizei, die beiden Gruppen konsequent zu trennen, sei aufgegangen. Festnahmen habe es nach ersten Erkenntnissen nicht gegeben. Die CSD-Teilnehmer "konnten ihren Aufzug und die Kundgebung friedlich und störungsfrei absolvieren", hieß es in einer Abschlussmeldung.

Die Polizei hat den CSD in Bautzen begleitet. Bild: dpa / Sebastian Willnow
An der CSD-Demo hatten demnach mehr als 1000 Menschen teilgenommen, an der Gegendemonstration unter dem Motto "Gegen Gender-Propaganda und Identitätsverwirrung!!!" etwa 680 Menschen. Auch die rechtsextreme Kleinstpartei Freie Sachsen hatte zu einem Protest aufgerufen, dem sich laut Abschlussmeldung ungefähr 40 Menschen anschlossen. Nach Abschluss der Demonstration wurden die CSD-Teilnehmer von Beamten zum Bahnhof begleitet.
Die Polizei leitete im Zusammenhang mit den Demonstrationen 14 Strafverfahren und 7 Ordnungswidrigkeitsverfahren ein, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Dabei gehe es etwa in einem Fall um Körperverletzung, in zweien um Volksverhetzung und in einem um das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen. Außerdem seien 16 Platzverweise erteilt worden. Beamte stellten bei den rechten Demonstranten Sturmhauben sicher. Auch seien Bengalos abgebrannt und offenbar "ausländerfeindliche Parolen" gesungen worden.
Céline Dion verbietet Trump Nutzung ihrer Songs
Die Sängerin Céline Dion (56) will ihre Musik nicht vom republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump für dessen Wahlkampf nutzen lassen. Das Abspielen des Lieds "My heart will go on" bei einer Kundgebung im US-Bundesstaat Montana sei in keiner Weise genehmigt gewesen, ließ die kanadische Sängerin über ihr Konto auf der Plattform X erklären. Dion unterstütze diese oder eine ähnliche Nutzung nicht. "Und wirklich, dieses Lied?", hieß es weiter mit Blick auf den romantischen Song, der Ende der 90er Jahre ein Welthit gewesen war.
Ihr Management und ihre Plattenfirma Sony Music Kanada hätten von der Nutzung des Lieds und des Videos bei der Kundgebung Trumps in Montana am Freitagabend erfahren, hieß es. Bei solchen Wahlkampfveranstaltungen wird häufig etwa vor den Auftritten der Politiker Musik gespielt, um den Anhängern der Kandidaten das Warten auf die Redner zu erleichtern. Dabei kommt es auch immer wieder zu Fällen, in denen Musiker einer Wahlkampagne die Nutzung ihrer Songs untersagen.
(mit Material von dpa und afp)