Panorama
TV

"Aktenzeichen XY": Überraschende Hinweise im Fall der mysteriösen Babyleiche

In diesem Eimer befand sich die mysteriöse Babyleiche.
In diesem Eimer befand sich die mysteriöse Babyleiche.Bild: Polizei Sachsen
TV

"Aktenzeichen XY": Überraschende Hinweise im Fall der mysteriösen Babyleiche

18.08.2023, 13:1621.08.2023, 16:19
Mehr «Panorama»

Es ist ein Fall, der die Ermittelnden seit zwei Jahren beschäftigt. Damals, am 26. September 2021, machten Spaziergänger einen grausigen Fund. Sie entdeckten im Karswald bei Dresden Überreste einer Babyleiche. Das Skelett befand sich samt Plastiksack in einem Eimer. Auch Überreste von Textilien waren dabei.

Doch was ist geschehen?

Bisher konnte der Fall noch nicht gelöst werden. In der aktuellen Folge von "Aktenzeichen XY ... ungelöst" baten die Ermittelnden um die Mithilfe der Bevölkerung. Offenbar mit Erfolg: Seit Ausstrahlung der Sendung am 16. August gingen Hunderte Hinweise ein. Darunter auch welche, mit denen die Ermittelnden so nicht gerechnet hätten.

"Aktenzeichen XY" zeigt mysteriösen Fall um Babyleiche im Eimer

Auch diesmal wurden in der neuen Ausgabe von "Aktenzeichen XY... ungelöst" im ZDF mehrere mysteriöse Fälle von Mord, Totschlag und Vergewaltigung gezeigt. Besonders viel Aufmerksamkeit erregte der Fall um die Babyleiche in einem Eimer.

Woher kommt das tote Baby, das am Alten Hörnelweg an der B6 im Arnsdorfer Ortsteil Fischbach entdeckt wurde? Es gibt viele Anhaltspunkte, doch die Identität des Neugeborenen ist bis heute ungeklärt. Die Polizei setzt alles daran, die Mutter ausfindig zu machen, bisher jedoch ohne Erfolg.

In diesen Plastik-Müllsack wurde die Babyleiche eingewickelt.
In diesen Plastik-Müllsack wurde die Babyleiche eingewickelt.Bild: Polizei Sachsen

Klar ist, bei dem toten Kind handelt es sich um ein Neugeborenes. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Baby in der 35. bis 40. Schwangerschaftswoche geboren wurde. Damit dürfte es lebensfähig gewesen sein. Derzeit wird wegen eines Tötungsdeliktes ermittelt.

Vergrabene Babyleiche wurde offenbar aus Angst an anderen Ort gebracht

Besonders mysteriös ist, dass die Überreste des Kindes laut derzeitigem Stand der Ermittlungen zuvor wohl woanders aufbewahrt worden waren. So haben Erdproben offenbart, dass die Babyleiche zunächst im Erzgebirge oder im Vogtland vergraben gewesen sein könnte – also weit weg vom eigentlichen Fundort in Fischbach (Sachsen).

Das Baby könnte schon mehrere Jahre tot sein, wie die Ermittelnden vermuten. Allerdings sollen die sterblichen Überreste des Kindes maximal zwei Monate lang im Karswald gelegen haben.

Es gibt die Vermutung, dass der tote Körper aus Angst vor Entdeckung noch einmal ausgegraben und nach Sachsen gebracht wurde. Möglicherweise, weil das Versteck durch eine Baustelle oder andere Umstände nicht mehr sicher war.

Nur noch Fetzen des zersetzten Handtuchs erkannten die Zuschauer:innen der Sendung "Aktenzeichen XY" wieder.
Nur noch Fetzen des zersetzten Handtuchs erkannten die Zuschauer:innen der Sendung "Aktenzeichen XY" wieder.Bild: Polizei Sachsen

Überraschende Hinweise nach "Aktenzeichen XY"

Offenbar hat die Sendung am 16. August ihre Wirkung nicht verfehlt. "Mittlerweile zählen wir mehr als 300 Anrufe und E-Mails", sagt eine Sprecherin der Polizeidirektion Görlitz gegenüber watson.

Allerdings überraschte die Art der Nachrichten die Ermittelnden. Denn: Die allermeisten Hinweise gab es laut "Bild" zu dem fast schon völlig zersetzten Handtuch, in welches die Überreste des Kindes eingewickelt waren. Offenbar wurde es von vielen Personen wiedererkannt, sowohl durch das Muster als auch durch das beiliegende Etikett.

Auf dem Etikett ist die Aufschrift "nova FLAIR" zu sehen.
Auf dem Etikett ist die Aufschrift "nova FLAIR" zu sehen. Bild: Polizei Sachsen

Eigentlich hatten die Ermittelnden erwartet, mehr Hinweise zu dem thematisierten blauen Eimer zu erhalten. Im Griff befindet sich nämlich eine Kerbe, die darauf hinweist, dass der Eimer einmal an einer Wand hing. Er könnte jemandem aufgefallen sein. Allerdings ist der Kaufland-Eimer Massenware.

Im roten Henkel des Kaufland-Eimers ist eine Kerbe zu sehen.
Im roten Henkel des Kaufland-Eimers ist eine Kerbe zu sehen.Bild: Polizei Sachsen

Polizei verfolgte jede Spur zur Mutter des toten Kindes

Ob die Hinweise zu dem Handtuch die Ermittelnden tatsächlich weiter in Richtung Täter oder Täterin führen, ist noch nicht bekannt. Laut Polizei gehen die Ermittelnden jedoch jedem einzelnen Hinweis nach.

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Noch immer sucht die Polizei die Mutter. Wer eine Frau oder Jugendliche kennt, die bis 2021 schwanger war, dann aber kein Kind hatte, solle sich bei der Polizei melden. Konkret heißt es in der Bitte der Polizei:

"Wer kennt jugendliche oder erwachsene Frauen, welche bis 2021 schwangerschaftstypische Erscheinungen zeigten, zum Beispiel über Übelkeit klagten, ihr Äußeres, Verhalten, den Kleidungsstil oder Freizeitaktivitäten veränderten, soziale Kontakte mieden, auf die Frage einer möglichen Schwangerschaft eine andere plausible Erklärung gaben?"

Zeug:innen können sich an das Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Görlitz (03581 468100) oder an jede andere Polizeidienststelle wenden.

Gericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf
Dinge, über die Deutschland jetzt spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News – in wenigen Minuten weißt du, was abgeht.

Das zuständige New Yorker Berufungsgericht hebt die Verurteilung wegen Vergewaltigung gegen den US-Filmproduzenten Harvey Weinstein aus dem Jahr 2020 auf. Das berichteten am Donnerstag mehrere US-Medien unter Berufung auf das entsprechende Gerichtsschreiben.

Zur Story