Heftig war die Kritik an DFB-Präsident Reinhard Grindel. Die Affäre um Mesut Özil bekam er nicht in den Griff, das frühe WM-Aus und sein selbstherrlicher Führungsstil. Jetzt zeigt sich der DFB-Chef einsichtig. Sein größtes Zugeständnis: Auf "La Mannschaft" könne er verzichten, sagte Grindel in einem Interview mit der "Bild am Sonntag". Wow! Beim DFB bleibt wohl kein Stein auf dem anderen.
Die 3 wichtigsten Aussagen des DFB-Manns (und 1 Fazit)
Der DFB-Präsident sagt.
"An der ein oder anderen Stelle" und "deutlicher positionieren" klingt nicht nach der großen Einsicht. Ein weiteres Beispiel liefert das "DFB Journal". Dort wird Mesut Özil ohne ein Wort des Danks verabschiedet. Peinlich.
Abschied von der Spitze des mächtigen DFB möchte der frühere CDU-Abgeordnete nicht nehmen. Er findet:
Grindels wichtigster Termin ist Ende September. Da wird über die Vergabe der Fußball-EM 2024 entschieden. Die Bewerber:
Die wirtschaftliche Krise könnte auch im Hinblick auf die EM ein Nachteil für die Türkei werden. Grindel ist sich sicher, dass Deutschland den Zuschlag bekommt und hat als Chef für das Organisationskomitee schon mal den früheren Nationalspieler Philipp Lahm gewählt.
Lahm ist zwar klein, aber nicht ungefährlich. Der Mann kann mehr. Im Nationalteam hat er einen Michael Ballack kalt als Kapitän abserviert. Wiederholung an der Verbandsspitze? Nicht ausgeschlossen.
Achtung, Grindel kündigt Reformen an. Die größte Neuerung. Der Begriff "La Mannschaft" fällt weg.
Grindel fällt der Abschied von "La Mannschaft" leicht. Die Idee kommt von DFB-Manager Oliver Bierhoff. Fehler machen eben immer die anderen. Die Ironie des Begriffs hat beim DFB ohenhin niemand kapiert. In Frankreich haben sie "Mannschaft" immer auch militärisch verstanden. Sei's drum.
La Mannschaft geht. Die Peinlichkeiten bleiben. Ein Blick ins DFB-Journal hilft. Die WM-Zusammenfassung trägt die feine Überschrift. "Einmal Moskau und zurück." Besser hätte das die "Titanic" auch nicht hingekriegt.
Ende August präsentiert Auswahltrainer Joachim Löw seine Fehleranalyse. In der Affäre um Özil hat der DFB jetzt eine Agentur für Krisenkommunikation bestellt. Man muss ja nicht immer Rücktritt rufen. Aber muss der Kerl so sprechen? Das Wursteln beim DFB geht also erstmal weiter.
(dpa, sid, afp, rtr)