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Es war kein Spiel wie jedes andere. Das Duell zwischen dem FC Bayern und der TSG Hoffenheim stand am Freitagabend ganz im Zeichen des verstorbenen Franz Beckenbauers. Die Münchener spielten mit dem Schriftzug "Danke Franz" auf der Brust, das gesamte Rahmenprogramm des Spieltags wurde dem Kaiser gewidmet.
Dazu gehörte auch eine Veränderung bei der Tormusik. Das von Beckenbauer einst selbst eingesungene "Gute Freunde" lief am Freitagabend bei jedem FCB-Treffer. Dreimal also hörten die Fans während der 90 Minuten den Fußball-Klassiker über die Stadionlautsprecher, denn die Bayern fuhren einen letztlich klaren 3:0-Erfolg ein.
Es war ein gelungener Start ins neue Jahr, mit dem die Münchener den Tabellenführer Bayer Leverkusen direkt wieder unter Druck setzen. "Das Fazit fällt erstmal positiv aus, wenn du 3:0 gewinnst, dann ist das immer gut", zeigte sich auch Thomas Müller nach dem Schlusspfiff am Mikrofon von Dazn zufrieden.
Der Routinier selbst stand in der Startelf, blieb bis zur 73. Minute auf dem Feld. Dabei fielen ihm trotz des deutlichen Resultats auch ein paar Probleme auf: "Fußballerisch gibt es Themen, die in den 90 Minuten nicht perfekt waren. Die Leichtigkeit hat ein bisschen gefehlt."
Ein kleines Problem gab es dann auch während des Interviews. Von der Tribüne aus riefen Fans mehrfach lautstark rein, sie wollten offenbar Müllers Aufmerksamkeit erhalten. Und das mit Erfolg. "Ruhe bitte, danke! Gleich danach!", rief der 34-Jährige lächelnd und mit einem Augenzwinkern in Richtung Tribüne.
Anschließend wandte sich Müller wieder an den Dazn-Reporter: "Sehr schön, dass sie feiern, aber jetzt habe ich den Faden verloren." Den fand er allerdings schnell wieder. So führte der Routinier aus, dass es gegen einen tief verteidigenden Gegner "für uns Offensivspieler nicht so einfach ist und dann auch mal unattraktiv aussieht. Trotzdem haben wir es gut gemacht".
Der Nationalspieler erkannte dabei aber an, dass es eine heikle Phase gab, als Hoffenheim binnen kürzester Zeit drei hochkarätige Chancen hatte. "Wir haben Manuel Neuer gebraucht. Der war dann aber auch da", lobte Müller seinen Kollegen: "Es freut mich für ihn, dass er sich da auszeichnen kann. Die eine Handballaktion, da kam das jugendliche Lächeln kurz zum Vorschein."
Gemeint war die Szene in der 63. Minute, als Maximilian Beier aus kürzester Distanz zum Kopfball kam, jedoch am Torhüter scheiterte. Ein typischer Neuer, merkte der Dazn-Reporter an. "Der war bereit für den Abfälscher", ergänzte Müller – und hatte dann noch einen zweiten Gedanken.
"Oder meinst du, dass er wegen Abseits schon vorsichtshalber den Arm gehoben hat?", ergänzte der Routinier mit einem lauten Lachen.
Mit ernsterer Miene fuhr er schließlich fort: "Das sind natürlich Szenen, bei denen es in die Hose gehen kann. Hinten heraus war es aber ein verdienter Sieg. Jetzt fahren wir ins Trainingslager und machen weiter."
Am Sonntag reisen die Bayern ins Trainingslager nach Portugal, bleiben dort bis zum 18. Januar. Trainer Thomas Tuchel will seiner Mannschaft den Feinschliff für die Rückrunde verpassen, um so neben der Bundesliga auch in der Champions League ganz oben mitmischen zu können.
Müller selbst gab einen Einblick, was er während der vier Tage auf der iberischen Halbinsel erwartet. "Wir arbeiten an unserem Spiel im Allgemeinen. Dass wir wieder kreativer, freier von der Leber spielen", nahm er sich und seine Kollegen in die Pflicht. Er zeigte sich abschließend aber guter Dinge: "Wir sind gut aufgestellt."
