Sobald es beim FC Bayern in der Vergangenheit einmal nicht nach Plan lief, war schnell ein Schuldiger gefunden: Joshua Kimmich. Zu offensiv agiere der deutsche Nationalspieler auf dem Feld, lautete oft der Vorwurf, dadurch nehme er die defensive Absicherung nicht wahr.
Die Eckbälle seien nicht gut, die Chipbälle hinter die Abwehr nur Verlegenheitslösungen. Kurz: Kimmich möchte alles machen und macht dadurch nichts richtig gut. So lauten zumindest die oft bemühten Kritikpunkte.
So wundert es auch nicht, dass der 28-Jährige zuletzt häufiger mit einem Abgang in Verbindung gebracht wurde. Insbesondere Paris Saint-Germain soll Gefallen an einer Verpflichtung gefunden haben.
Gegenüber dem Sender RMC sagte PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi dazu vor Kurzem, er habe großen Respekt vor dem FC Bayern und werde nicht über einen Spieler von einem anderen Verein sprechen. Aber: "Wenn wir an Spielern interessiert sind, ziehen wir los und sprechen direkt mit dem Verein. Ich habe sehr gute Beziehungen zu Bayern und auch Rummenigge." Ein Dementi klingt anders.
Wie die französische Sport-Tageszeitung "L’Équipe" berichtet, möchte PSG Joshua Kimmich am liebsten schon in der laufenden Wintertransferphase verpflichten. Demnach soll Rechtsverteidiger Nordi Mukiele, der aktuell vom FC Bayern umworben wird, nach München wechseln. Zusätzlich soll der deutsche Rekordmeister eine Ablösesumme erhalten. Laut Sky gilt ein solches Szenario allerdings als sehr unwahrscheinlich.
Dennoch: Sky-Reporter Kerry Hau zufolge sei zwar ein Wechsel im Winter quasi ausgeschlossen, im Sommer hingegen vorstellbar. Das Thema werde bereits vereinsintern besprochen und auch Kimmich selbst mache sich nach neun Jahren beim FC Bayern Gedanken über einen Tapetenwechsel, das Ausland reize ihn.
Hintergrund sei demnach, dass sich der deutsche Nationalspieler in der Vergangenheit mehr Unterstützung vom Verein in schwierigen Phasen gewünscht habe. Anstelle eines Wechsels nach Paris könne sich Kimmich aber eher einen Wechsel nach England oder Spanien vorstellen.
Unterdessen sind die Transferplanungen beim FC Bayern im vollen Gange. Nachdem Sportdirektor Christoph Freund am Mittwoch gegenüber Dazn erklärt hatte, der Verein sei "gerade dabei, den ein oder anderen Deal zu fixieren", folgten am Donnerstag Tatsachen.
Eric Dier von Tottenham Hotspur wird sich aller Voraussicht nach dem deutschen Rekordmeister anschließen. "Er ist in der Stadt", bestätigte Trainer Thomas Tuchel am Donnerstag. "Wir versuchen, den Deal zu finalisieren und eine weitere Alternative als Innenverteidiger zu kriegen."