Nur noch wenige Tage bleiben dem FC Bayern wie allen anderen Klubs der Bundesliga, um ihre Wintertransfers fix zu machen. Ursprünglich hatte man neben dem Millionendeal für Sacha Boey schließlich noch einige anderen Pläne, um den Kader für die Rückrunde 2024 noch zu verstärken.
Nun konzentrieren sich die Debatten an der Säbener Straße aber aktuell auf eine ganz andere Personalie: Trainer Thomas Tuchel. Nach einer womöglich unüberlegten Aussage bei einem Fan-Treffen am Wochenende in Heidenheim wird plötzlich vielerorts über dessen Verbleib in München spekuliert. TV-Experte Lothar Matthäus äußert sich zu den Diskussionen nun mit einer eindeutigen Haltung.
"Soll ein Thomas Tuchel sagen, er bleibt lebenslang bei Bayern München?", stellt Matthäus in seiner wöchentlichen Kolumne bei "Sky" in den Raum. Er unterstreicht dabei das Alter des Bayern-Trainers, das durchaus noch Veränderungen im Lebenslauf zulasse.
Tuchel hatte am vergangenen Wochenende auf die Frage eines Fans zu möglichen Engagements im Ausland reagiert und dabei Spanien als nächstes Karriereziel nicht ausgeschlossen. "Das wird mich auf jeden Fall nochmal reizen, also ganz allgemein", erklärte der 50-Jährige daraufhin.
TV-Experte Didi Hamann hatte diese Aussage als "Frechheit" bezeichnet und damit erst die Diskussionen bei den Bayern angestoßen. "Er ist gefragt worden und hat eine ehrliche Antwort gegeben, und ich finde diese Antwort in Ordnung", schwächte nun Lothar Matthäus wiederum die Aussage Tuchels ab.
Auch Hamann entschuldigte sich am Dienstagnachmittag und erklärte, Tuchels Aussagen "nicht richtig wiedergegeben" und "falsch interpretiert" hatte. "Er hat nicht gesagt, dass er gerne mal in Barcelona oder in Spanien trainieren wolle. Dafür möchte ich mich bei Thomas Tuchel und den Bayern entschuldigen."
Deutlich weniger sanft geht Lothar Matthäus mit den Bayern als Mannschaft um. "Attraktiven" Fußball sehe er aktuell in München nicht. Dabei gehe es nicht um die durchaus erzielten Punkte, sondern um die konkrete Spielweise.
Dabei bezieht sich Matthäus vor allem auf den Tabellenersten Leverkusen, der in seinen Augen aktuell deutlich ansehnlicheren Fußball spiele als die Bayern. Hinzu komme eine gewisse Leichtigkeit trotz mehrerer Verletzungen im Team. "Der einzige Verein, der jammert, ist Bayern München", fügt Matthäus hinzu.
Der 62-Jährige unterstreicht dabei, dass beim Rekordmeister zu häufig talentierte Spieler auf der Ersatzbank sitzen würden. "Wenn man Thomas Müller in der 89. Minute einwechseln kann, dann muss der Kader doch gut sein", fügt er mit einem Seitenhieb hinzu.
Aktuell hat Bayer Leverkusen in der Tabelle zwei Punkte Vorsprung vor den Bayern. Bevor sich das Transferfenster am 1. Februar schließt, schloss Sportchef Christoph Freund am Dienstag weitere Neuzugänge nicht aus.