Der BVB hat sich im Winter von Nuri Şahin getrennt, weil der Klub vor allem in der Bundesliga den sportlichen Ansprüchen meilenweit hinterherhinkte. Unter Niko Kovač sollte es bergauf gehen, die beschwerliche Bergetappe aber entpuppte sich als Rutschpartie.
Denn vom zehnten Platz, auf dem die Dortmunder zum Zeitpunkt der Trennung von Nuri Şahin standen, sind sie mittlerweile gar auf den elften Rang abgerutscht. Niko Kovač hat den BVB zwar ins Viertelfinale der Champions League geführt, bekommt aber keinerlei Konstanz in das wankelmütige Team.
Vier Niederlagen in sechs Bundesliga-Spielen belegen dies eindrucksvoll, demgegenüber steht mit dem 6:0 gegen Union lediglich ein wirklich berauschender Auftritt.
Die schwarz-gelben Probleme scheinen dabei hausgemacht, der Kader wirkt unausgewogen, benötigt im Sommer wohl einer größeren Umstrukturierung. Die "Sport Bild" berichtete zuletzt, dass Niko Kovač bei mehreren Stars Motivationsprobleme ausgemacht habe. Vor allem gegen vermeintlich kleine Gegner seien sie zu satt.
Offen angesprochen, hat der Deutsch-Kroate indes ein Problem mit der Kaderbreite. Torgarant Serhou Guirassy sei die "Lebensversicherung" des BVB, erklärte der Trainer Anfang März. "Er hat ganz viele wichtige Tore erzielt. Aber ich würde mir auch wünschen, dass er hin und wieder etwas weniger spielen würde." Nur: An Alternativen fehlt es.
Denn mit Niclas Füllkrug, Sébastien Haller und Youssoufa Moukoko haben die Dortmunder im vergangenen Sommer drei Mittelstürmer abgegeben. Im Winter ging mit Donyell Malen ein weiterer Spieler, der im Zentrum aushelfen kann. So bleibt nur noch Maximilian Beier als Alternative für das Zentrum, als alleiniger Mittelstürmer fühlt der sich aber nicht sonderlich wohl.
Ein zweiter echter Neuner würde der Mannschaft also guttun, um Vielspieler Guirassy zu entlasten, um auch Niko Kovač glücklich zu machen. Wie Sky-Reporter Patrick Berger im Podcast "Auffe Süd" berichtet, hatten die BVB-Bosse einen solchen tatsächlich im Blick.
"Die Dortmunder haben intern viel diskutiert über Namen und mögliche Backup-Kandidaten und sich im Sommer und Winter mit Ante Crnac beschäftigt", verriet der Sky-Mann.
Crnac ist 1,90 Meter groß, ein echter Mittelstürmer und stammt aus Kroatien. Mit Niko Kovač hätte sich der 21-Jährige also sogar in seiner Muttersprache austauschen können.
Dem Bericht zufolge sei der Angreifer offen für einen Wechsel nach Dortmund gewesen, hätte auch die Rolle als Backup angenommen. Die Verantwortlichen des BVB aber waren sich uneins, ein Transfer kam so letztlich nicht zustande.
Zumindest nicht nach Dortmund, denn Crnac ist schließlich sehr wohl gewechselt. Im vergangenen Sommer hat er sich Norwich City angeschlossen.