
Muss mit dem arbeiten, was ihm sein Vorgänger Nuri Şahin überlassen hat: Niko Kovač.Bild: dpa / Jan Woitas
Bundesliga
Die Saison von Borussia Dortmund gleicht einer Achterbahnfahrt. Doch auch nach dem Trainerwechsel von Nuri Şahin zu Niko Kovač erlebt der BVB eher Tiefen als Höhen.
26.03.2025, 11:2526.03.2025, 11:25
"Wir müssen erstmal Spiele gewinnen", sagte BVB-Trainer Niko Kovač nach der jüngsten 0:2-Niederlage gegen RB Leipzig gegenüber Sky. "So ein Spiel darf man nicht verlieren. Das ist eine Katastrophe." Das sei nicht der Anspruch, den er an sich selbst habe.
Als Niko Kovač das Amt seines Vorgängers Nuri Şahin übernommen hat, steckte der BVB in einer sportlichen Misere. Schnell war klar: Ein neuer Trainer muss her. Ende Januar wurde von offizieller Seite bestätigt, dass Kovač von nun an die Mannschaft trainieren wird. Er sollte Borussia Dortmund in die Erfolgsspur bringen, den Klub näher an die Champions-League-Plätze führen.
Doch viel getan hat sich seit seiner Amtsübernahme nicht. Sechs Bundesliga-Spiele hat Kovač mit den Schwarz-Gelben bestritten, vier davon endeten in einer Niederlage. In der Tabelle rangiert der BVB immer noch auf Platz elf, die großen Freudensprünge blieben bisher aus.
Der BVB, einstiger Herausforderer des FC Bayern München, hinkt den eigenen Erwartungen und jenen der Chefetage weit hinterher. Auch, weil Kovač mit dem arbeiten muss, was ihm sein Vorgänger Nuri Şahin und Sportdirektor Sebastian Kehl übergeben haben. Und zwar mit einem verbesserungswürdigen Kader.
BVB: Motivationsproblem bei Brandt, Sabitzer und Süle
Wie die "Sport Bild" berichtet, soll Kovač konkrete Probleme benannt haben, die ihn stören. Dem Bericht zufolge unterstellt er einigen seiner Schützlinge ein Motivationsproblem. Viele der BVB-Spieler seien "satt", heißt es. Gegen vermeintlich kleinere Gegner könne man sich nur schwer motivieren.
Namentlich genannt werden Niklas Süle, Marcel Sabitzer und Julian Brandt. Letzterer wurde in den vergangenen Wochen bereits scharf kritisiert, seine Leistung von Sky-Experte Didi Hamann als "unterirdisch", seine Ausstrahlung als "blutleer" bezeichnet. Wenn man Hamann fragt, steht Julian Brandt wohl symptomatisch für die fehlende Konstanz des Klubs. Der Sky-Experte forderte bereits seinen Abgang im Sommer.
Niko Kovač beklagt Kaderproblem im Sturm und Mittelfeld
Laut der "Sport Bild" sei das nicht die einzige Baustelle, die Kovač überlassen wurde. Dem BVB-Trainer fehlen Back-up-Spieler, der Kader ist auf einigen Positionen dünn besetzt.
Das Problem störe ihn, ist aber hinlänglich bekannt. Kovač äußerte bereits öffentlich den Wunsch, Stürmer Gerhou Guirassy "hin und wieder etwas weniger spielen" zu lassen.
Guirassy ist laut Kovač die Lebensversicherung des BVB. In der laufenden Bundesliga-Saison hat er 14 Tore erzielt, Verstärkung im Sturm bekommt er allerdings nicht. Auch nicht während des Fastenmonats. "Jetzt kommt noch dazu, dass Ramadan ist", sagte Kovač auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel gegen den FC Augsburg und gab indes Entwarnung: "Er bekommt das schon gemanagt."
Im offensiven Mittelfeld stößt Kovač ebenfalls an seine Grenzen. Neben Julian Brandt steht ihm lediglich Giovanni Reyna zur Verfügung. Der US-Nationalspieler befindet sich allerdings seit einigen Monaten im Formtief. In den vergangenen zwei Partien gegen Augsburg und Leipzig kam er nicht zum Einsatz, in der laufenden Saison verbucht er bislang lediglich zwei Scorerpunkte.
Ob und wie Kovač seine Baustellen beheben kann, bleibt abzuwarten. Wie die "Sport Bild" berichtet, ist er in den Kaderplanungen immerhin voll integriert und nimmt an fast allen Scoutingsitzungen teil.
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Die kommende Sommerpause wird für den FC Bayern in vielerlei Hinsicht zur Weichenstellung. Nach einer Spielzeit voller Wackler in der Defensive, die unter anderem das Viertelfinal-Aus in der Champions League bedeutete, planen die Münchner offenbar einen gründlichen Umbau im Abwehrzentrum.