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FC Bayern: Max Eberl macht bei Kompany-Vorstellung subtile Ansage an Uli Hoeneß

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Vincent Kompany (Mitte) wird als neuer Trainer des FC Bayern von Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen (l.) und Sportvorstand Max Eberl vorgestellt. Bild: imago images / Ulrich Gamel
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Eberl macht bei Kompany-Vorstellung unterschwellige Ansage an Hoeneß

01.06.2024, 11:45
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Nun also ist Vincent Kompany, auf den sich die Verantwortlichen des FC Bayern geeinigt haben, in München gelandet. "Der eine, für alle", stellte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen bei der Vorstellung des Belgiers am Donnerstagmittag in der Münchner Allianz Arena pathetisch fest.

Dass die Bayern sich im Vorfeld öffentlichkeitswirksam Absagen von zahlreichen Kandidaten wie Xabi Alonso, Julian Nagelsmann, Ralf Rangnick, Oliver Glasner und Ex-Trainer Thomas Tuchel eingeholt hatten, war für Sportvorstand Max Eberl im Nachhinein betrachtet überflüssig.

"Christoph und ich ärgern uns am meisten, dass wir das Gespräch mit Vincent nicht schon vor sechs Wochen geführt hatten, dann hättet ihr weniger zu schreiben gehabt", sagte er über die gemeinsame Trainersuche mit Sportdirektor Christoph Freund.

Dass die öffentliche Debatte um einen Tuchel-Nachfolger über Wochen und Monate immer kuriosere Züge angenommen hatte, liegt auch an den zahlreichen Interna, die immer wieder an die Öffentlichkeit gelangt waren, und den polarisierenden Aussagen von Klub-Patron sowie Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Dem stellte sich nun Max Eberl entschieden entgegen.

FC Bayern: Eberl fordert Rückendeckung für Kompany

Dass Vincent Kompany der mittlerweile achte Trainer in den vergangenen zehn Jahren in München ist, ist auch für Eberl eine zu "hohe Fluktuation. Aber dafür können Christoph und ich wenig". Freund ist erst seit September 2023 Sportdirektor, Eberl sogar erst seit März Sportvorstand.

Dennoch, und gerade unter dem Einfluss der turbulenten Trainersuche, gibt er mit der Präsentation von Kompany eine neue Richtung im Klub vor. "Für uns ist es eine Chance, ein paar Dinge zurückzurudern und eine Einheit zu werden, indem wir als Klub hinter unserem Trainer stehen. Er ist ein junger Trainer, der eine unfassbare Persönlichkeit hat. Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir geschlossen zusammenstehen."

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Ein Umstand, an dem besonders Kompanys Vorgänger gescheitert sind. Julian Nagelsmann wurde in Krisenzeiten von den Ex-Bossen Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić im Stich gelassen und anschließend vorschnell sowie in einer unprofessionellen Art entlassen. Thomas Tuchel bemängelte öffentlich die Schwächen des Kaders und wurde zurückgepfiffen. Vorstandschef Dreesen forderte, dass er kreativ werden solle. Nun soll mit dem 38-jährigen Kompany alles besser werden.

Für Eberl ist der Trainer "das wichtigste Rädchen im ganzen Prozess", den alle Verantwortlichen nun unterstützen müssten.

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FC Bayern: Bosse bei Kompany-Verpflichtung einig

Das war in der Vergangenheit im gesamten Klub nur selten der Fall. Besonders deutlich wurde das zuletzt durch Uli Hoeneß, der Ex-Trainer Thomas Tuchel auf einer Podiumsdiskussion vorgeworfen hatte, er könne keine jungen Spieler entwickeln und würde lieber neue kaufen.

Durch immer wieder durchgestochene interne Details entstand auch der Eindruck, dass es innerhalb des Aufsichtsrates zwei Lager bei der Trainersuche gibt. Denn auch eine Weiterbeschäftigung von Thomas Tuchel scheiterte wohl nur am Veto der Ex-Bosse Hoeneß und Rummenigge. Beide sind zwar nicht mehr im Tagesgeschäft aktiv, sitzen jedoch im Aufsichtsrat des Klubs und dieser trifft die endgültige Entscheidung bei der Trainersuche.

Nun soll beim FC Bayern ein anderes Klima entstehen. "Es ist jetzt ein Moment, wo wir den Schlussstrich ziehen und sagen, wir stehen mit diesem Trainer zusammen." Gleichzeitig ist sich Eberl bewusst, dass es Täler geben werde. "Bei Bayern heißt das eine Niederlage, aber wir werden wieder eine Geschlossenheit haben."

Und bei Kompany hätten alle Bayern-Bosse den Daumen gehoben. "Wenn sich wirklich alle miteinander für diese Verpflichtung in vollem Bewusstsein entscheiden, obwohl er noch nicht 20 Jahre Trainererfahrung hat, ist es der beste Start, den du als Trainer und Klub haben kannst", sagte Vorstandsboss Jan-Chrsitian Dreesen.

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