Borussia Dortmund und Rückholaktionen: Das gab es in den vergangenen zehn Jahren immer wieder. Sei es Nuri Şahin, der von Real Madrid zurückkehrte, Shinji Kagawa von Manchester United oder Mario Götze vom FC Bayern.
Lange ist nun in der Diskussion, ob der BVB auch Chris Führich zurück zur Borussia holt. Der mittlerweile 26-Jährige hat zwar bisher noch kein Spiel für die Profis aus Dortmund gemacht, kam aber 24 Mal für die zweite Mannschaft zum Einsatz. Aktuell spielt er für den VfB Stuttgart und macht mit sieben Toren und sieben Torvorlagen auf sich aufmerksam, wurde in dieser Saison sogar zum Nationalspieler.
Doch die Chancen auf eine Verpflichtung des Flügelspielers stehen laut "Sport Bild" für Dortmund nicht gut aus, denn gerade mit dem FC Bayern hat der BVB namhafte Konkurrenz. Laut dem Wochenmagazin sei aus dem Umfeld des Spielers klar zu vernehmen, dass sich Führich sogar schon für einen Wechsel zum FC Bayern entschieden habe.
Die vertragliche Situation des Rechtsfußes ist demnach ziemlich klar. Zwar läuft sein Kontrakt noch bis 2028 beim VfB, allerdings erlaubt ihm eine Ausstiegsklausel einen vorzeitigen Abgang für 23,5 Millionen Euro. Die Bayern scheinen gewillt, diese Summe zu zahlen.
Neben der Entscheidung von Führich selbst, die Bayern dem BVB vorzuziehen, wäre aber wohl die Ablösesumme eine nächste Hürde für die Dortmunder um Sportdirektor Sebastian Kehl. Laut dem Bericht der "Sport Bild" müsste die Borussia erst Spieler verkaufen, um große Investitionen tätigen zu können. Gleichzeitig sind Verstärkungen auf der Innen- und Außenverteidigerposition höher angesiedelt als in der Offensive, in der Führich spielt.
Und obwohl Dortmund Führich nicht als neuen Spieler wird begrüßen können, dürften sich die BVB-Bosse über einen Führich-Wechsel im Sommer freuen. Denn wie die "Sport Bild" nun berichtet, kassieren die Dortmunder auch mit, wenn Führich den VfB verlässt.
Demnach wurde 2021, als Führich aus Paderborn nach Stuttgart kam, vereinbart, dass die beiden wichtigsten Förderklubs – also Dortmund und der SC Paderborn – bei einem Weiterverkauf zehn Prozent abzüglich der damals gezahlten Ablöse (2,5 Millionen Euro) unter sich aufteilen würden.
Diese Einigung wirkt auf den ersten Blick sonderbar, ist allerdings nicht ganz überraschend. Führich war von Sommer 2020 bis 2021 nach Paderborn ausgeliehen, die Ostwestfalen zogen danach eine Kaufoption und verkauften den Offensivspieler nur 18 Tage später an Stuttgart weiter. Innerhalb kürzester Zeit war er also bei drei Klubs unter Vertrag, weshalb der BVB sicherlich auch auf die Klausel gepocht haben wird.
Bei einem Wechsel, der dank Klausel 23,5 Millionen Euro kosten würde, stünden den beiden Vereinen also 2,1 Millionen Euro zu. Jeder würde dann mit etwas über einer Million Euro belohnt werden.