BVB-Trainer Edin Terzić betonte zuletzt immer wieder, dass man keine Zeit mehr habe. "Keine Zeit, um Energie zu verlieren. Keine Zeit, um mit Jadon (Sancho, Anm. d. Red.) darüber zu reden, ob er pünktlich ist oder nicht. Keine Zeit, jedem zu erklären, was jetzt wichtig ist, im Bereich auf dem Platz und neben dem Platz."
Zu groß ist in der Hinrunde der Abstand zu den oberen Tabellengefilden geworden, zu viele Punkte wurden hergeschenkt. Und Dortmund schien die Zeit tatsächlich zu nutzen. Die ersten drei Spiele nach der Winterpause wurden gewonnen, zwar nicht attraktiv, aber immerhin effizient. Bis am Freitagabend wieder die vergangen geglaubten Verhaltensmuster die Überhand gewannen.
Mit 0:0 trennten sich Borussia Dortmund und Aufsteiger Heidenheim, wie bereits im Hinspiel konnte das erdrückend favorisierte Team von Edin Terzić keinen Sieg einfahren. "Wir haben kein gutes Spiel gezeigt", sagte Terzić gegenüber Dazn sichtlich bedient. "Mit der Leistung, die wir gezeigt haben, haben wir nicht mehr als diesen einen Punkt verdient."
Zwar fehlten mit Jadon Sancho, Marco Reus, Julian Brandt und Gregor Kobel gleich mehrere Profis verletzt, aber das wollte der BVB-Trainer nicht als Ausrede gelten lassen. "Wir hatten trotzdem eine ordentliche Mannschaft auf dem Platz." Die gesamte Mannschaft, meinte Terzić, habe es "nicht geschafft, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen hatten".
Ungewohnt deutlich wurde der 41-Jährige, als es um diejenigen ging, die infolge der Ausfälle in die Startelf gerutscht waren: "Heute haben ein paar Jungs eine Chance bekommen, die in den letzten Wochen und Monaten unzufrieden waren – und das war deutlich zu wenig."
Für gewöhnlich nimmt Terzić die Mannschaft als Ganzes in die Pflicht oder stellt sich vor sie. Dass er dezidiert die Leistung einzelner Spieler kritisiert, kommt überaus selten vor. So bemerkte auch ein User auf X: "Seit wann ist er so direkt und sagt, dass Spieler, die unzufrieden sind, eine Chance bekommen haben und einfach heute scheiße waren."
Welche Spieler Terzić mit seiner Ansprache adressieren wollte, ließ er offen, Dazn-Experte Michael Ballack hatte allerdings eine Vermutung und lobte zugleich die Worte des Dortmund-Trainers:
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel meinte Terzić, Dortmund hätte "mit einem Sieg den nächsten Schritt machen können und das ist uns nicht gelungen". Es sei eher "ein Schritt zur Seite" gewesen. Man merkt: Edin Terzić hat keine Zeit.