Mit zwei Toren und zwei Vorlagen beim 5:0-Sieg gegen Werder Bremen ist Michael Olise aktuell der Mann der Stunde beim FC Bayern. "Er hat ein ganz besonderes Talent", sagte sein Trainer Vincent Kompany im Anschluss über den Neuzugang aus der Premier League, der den FC Bayern im Sommer rund 53 Millionen Euro Ablöse gekostet hat.
Olise weckt mit seiner Stärke im Dribbling und der Torgefahr Erinnerungen an Bayern-Legende Arjen Robben. "Das ist ein großer Vergleich, das ist noch ein langer Weg", schränkte Torjäger Harry Kane nach der Partie ein. "Aber Michael genießt seinen Fußball, genießt seine Zeit in München. Er war heute fantastisch", stellte der Stürmer klar.
Verständlich, dass der Gelobte nach dem Spiel auch ein gefragter Mann für Interviews war. Allerdings haben die wartenden Journalist:innen dabei eins nicht bedacht: Olise ist bekannt dafür, dass er kein Freund von großen Worten ist. Und das ist am Samstag in Bremen einmal mehr deutlich geworden.
Denn freiwillig wollte sich der Matchwinner nicht den Kameras stellen. Schon auf dem Platz hatte sein Teamkollege Jamal Musiala nach dem Schlusspfiff zu Olise gesagt: "Heute musst du die Interviews geben!"
Etwa eine halbe Stunde später kam es dann zu skurrilen Momenten: Der klubeigene TV-Sender bat zum Interview und Musiala holte seinen Kumpel zu sich. Olise wollte allerdings immer wieder abhauen, wurde aber von Musiala daran gehindert. "Komm schon, das gehört zum Geschäft dazu", sagte der deutsche Nationalspieler zu ihm.
Doch von einem wirklichen Interview mit Olise kann eigentlich keine Rede sein. Zwar stand er mit Musiala vor der Kamera, sprach dabei allerdings kein Wort und überließ es seinem Freund, für ihn zu antworten.
Doch Musiala zeigte sich nachsichtig. "Das ist schon mal ein Anfang, Michael", sagte er amüsiert. Auch Harry Kane hat Verständnis für den schüchternen Olise: "Von außen sieht man den echten Michael nicht so, aber innen drin ist er ein echt guter Typ, wir haben eine gute Beziehung bisher."
Olise kann sein Talent auf dem Feld am nächsten Wochenende im Topspiel gegen Bayer Leverkusen wieder unter Beweis stellen. "Leverkusen ist amtierender deutscher Meister, hat eine herausragende Qualität. Das wird der erste richtige Gradmesser sein", sagte Sportvorstand Max Eberl. "Wir freuen uns darauf."
Am Sonntag legte der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen dann nach: "Das ist natürlich ein Spiel, auf das wir alle hinfiebern. Wir haben uns Kraft und Selbstbewusstsein aus den letzten Spielen geholt. Und dann schauen wir mal, wer der Bessere ist."
(mit Material der dpa)