RB Leipzig musste sich im Sommer notgedrungen wieder einmal neu erfinden. Mit Joško Gvardiol, Dominik Szoboszlai, Christopher Nkunku und Konrad Laimer haben die Sachsen gleich vier unbedingte Leistungsträger abgegeben. Der damalige Sportdirektor Max Eberl wurde vor große Aufgaben gestellt – meisterte diese aber allem Anschein nach mit Bravour.
Mit Loïs Openda und Benjamin Šeško verpflichteten die Leipziger zwei vielversprechende Mittelstürmer, zudem wurden Castello Lukeba für die Innenverteidigung und Xavi Simons, Christoph Baumgartner sowie Nicolas Seiwald für das Mittelfeld geholt. Der Kader wirkte plötzlich noch konkurrenzfähiger als in der Vorsaison – und stellte das auch auf Anhieb unter Beweis.
Mit 3:0 gewann RB vor der Saison eindrucksvoll den Supercup gegen den FC Bayern München. In der Startelf stand damals noch ein Spieler, der mittlerweile fast überhaupt keine Rolle mehr spielt: Timo Werner.
Beim Saisonauftakt gegen Leverkusen spielte der 27-Jährige zwar noch von Beginn an, in der Folge kam er aber nur noch zu Kurzeinsätzen. Gegen Union Berlin stand Werner nicht einmal im Kader. Zu groß war die Konkurrenz geworden.
Im Sturm ist Werner hinter Šeško, Openda und Yussuf Poulsen nur noch vierte Wahl, auch im offensiven Mittelfeld scheint sich kein Platz mehr für ihn zu finden. Leistungsgerecht wurde er unter Julian Nagelsmann auch nicht für die Nationalmannschaft nominiert.
Um sich doch noch einmal zu empfehlen, braucht Werner Spielpraxis. Dafür käme ein Wechsel gelegen. Wie die "Sport Bild" berichtet, wäre der Verein einem Transfer auch prinzipiell nicht abgeneigt.
Zwar wolle RB im Winter eigentlich keine Spieler abgeben, bei dem richtigen Angebot gäbe es aber kein striktes Wechselverbot für Timo Werner. Entscheidend sei die Ablöse, Leipzig würde den Stürmer gerne gewinnbringend verkaufen. Alternativ käme auch eine kostengünstigere Leihe in Betracht. 2020 kam Werner für etwa 20 Millionen Euro nach Sachsen zurück.
Wer Bedarf in der Offensive hätte, ist Eintracht Frankfurt. Die SGE hat nach dem Abgang von Randal Kolo Muani in dieser Saison noch mit der Zielstrebigkeit vor dem Tor zu kämpfen. Nach Informationen der "Sport Bild" gebe es zwar noch kein konkretes Interesse vonseiten der Frankfurter bei Werner, allerdings halte Sportvorstand Markus Krösche viel von ihm.
In seiner Funktion als Sportdirektor in Leipzig verlängerte Krösche damals den Vertrag mit dem ehemaligen Nationalspieler und verkaufte ihn auch später zum FC Chelsea. Gut möglich also, dass Krösche und Werner ohnehin noch in Kontakt stehen.