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FC Bayern stürzt von Platz 1: Präsident Hainer äußert sich zur Trainerdiskussion

Oliver KAHN, FCB CEO, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern M
Die Bayern-Bosse Hainer, Salihamidžić und Kahn (v.l.) können mit dem Verlust der Tabellenführung nicht zufrieden sein.Bild: imago / ActionPictures
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FC Bayern stürzt von Platz 1: FCB-Präsident Hainer äußert sich zur Trainerdiskussion

21.03.2023, 18:15
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Durch eine 1:2-Pleite in Leverkusen ist Bayern München am Sonntag von der Tabellenspitze gestürzt. Durchaus überraschend für die Bayern-Bosse – spätestens nach dem souveränen Viertelfinaleinzug in der Champions League gegen Paris hatten die Funktionäre wohl gehofft, das Team habe seine Form-Schwankungen endlich überwunden.

"So wenig Antrieb, so wenig Mentalität, so wenig Zweikampfführung, so wenig Durchsetzungsvermögen habe ich selten erlebt", schimpfte Sportvorstand Hasan Salihamidžić nach dem Spiel entsetzt. "Das war nicht das, was Bayern München bedeutet. Wir haben alles vermissen lassen", haderte er mit dem erneuten Verlust der Tabellenführung.

19.03.2023, Fussball, Saison 2022/2023, 1. Bundesliga, 25. Spieltag, Bayer 04 Leverkusen - FC Bayern München, v. l. Vorstandssvorsitzender Oliver Kahn FC Bayern München, Sportvorstand Hasan Salihamidz ...
Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić während der Niederlage in Leverkusen auf der Tribüne der BayArena.Bild: imago / RHR-Foto

Ausgerechnet einen Tag später erscheint das Interview mit Vereinspräsident Herbert Hainer im "Kicker": Der Bayern-Boss wehrt sich darin gegen das Gerücht, es gäbe eine interne Trainerdiskussion. Dass die Bayern nun als Verfolger in das Spitzenspiel mit Borussia Dortmund (1. April, 18.30 Uhr) gehen werden, war zum Zeitpunkt des Gesprächs noch nicht bekannt.

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Hainer über Nagelsmann: "Man erkennt einen deutlichen Fortschritt"

Schon zweimal hatte der FC Bayern in der laufenden Saison eine mehrere Wochen andauernde Sieglos-Serie. Infolgedessen wurde auch immer wieder über die Zukunft von Julian Nagelsmann spekuliert: Der 35-Jährige war zwar schon mit Leipzig und Hoffenheim erfolgreich, aber hat er schon genug Erfahrung, um das Star-Ensemble vom Weltklub FC Bayern zu leiten?

Im Interview mit dem "Kicker" stellte FCB-Präsident Hainer nun abermals klar, dass es vereinsintern solche Zweifel nicht gebe. "Die Trainer-Diskussion zwischendurch kam von außen, die haben nicht wir vom Zaun gebrochen", betont Hainer und spricht dem Trainer sein Vertrauen aus.

Die Bayern-Bosse planen langfristig mit Nagelsmann, daher habe man ihm ja auch direkt bei Einstellung einen Fünf-Jahres-Vertrag gegeben – von den 25 Millionen Euro Ablöse ganz zu schweigen. "Weil wir mit ihm etwas aufbauen wollen", wie Hainer erläutert.

Fußball - 1. Bundesliga - Bayer 04 Leverkusen - FC Bayern München am 19.03.2023 in der BayArena in Leverkusen Trainer Julian Nagelsmann Muenchen gestikuliert *** Soccer 1 Bundesliga Bayer 04 Leverkuse ...
Julian Nagelsmann war als Hoffenheim-Coach sogar schon "Trainer des Jahres".Bild: imago / osnapix

Abgesehen davon, dass die Bayern ihrem noch jungen Coach Zeit geben wollen, sieht Hainer auch keinerlei Anlass für Kritik an dessen Leistungen: "Julian stellt die Mannschaft auf die unterschiedlichsten Situationen perfekt ein", findet er. Das habe Nagelsmann unter anderem "gegen Paris auf höchstem europäischen Niveau bewiesen."

Dass Nagelsmann noch dazulernt, findet Hainer nur natürlich. "Es ist logisch, dass Julian wie jeder Mensch mit der Zeit weitere Erfahrungen sammeln wird. Wir haben über 20 Top-Spieler, die alle immer in der Startelf stehen könnten und wollen – das ist nicht einfach", weiß er über das bayerische Star-Ensemble.

"Aber Julian macht es klasse", resümiert Hainer. "Man erkennt einen deutlichen Fortschritt in diesen eineinhalb Jahren", attestiert er schließlich seinem Coach.

Hainer ist zufrieden mit der Trainer-Konstellation

Generell zeigt sich Hainer voll zufrieden mit dem Weg des FC Bayern. "Natürlich können andere Klubs mehr investieren", betont er mit Blick auf die englische Konkurrenz. "Aber schauen Sie sich an, was Hasan Salihamidžić unter diesen Voraussetzungen für einen Kader zusammengestellt hat", staunt er über dessen Transfers, mit denen Brazzo im Sommer vom Transfer-Buhmann zum Transfer-König wurde.

Uli Hoeneß und Herbert Hainer
Herbert Hainer hat 2019 als Bayern-Präsident die Nachfolge von Uli Hoeneß angetreten.Bild: imago images / Ulrich Hufnagel

Dementsprechend wähnt er den Verein auch für die Zukunft gut aufgestellt. "Ich denke, dass der Übergang gut gelungen ist", erklärt er rückblickend auf das Ende der Ära Hoeneß/Rummenigge. "Hasan [Salihamidžić] hat ein herausragendes Gespür für die Kader-Entwicklung [...] und Oliver [Kahn] bringt den FC Bayern mit innovativen Ideen für die Zukunft voran", lobt er die neuen Bayern-Bosse.

"So, wie der FC Bayern dasteht, können die Fans sehr zufrieden sein", lautet sein Fazit. Ob er bei einem Interview direkt nach der Niederlage in Leverkusen genauso zuversichtlich geklungen hätte, bleibt zu spekulieren.

FC Bayern: Schlammschlacht um Alphonso Davies spitzt sich zu

Das Hin und Her zwischen dem FC Bayern und dem Linksverteidiger Alphonso Davies geht in die nächste Runde. Dabei startete der zunehmend zähe Poker um den Spieler bereits im Mai 2023 durch die Aussagen des Beraters Nedal Huoseh. Scheinbar diplomatisch begann das Statement mit: "Davies hat noch zwei Jahre Vertrag und der FC Bayern hofft, den Vertrag verlängern zu können." Dass er im Anschluss auf gleich "mehrere Klubs" hindeutete, die an seinem Klienten interessiert seien, war der Startschuss für den zunehmenden Clinch zwischen Verein und Spieler.

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