Vor acht Monaten kam Kolo Muani ablösefrei nach Frankfurt. Inzwischen hofft die Eintracht auf eine Ablöse von rund 100 Millionen Euro.Bild: imago / Jan Huebner
Bundesliga
Erst vor acht Monaten kam Randal Kolo Muani aus Nantes in die Bundesliga, inzwischen hat er sich bei Eintracht Frankfurt zum Leistungsträger gemausert: In seinen ersten 21 Bundesliga-Partien gelangen ihm bereits zehn Treffer und zwölf Assists. Dazu ist er inzwischen französischer Nationalspieler und infolgedessen Vizeweltmeister auch.
Und schon ranken sich zahlreiche Transfer-Gerüchte um den 24-jährigen Shootingstar: Laut "L'Équipe" plant der FC Bayern im Sommer mit einem Angebot an SGE-Boss Markus Krösche heranzutreten, zudem seien internationale Top-Klubs wie PSG und ManUnited interessiert. Die Engländer sollen bereits im Januar mit einer 60-Millionen-Euro-Offerte abgeblitzt sein.
SGE-Sportchef Krösche muss um zahlreiche Stars kämpfen, könnte bei so manchem aber auch eine hohe Ablösesumme erzielen.Bild: dpa / Christian Kolbert
Inmitten dieser wilden Spekulationen hat Kolo Muani (Vertrag bis 2027) im Februar seine Berater-Agentur gewechselt. Nun enthüllt "Bild", warum es zu dem Bruch kam. Demnach habe es mit den bisherigen Beratern Streit um Anteile an Kommissionen gegeben.
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Bleibt in der Familie: Neuer Kolo-Muani-Berater bereit, Provision zu teilen
Bisher wurde Kolo Muani von der Agentur "MDC Advisors" betreut, deren Scouts ihn seinerzeit in der französischen U17 entdeckt hatten. Im Sommer hatten sie den ablösefreien Wechsel zu Eintracht Frankfurt eingefädelt, obwohl der 24-Jährige wohl auch da schon zu einem internationalen Top-Klub hätte gehen können.
Nun wird Kolo Muani stattdessen von seinem Vater und seinem Bruder beraten, sowie von Moussa Sissoko. Der Franzose betreut neben Tanguy Coulibaly und Dan-Axel Zagadou (beide VfB Stuttgart) auch Ex-BVB-Star Ousmane Dembélé.
Den Dembélé-Wechsel zu Barcelona hatte Sissoko eingefädelt.Bild: AP / Francisco Ubilla
"Bild" zufolge ist Sissoko jedoch nicht die treibende Kraft bei Kolo Muanis Berater-Wechsel gewesen. Stattdessen haben wohl Vater Louis und Bruder Kevin gefordert, bei Kolo Muanis nächstem Wechsel für ihre Ratschläge an der Berater-Provision beteiligt zu werden. Darauf habe sich "MDC Advisors" jedoch nicht einlassen wollen.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Transfer im Sommer erhöht sich durch den Wechsel nicht wesentlich, denn: Die Eintracht hält beim Kolo-Muani-Poker alle Trümpfe in der Hand. Zuletzt hatte "L'Équipe" berichtet, dass Sportchef Krösche inzwischen sogar auf mehr als 100 Millionen Euro Ablöse hofft. Allerdings wird sich der Eintracht-Boss in Geduld üben, denn zunächst will Frankfurt wohl mindestens noch ein oder zwei Spielzeiten von den sportlichen Qualitäten des Franzosen profitieren.
Auf der Zielgeraden: Marmoush im Sommer wohl ablösefrei zur Eintracht
Trotzdem sondiert Krösche bereits den Markt nach weiteren Sturm-Talenten, entweder als Kolo-Muani-Ersatz oder einfach, um den Kader in der Breite zu ergänzen. Ein heißer Kandidat ist offenbar Omar Marmoush, der in Wolfsburg schon unter dem aktuellen Eintracht-Coach Oliver Glasner gespielt hatte.
Marmoush bejubelt seinen Treffer gegen den VfB Stuttgart.Bild: imago / Eibner
Der 24-jährige Ägypter hat für den VfL sowie für den VfB Stuttgart schon 50 Bundesliga-Spiele bestritten, bisher gelangen ihm dabei sechs Tore. Wie Kolo Muani hat auch er es schon in die Nationalmannschaft geschafft: Mit Ägypten erreichte Marmoush letztes Jahr das Finale des Afrika Cups, wo man am Senegal scheiterte.
Da sein Vertrag beim VfL im Sommer ausläuft, könnte der Linksaußen im Sommer ablösefrei wechseln. Wie die "Wolfsburger Allgemeine" berichtet, befinden sich die Verhandlungen zwischen der Eintracht und Marmoush auf der Zielgeraden.
Demnach habe Marmoush sämtliche Angebote der "Wölfe" bisher abgelehnt, trotz einer vorgeschlagenen Verfünffachung seines Gehalts (aktuell angeblich rund 500.000 Euro pro Jahr). In Frankfurt dürfte er – unabhängig von der Zukunft Kolo Muanis – seine Einsatzzeiten kriegen: Immerhin droht die Eintracht im Sommer unter anderem Daichi Kamada und Ansgar Knauff zu verlieren.
Werder Bremen und Naby Keïta: Das ist wohl das größte Transfer-Missverständnis in der jüngeren Bundesliga-Geschichte. Der Mittelfeldspieler kam im Sommer 2023 mit großen Hoffnungen an die Weser und konnte diese nicht einmal ansatzweise erfüllen. Fünf Spiele, keine Tore, keine Vorlagen und zwei gelben Karten stehen in der Statistik.