
Frank Baumann werkelt am Kader von Schalke 04.Bild: dpa / Tim Rehbein
Bundesliga
Schalke 04 sucht dringend einen neuen Abwehrchef. Doch das Geld ist knapp und der Favorit hat sich längst für einen anderen Klub entschieden. Jetzt ruhen die Hoffnungen auf einem jungen Schweizer.
11.06.2025, 16:4111.06.2025, 16:41
In Gelsenkirchen wird wieder in die Hände gespuckt. Zumindest dort, wo wirklich malocht wird: in der Zeche. Auf Schalke dagegen, im Schatten der Arena, geht es längst nicht mehr um das Bruttosozialprodukt. Hier wird an einem anderen Projekt geschraubt: der Wiederauferstehung eines einst stolzen Klubs.
Dabei steht vor allem ein Mann im Fokus: Frank Baumann.
Der Sportvorstand von Schalke ist seit dem 1. Juni offiziell im Amt. Wenige Tage zuvor leitete er bereits die erste Weichenstellung für die kommende Saison ein. Baumann verpflichtete einen neuen Trainer. In Miron Muslic präsentierten die Gelsenkirchener kürzlich einen Mann, der bislang hauptsächlich Experten ein Begriff war.
"Wir wollten jemanden, der Spieler entwickelt, Spieler besser machen kann. Jemanden, der Begeisterung vermittelt", sagte Baumann. Schon zu seiner Zeit bei Werder Bremen habe er von Muslic gehört.
Zuletzt arbeitete der 42-Jährige beim englischen Zweitliga-Absteiger Plymouth Argyle. Muslic setzt auf einen intensiven Fußball mit Pressing. Als Vorbild gilt Jürgen Klopp, langjähriger Coach von Schalkes Erzrivale Borussia Dortmund.
FC Schalke plant Kaderumbau: Erst verkaufen, dann kaufen
Bevor Schalke einen solchen oder ähnlichen Fußball spielt, haben Muslic und Baumann jedoch noch viel Arbeit. Am 21. Juni startet der neue Coach mit seinem neuen Klub in die Saisonvorbereitung. Dann braucht er die richtigen Spieler.
Baumann kann aber nur handeln, wenn zuvor verkauft wird, denn Schalke ist hoch verschuldet. Der Verein steht unter der Auflage der Deutschen Fußball Liga (DFL), im Jahr 2025 einen Gewinn von rund fünf Millionen Euro zu erzielen – ansonsten droht zur Saison 2026/27 ein Punktabzug.
Ganz oben auf der internen Verkaufsliste stehen Toptorjäger Moussa Sylla und U-Nationalspieler Taylan Bulut. Beide sollen dem Verein dringend benötigte Einnahmen bringen. Für Bulut gibt es bereits mehrere Anfragen, sein Abgang gilt laut "Waz" als wahrscheinlich.
Erst wenn diese Deals durch sind, kann Schalke selbst aktiv werden – etwa bei der Verpflichtung eines neuen Verteidigers. Den hat Schalke nämlich bitter nötig.
62 Gegentore: FC Schalke sucht nach Abwehrchef
In der vergangenen Saison haben die Königsblauen insgesamt 62 Gegentore kassiert. Lediglich Eintracht Braunschweig (64 Tore) und Schlusslicht Regensburg (71 Tore) standen defensiv noch schlechter da.
Ein möglicher Kandidat sei aber bereits gefunden. Wie die "Sport Bild" in ihrer Mittwochsausgabe berichtet, steht Loic Lüthi "hoch im Kurs". Lüthi ist 21 Jahre alt und spielt derzeit in der Schweiz für den FC Winterthur. Sein Marktwert beträgt 600.000 Euro.
Auf Schalke sehnt man sich allerdings nach einem erfahrenen "Abwehr-Anführer", wie es heißt. Ob der junge Lüthi diesem Anforderungsprofil gerecht wird, ist also fraglich.

Im Visier von Schalke: Loic Lüthi.Bild: imago/ Maximilian Gärtner
Der Rechtsfuß kam in der vergangenen Saison beim FC Winterthur auf 26 Einsätze in der Schweizer Super League. Sein Klub war lange in akuter Abstiegsgefahr und rettete sich erst in der Relegation. Lüthis Vertrag läuft noch bis 2027. Schalke müsste also Ablöse zahlen.
FC Schalke buhlte wochenlang um Werder-Profi
Ein Spieler mit dem gesuchten Profil wäre Anthony Jung gewesen. Der 33-Jährige stand zuletzt bei Werder Bremen unter Vertrag, erhielt dort jedoch frühzeitig keine Verlängerung.
Schalke witterte seine Chance und versuchte, den erfahrenen Defensivmann zu verpflichten – laut "Sport Bild" liefen die Gespräche über mehrere Wochen.
Doch am Ende entschied sich Jung für den SC Freiburg, der mit einer sportlich attraktiveren Perspektive überzeugte. Bereits Ende Mai vermeldete der Bundesligist den Transfer.
(Mit Material von dpa)
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