
Nick Woltemade würde gerne nach einem Jahr in Stuttgart zum FC Bayern wechseln.Bild: dpa / Tom Weller
Bundesliga
Seit Wochen ist der Poker um Nick Woltemade das Thema des Transfersommers in Deutschland. Nun kommt offenbar neue Bewegung in die endlose Verhandlungs-Odyssee.
12.08.2025, 12:5412.08.2025, 12:54
Eigentlich laufen Verhandlungen rund um die Ablöse für einen Spieler zwischen zwei Vereinen oft ähnlich. Der interessierte Verein unterbreitet sein erstes Angebot, das vom abgebenden Verein abgelehnt wird und mit einer Gegenforderung zurückgeht.
Dann ist die Differenz beider Vorstellungen entweder so groß, dass der interessierte Verein sich zurückzieht oder aber beide Klubs einigen sich früher oder später mit einem Betrag, der oft in der Mitte liegt. Das lernt man wohl im Proseminar Ablöseverhandlungen 1.0.
Und dann gibt es aber immer wieder auch Verhandlungen, die sich über mehrere Wochen – gefühlt sogar Monate – ziehen. Beim BVB-Abgang von Erling Haaland 2022 lag das hauptsächlich daran, dass sich der Norweger lange nicht für einen Verein entscheiden konnte. Beim Transfer von Harry Kane vor zwei Jahren von Tottenham zum FC Bayern zeigte Spurs-Geschäftsführer Daniel Levy seine harte Seite.
FC Bayern: Stockende Verhandlungen mit VfB Stuttgart um Woltemade
Der aktuelle Bundesliga-Sommer ist in Deutschland geprägt von den Zukunftsplanungen von Nick Woltemade. Der DFB-Star möchte zum FC Bayern, der Rekordmeister will den 23-Jährigen, aber offenbar nicht um jeden Preis. Und der VfB Stuttgart will sein Offensiv-Juwel nicht abgeben, schon gar nicht für zu wenig Geld.
Kurios in dieser Transferposse wirkt, dass die Stuttgarter bislang noch nicht mal zu Verhandlungen bereit waren, obwohl die Münchner schon zwei Angebote abgegeben haben. Letztlich stand ein 50-Millionen-Euro-Paket im Raum, zu dem noch fünf Millionen an Bonuszahlungen kommen könnten. Zu wenig für den VfB, der nun in die Offensive geht.
Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle scheint mittlerweile mehr genervt als geschmeichelt vom Münchner Interesse zu sein und fordert finale Klarheit. Bei der Veranstaltung "PubCannstatt" war der 50-Jährige zu Gast und sprach laut "Stuttgarter Nachrichten" über den Poker: "Es ist jetzt eine Strecke von sechseinhalb Wochen. Irgendwann ist auch mal gut."
VfB Stuttgart setzt Bayern eine Deadline bis zum Supercup
Doch dabei beließ es Wehrle nicht, viel mehr stellte er eine Deadline für einen Woltemade-Wechsel auf. "Wenn man den Spieler unbedingt verpflichten will, müsste man auch in der Lage sein, in dieser Zeit eine Lösung zu erzielen", kritisiert Wehrle ganz offen das Vorgehen der Münchner, eher er das Ultimatum setzt: "Wir spielen am Samstag den Supercup. Bis spätestens zum Anpfiff sollte auch alles geklärt sein."
Heißt im Klartext: Wenn am kommenden Samstag um 20.30 Uhr der Ball zwischen dem Pokalsieger aus Stuttgart und den Bayern als Meister rollt, soll die Zukunft von Woltemade besiegelt sein.
Doch auch seitens der Bayern hat sich die Situation nun geändert. Der Abgang von Kingsley Coman nach Saudi-Arabien steht kurz bevor, muss eigentlich nur noch offiziell verkündet werden. Laut "Bild" und "Sky" steht eine Ablöse zwischen 30 und 35 Millionen Euro im Raum.
Genau dieses Geld könnte Münchens Sportvorstand Max Eberl gebrauchen, um weiteren Spielraum im Woltemade-Poker zu bekommen. Dann könnte der Deal zwischen beiden Klubs doch noch vor Anpfiff des Supercups über die Bühne gehen.
Am Sonntag musste Niklas Süle im Testspiel gegen Juventus Turin frühzeitig vom Feld – Diagnose: Muskelverletzung, rund zwei Monate Pause. Nun prüft der BVB zwei mögliche Innenverteidiger, welche die entstandene Lücke im Kader schließen könnten.
Nicht schon wieder! Das wird sich Niko Kovač gedacht haben, als kurz vor der Halbzeit bei der Saisoneröffnung gegen Juventus Turin Innenverteidiger Niklas Süle gestützt und leicht humpelnd den Platz verlassen musste. Der 29-Jährige ging kurz vor der Halbzeit nach einem Rückpass ohne gegnerische Einwirkung zu Boden und hielt sich das rechte Bein.