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HSV vor Pflichtspielstart: Fünf Niederlagen und Sorgen in der Offensive

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Das Wetter passend zur Leistung der Vorbereitung. Merlin Polzin hofft im Pokal nun auf Besserung. Bild: imago images / Steinsiek.ch
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HSV: Fünf Testspielpleiten – Trainer Polzin "fordert Klarheit"

Nach fünf Niederlagen in sechs Vorbereitungsspielen und einer Torbilanz von 4:15 ist die Euphorie rund um den HSV auf dem Prüfstand – ein DFB-Pokalspiel gegen einen Oberligisten könnte zur unfreiwilligen Richtungsprobe werden.
11.08.2025, 17:1811.08.2025, 17:18
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Diesen Samstag startet der Hamburger SV in die neue Pflichtspielsaison: Im DFB-Pokal geht es für den Bundesliga-Aufsteiger zum Oberligisten FK Pirmasens. Auf dem Papier klingt das nach einem klaren Pflichtsieg – doch präsentiert sich der HSV wie in der bisherigen Vorbereitung, dürfte es alles andere als ein Selbstläufer werden.

Bei der Generalprobe für die neue Saison gab es am vergangenen Wochenende ein 0:2 beim spanischen Erstligisten RCD Mallorca – es war bereits die fünfte Testspielpleite aus sechs Spielen. In diesen gelangen den Hamburgern nur vier Treffer, satte 15 stehen dagegen.

"Wir haben natürlich gehofft, dass wir einen Schritt weiter sind", stellte Trainer Merlin Polzin nach dem Spiel in der Pressekonferenz klar. Betonte aber auch, dass die guten Testspielgegner bewusst gewählt wurden:

"Wir brauchen nach 100.000 Menschen bei der Aufstiegsfeier auf dem Rathaus kein Selbstvertrauen, wir brauchen Klarheit" – eine Botschaft, die im Hamburger Umfeld durchaus als bewusste Bremse verstanden werden darf. Beim HSV ist die Euphorie nach Erfolgen traditionell schnell entfacht, gerade nach dem Bundesliga-Aufstieg.

HSV-Trainer Polzin hofft auf mehr Stabilität

Doch Polzin mahnt, dass reine Aufbruchsstimmung ohne taktische und strukturelle Basis trügerisch ist. Statt sich von Emotionen tragen zu lassen, will der Trainer den Fokus auf klare Abläufe, stabile Strukturen und eine funktionierende Mannschaftshierarchie legen.

Genau diese Klarheit fehlt dem HSV derzeit an mehreren Stellen. Die Abstimmung in der Defensive ist lückenhaft, das Mittelfeld wirkt häufig uninspiriert, und in der Offensive fehlt es sowohl an Durchschlagskraft als auch an Präzision.

Verletzungen wie von Yussuf Poulsen oder Jean-Luc Dompé sowie Anpassungsschwierigkeiten bei Neuzugängen wie Jordan Torunarigha erschweren zusätzlich die Bildung einer eingespielten Formation. Hinter einer der prägendsten Figuren der Aufstiegssaison steht ebenfalls ein dickes Fragezeichen: Ransford Königsdörffer.

HSV: Flaute in der Offensive

Der Angreifer war bereits so gut wie beim französischen Champions-League-Teilnehmer OGC Nizza gelandet, ehe der Medizincheck den Wechsel platzen ließ. Sein Verbleib ist offen – und damit auch, ob der HSV in der Offensive auf eine bewährte Waffe setzen kann.

Der Angriff stellte sich als größte Problemstelle heraus: Vier Tore in sechs Spielen zeugt nicht gerade von Gefährlichkeit: "Natürlich war unsere Torausbeute bisher nicht das was wir uns vorstellen", so Polzin, "wir müssen ansetzen bei der Kaderplanung und der Art und Weise, wie wir spielen wollen."

Fairerweise waren alle Testspielgegner namhafte und robuste Teams. Dennoch liegt ein weiter Weg vor den Hamburgern, wenn sie in der Bundesliga zumindest den 16. Platz und damit die Relegation erreichen wollen.

"Mehr Demut": Rummenigge mit klarer DFB-Kritik und ernstem Rat
Karl-Heinz Rummenigge gilt als einer der mächtigsten Männer im deutschen Fußball. Gemeinsam mit Uli Hoeneß prägte er in den vergangenen Jahrzehnten den FC Bayern und hat im Aufsichtsrat des Rekordmeisters noch immer eine wichtige Stimme.
Wenn Karl-Heinz Rummenigge sich öffentlich äußert, wird gespannt gelauscht, was der ehemalige Top-Stürmer zu sagen hat. Mal teilt er gegen direkte, sportliche Kontrahenten aus, mal macht er eine Ansage zu einem möglichen neuen Spieler – wie zuletzt zu Florian Wirtz Ende Februar, als er den Nationalspieler als "besten Spieler Deutschlands" bezeichnete.
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