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FC Bayern und BVB durften wegen Lionel Messi nicht nach China

20.07.2024, USA, Miami: Der verletzte Messi winkt vor dem Fussballspiel. Foto: Pedro Paulo Diaz/TheNEWS2 via ZUMA Press Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Lionel Messi hat zuletzt die Copa América gewonnen. Bild: TheNEWS2 via ZUMA Press Wire / Pedro Paulo Diaz
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Wegen Lionel Messi: FC Bayern und BVB durften nicht nach China

23.07.2024, 13:26
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Während die Sommertrainingslager der Fußballvereine früher schlicht zur sportlichen Saisonvorbereitung dienten, sind sie seit einiger Zeit wichtiger Bestandteil der kapitalistischen Verwertungslogik. Vereine gleichen modernen Wirtschaftsunternehmen. Und der Fußball ist eine überaus umsatzträchtige Branche.

Um in dieser Branche Märkte zu erschließen, die über den europäischen Raum hinausgehen, sind die Trainingslager ein geeignetes, womöglich sogar das wichtigste Vehikel. RB Leipzig und Eintracht Frankfurt gastieren etwa in den USA. Und der FC Bayern und Borussia Dortmund reisen seit Jahren nach Asien – der Kontinent gilt als wichtigster Wachstumsmarkt der Branche.

Ein Land muss dabei allerdings ausgespart werden. Und das liegt an Superstar Lionel Messi.

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Wie der "Kicker" berichtet, hatten sowohl der FC Bayern als auch der BVB geplant, in diesem Sommer eine Reise nach China zu machen. Dafür hätten sie demnach aber keine Erlaubnis bekommen.

Lionel Messi hat in China für politischen Affront gesorgt

Die Volksrepublik selbst hatte Anfang der 2010er Jahre mit Milliardeninvestitionen den Versuch gestartet, die nächste große Fußballnation zu werden – wenn auch vergeblich. Allein aufgrund der Größe gilt China für ausländische Klubs aber immer noch als prosperierende Einheit potenzieller Fans.

Das Problem: Lionel Messi war mit seinem Verein Inter Miami im Februar in die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong gereist. Bei dem Testspiel kam der angeschlagene Messi allerdings nicht zum Einsatz – dafür aber wenig später in Tokio. Für China ein Affront.

In einer Pressekonferenz erklärte Hongkongs Sportminister Kevin Yeung, Messi sei vertraglich dazu verpflichtet gewesen, mindestens eine Halbzeit lang zu spielen. Die Tatsache, dass Messi nicht gespielt hat, hießt es in einer Mitteilung, "hat die Regierung, genau wie alle Fußball-Fans, sehr enttäuscht". Daraufhin hat der chinesische Fußballverband ein im März geplantes Testspiel gegen Argentinien abgesagt.

Laut "Kicker" sei das nun auch der Grund, weshalb unter anderem der FC Bayern und Borussia Dortmund in diesem Sommer keine Testspiele in China abhalten.

PSG und AS Monaco mussten Spiel in China absagen

Demnach seien die Anfragen der Veranstaltungsagenturen, die sich üblicherweise um die Spielgenehmigungen kümmern, von der dem Zentralkomitee direkt unterstellten General Administration of Sports unbeantwortet geblieben. Auch eine DFL-Nachfrage über die deutsche Botschafterin in China habe keinen Erfolg gebracht.

Aber nicht nur die Bundesliga ist von Chinas Verstimmtheit betroffen, auch diverse europäische Topvereine leiden unter den Auswirkungen. So hatten etwa Paris Saint-Germain und die AS Monaco geplant, den französischen Supercup – wie bereits 2014, 2018 und 2019 – in China auszutragen. Mittlerweile ist das Spiel ganz abgesagt worden.

FC Bayern: Vor Topspiel – Kriselnder Guerreiro bereitet Bayern Probleme

Es könnte bereits die Vorentscheidung im Kampf um die Deutsche Meisterschaft sein: Am Samstagabend empfängt Titelverteidiger Bayer Leverkusen Tabellenführer Bayern München. Entscheidet der Rekordmeister das Duell für sich, hätte der FC Bayern nach 22 Spieltagen bereits elf Punkte Vorsprung auf Verfolger Bayer. Dass die Werkself das noch aufholen kann, scheint schwer vorstellbar.

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