Der FC Bayern hatte in diesem Sommer ambitionierte Ziele. Florian Wirtz sollte kommen, Nico Williams ebenfalls. Irgendwann wurden auch mal Bradley Barcola und Rafael Leão gehandelt. Am Ende wurde aus all diesen Gedankenspielen nichts. Seit dem Wochenende aber ist klar: Mit Luis Díaz kommt trotzdem ein neuer Star für die Offensive.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge überweisen die Münchener bis zu 75 Millionen Euro an den FC Liverpool, wenn man die Boni inkludiert. Ein Schnäppchen ist der 28-jährige Kolumbianer also keineswegs.
Schon gar nicht vor dem Hintergrund, dass er Leroy Sané ersetzen soll, der die Bayern in diesem Sommer ablösefrei in Richtung Istanbul verlassen hat. Ob das nun ein guter Deal war, vermag wohl nur die Zeit wirklich zu klären.
Ohnehin dürften die Münchener nicht erst in den Verhandlungen mit Liverpool erkannt haben, wie sehr sich der Markt gewandelt hat. Die Ablösesummen schießen weiter munter nach oben. Das vermeintlich planlose Agieren der Bayern macht es nur noch schlimmer, kritisierte Didi Hamann jüngst.
Ein Beispiel für diese Entwicklung ist auch der Poker rund um Nick Woltemade. Die Bayern erzielten übereinstimmenden Medienberichten zufolge erst eine Einigung mit dem Nationalspieler, ehe sie Kontakt mit dessen Klub, mit dem VfB Stuttgart, aufnahmen. Das kam im Ländle – wenig überraschend – nicht sonderlich gut an und provozierte eine klare Abwehrhaltung.
Bis zu 100 Millionen Euro sollen die Schwaben fordern, zwei FCB-Angebote haben die VfB-Bosse in der Folge dem Vernehmen nach abgelehnt. Das Bayern-Interesse ist als Reaktion auf die Nicht-Verhandlungen abgekühlt, Jan-Christian Dreesen und Max Eberl fokussierten sich stattdessen auf Díaz.
Dessen Transfer ist nun eingetütet, ein weiterer Offensivmann soll noch kommen. Deshalb wird jetzt auch wieder über Woltemade diskutiert. Nach Informationen der "Sport Bild" setzen die Bayern auf den Faktor Zeit. Demnach wollen sie abwarten, da sie um den Wechselwunsch des Angreifers wissen.
Pokern die Münchener also womöglich gar auf einen Streik von Woltemade? Bisher trainiert der 23-Jährige beim VfB jedenfalls normal mit.
Ohnehin wollen sich die Stuttgarter auf derartige Spielchen des FC Bayern und womöglich auch von Woltemade wohl nicht einlassen.
Dem Bericht zufolge gibt es im VfB-Lager das Gedankenspiel, eine Deadline zu setzen. Letzte Angebote, ob vom FC Bayern oder von anderen Klubs, müssten demnach rund um den Supercup am 16. August eingehen. Danach müsste dann im Sinne der Planungssicherheit für alle Beteiligten klar sein: Woltemade bleibt wirklich in Stuttgart.
Ob auch das nur Taktik ist oder die Schwaben am Ende tatsächlich eine Frist setzen, ist abzuwarten. Es bleibt in jedem Fall spannend. Und mit großer Vorfreude darf man schon jetzt auf das Duell im Supercup schauen.