Dortmund geschlagen, Platz drei in der Bundesliga und nach 28 Spieltagen punktgleich mit dem FC Bayern. Die Champions League ist in der herausragenden Saison des VfB Stuttgart zum Greifen nah. Nur Trainer Sebastian Hoeneß möchte davon am liebsten gar nichts wissen.
"Das glaube ich nicht", sagte Hoeneß nach dem 1:0-Erfolg gegen Borussia Dortmund am vergangenen Samstag über die nahende Qualifikation für die europäische Königsklasse. Ein "Big Win" sei das gewesen, ein "brutal wichtiger Schritt – ganz, ganz klar".
Aber: "Die werden dieses Jahr nicht reichen." Gemeint sind die 60 Punkte, die der VfB schon auf dem Konto hat. Zwar sei eine solche Ausbeute in der Vergangenheit oft genug dafür gewesen, meinte Hoeneß, für dieses Jahr rechne er aber damit, mehr Zähler zu benötigen. "Deswegen sind wir gut beraten, uns schnell auf Eintracht Frankfurt zu konzentrieren."
Mit sieben Punkten Rückstand sitzen dem VfB Stuttgart sowohl RB Leipzig als auch Borussia Dortmund im Nacken. Durch einen Sieg gegen Frankfurt könnten die Schwaben den Abstand zumindest fürs Erste wahren. Dass sich das Team von Sebastian Hoeneß dort überhaupt aufhält, haben sie – an absoluten Zahlen gemessen – vor allem zwei Spielern zu verdanken: Serhou Guirassy und Deniz Undav.
24 beziehungsweise 15 Tore haben die beiden Stürmer im Laufe der Saison bereits erzielt. Dass sie auch über die Saison hinaus in Stuttgart bleiben, gilt allerdings als unwahrscheinlich.
Serhou Guirassy wird bereits seit Längerem mit einem Wechsel in Verbindung gebracht. Wie das britische Newsportal "HITC" berichtet, soll sich der 28-Jährige nun einen Wechsel im Sommer vorstellen können – vor allem die Premier League reize ihn.
Auch bei einem Verbleib von Deniz Undav stehen die Chancen dem Vernehmen nach nicht sonderlich gut. Der Neu-Nationalspieler ist aktuell nur vom englischen Erstligisten Brighton & Hove Albion ausgeliehen, Stuttgart hat eine Kaufoption in Höhe von 20 Millionen Euro.
Laut "Sport Bild" möchte der VfB Undav zwar unbedingt halten, die festgelegte Summe sei ihnen allerdings zu hoch. Zumal der 27-Jährige eine erhebliche Gehaltserhöhung fordere. Demnach verdiene er aktuell geschätzte zwei Millionen Euro jährlich – bei seinem neuen Vertrag rechne er mit fünf Millionen Euro.
Dem Bericht zufolge möchte sich der Verein frühestens Ende April konkret mit einer etwaigen Verpflichtung beschäftigen. Erst dann ist klar, wie viel Geld den Stuttgartern für die Kaderplanung zur Verfügung steht. Eine Champions-League-Qualifikation würde immerhin ein Zugewinn von 18,62 Millionen Euro bedeuten.
Die Vereinsverantwortlichen zeigen sich unterdessen unbeirrt optimistisch, was einen Verbleib der beiden Leistungsträger angeht.
Über Guirassy sagte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth, dass die Stuttgarter "natürlich an unsere Grenzen gehen, um langfristig mit Serhou arbeiten zu können". Und über Deniz Undav sagte Sebastian Hoeneß, dass "alles relativ klar" sei.