Das Chaos in der Führungsebene beim FC Bayern hat dazu geführt, dass der Klub international an Renommee eingebüßt hat. Galt der deutsche Rekordmeister national und international lange als ein Klub, bei dem vor und hinter den Kulissen gut und vernünftig gearbeitet wird, ist das Image der Bayern heute ein anderes.
Die Münchener geben gerade ein ähnlich chaotisches Bild ab, wie man es sonst nur von Klubs wie Paris Saint-Germain oder dem FC Chelsea gewohnt ist. Der Kader wirkt zusammengewürfelt und die Bosse verlieren sich in internen Macht- und Grabenkämpfen.
Innerhalb weniger Monate hat der FCB seine gesamte Führungsriege ausgetauscht. Erst musste Trainer Julian Nagelsmann mitten in der heißen Saisonphase gehen, dann wurden Sportvorstand Hasan Salihamidžić und Vorstandsboss Oliver Kahn abgesägt – pünktlich zum Schlusspfiff, der den Bayern am letzten Spieltag die verloren geglaubte Meisterschaft sicherte.
Das Chaos in der Führungsebene hat auch große Auswirkungen auf die Spielerverhandlungen. Schon aus dem Umfeld von Wunschtransfer Declan Rice hieß es, die instabile Lage bei den Münchenern lasse ihn vor einem Transfer zurückschrecken.
Ähnliches ist nun von dem Berater eines aktuellen Bayern-Stars zu vernehmen.
Die Rede ist von Nedal Househ, der Bayern-Star Alphonso Davies vertritt. Weil Davies' Vertrag beim deutschen Rekordmeister im Sommer 2025 ausläuft, hatte sich sein Berater bereits mit den Bayern getroffen und über eine Verlängerung verhandelt. Das hat Househ in einem Interview mit dem Transfer-Experten Fabricio Romano offenbart.
"Wir hatten sehr positive Gespräche mit Hasan und Marco Neppe [Technischer Direktor des FC Bayern, Anm. d. Red.]. Wir hatten es fast geschafft. Dann bin ich am nächsten Morgen aufgewacht und sehe die Nachrichten", erzählt der Davies-Berater in dem Gespräch, das auf dem Youtube-Kanal von Fabricio Romano zu sehen ist.
Nach dem Wechsel an der Vereinsspitze sei er kürzlich wieder in München gewesen und habe "ein paar Tage gewartet". Kurz danach fügt er an: "Doch keiner hat mich kontaktiert. Deshalb bin ich dann ins Flugzeug zurück nach Kanada gestiegen."
Insgesamt sei der FC Bayern "zuletzt etwas aus der Spur geraten mit den Veränderungen im Management", sagt Nedal Househ weiter.
Dass Davies womöglich bald zu Real Madrid wechseln könnte, wie es unter anderem "Marca" zuletzt berichtet hatte, wollte sein Berater nicht kommentieren. "Aktuell können wir das weder bestätigen noch dementieren", wich er aus. Es mache ihn aber stolz, dass Davies mit einem Klub wie Real Madrid in Verbindung gebracht werde.
Auch ein klares Bekenntnis zu den Bayern vermied der Spielerberater. "Wir haben noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Wir haben noch zwei Jahre bei Bayern und werden uns Zeit lassen, um zu schauen, wie sich die Dinge in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln", sagte Nedal Househ.