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Die Abwehr scheint im deutschen Fußball eine sensible Position zu sein. Bundestrainer Julian Nagelsmann traute den deutschen Profis jüngst nach der Länderspielpause nicht mehr zu, noch bis zur Heim-EM "Verteidigungsmonster" zu werden.
Dem FC Bayern gingen im September die Innenverteidiger aus, so mussten Leon Goretzka und Noussair Mazraoui im Pokalspiel gegen Preußen Münster im Abwehrzentrum ran. Beim BVB zitterte Trainer Edin Terzić vor dem Champions-League-Spiel gegen die AC Mailand um seine Abwehr-Stars. Niklas Süle fiel erkrankt aus, lange stand hinter Nico Schlotterbeck ebenfalls wegen einer Erkältung ein Fragezeichen.
Der ehemalige Freiburger sagte sogar deshalb die Pressekonferenz vor dem Spiel ab, lief am Ende aber doch auf und war beim 3:1-Erfolg, der dem BVB die Achtelfinal-Teilnahme sicherte, aktiv.
Dennoch zeigen diese Personalsorgen, dass sowohl beim FC Bayern als auch in Dortmund noch in der Abwehr nachgerüstet werden könnte. Bei beiden Klubs streiten sich je drei Innenverteidiger um zwei Stammplätze. In Dortmund sind es mit Schlotterbeck, Süle und Mats Hummels drei deutsche Nationalspieler. In München ist es mit Dayot Upamecano, Min-jae Kim und Matthijs de Ligt ein internationales Trio.
Beide Kader werden durch je ein Talent abgerundet. Beim BVB ist es Antonios Papadopoulos, in München Tarek Buchmann. Besonders die Münchner hatten in der Innenverteidigung allerdings große Verletzungssorgen, de Ligt fehlt aktuell noch immer mit einem Innenbandanriss im Knie.
Wegen der angespannten Lage im Abwehrzentrum schauen sich beide Teams daher um, scouten wohl schon Defensivspieler. Laut dem Transferexperten Ekrem Konur haben die beiden Topklubs der Bundesliga dasselbe niederländische Talent ins Visier genommen. Demnach scouten sowohl die Bayern als auch Dortmund den 17-jährigen Jorrel Hato.
Der Innenverteidiger spielt bei Ajax Amsterdam und soll aber nicht nur auf dem Zettel der beiden deutschen Vereine stehen. Auch internationale Topadressen wie Real oder Atlético Madrid, Chelsea, Liverpool oder die AC Mailand würden die Situation von Hato beobachten.
Hato hat sich zu Beginn des Jahres bei den Ajax-Profis durchgesetzt, debütierte in der niederländischen Eredivisie Anfang Februar gegen Cambuur. Zum Ende der abgelaufenen Saison spielte er fünf Mal nacheinander über 90 Minuten durch.
In der aktuellen Saison verpasste er sowohl in der Europa League als auch in der Liga keine einzige Minute, erzielte am vergangenen Wochenende gegen Arnheim sogar sein erstes Tor. In Amsterdam hat der Linksfuß noch einen Vertrag bis 2025, ist aktuell laut der Online-Datenbank "Transfermarkt" zehn Millionen Euro wert. Die Tatsache, dass ihn sowohl Bayern als auch Dortmund auf dem Zettel haben, erinnert an die erste Jahreshälfte.
Damals waren beide Vereine auf der Suche nach einem zentralen Mittelfeldspieler. Für eine gewisse Zeit stand Edson Álvarez im Fokus beider Klubs. Bayern stieg jedoch früh aus dem Poker aus, beim BVB stellte sich am Ende Trainer Terzić gegen eine Verpflichtung des mexikanischen Nationalspielers und wollte stattdessen auf Emre Can setzen.
Am Ende wechselte Álvarez für 38 Millionen Euro zu West Ham United.
