Am vergangenen Wochenende war es mal wieder so weit, in Stuttgart stand die Show des Serhou Guirassy auf dem Programm. Und die Zuschauenden sollten nicht enttäuscht werden, denn mit einem lupenreinen Hattrick drehte der Angreifer die Partie zugunsten seines VfB, der sich so mit 3:1 gegen den VfL Wolfsburg durchsetzte.
Es war bereits der zweite Dreierpack vom Nationalspieler aus Guinea in dieser Spielzeit, die fünfte Partie, in der er mindestens doppelt getroffen hat. Nach sieben Spieltagen steht der 27-Jährige so schon bei unglaublichen 13 Treffern.
So gut war selbst Robert Lewandowski nicht, als er 2020/21 mit 41 Treffern den aktuellen Torrekord der 1. Bundesliga aufgestellt hat. Und so gut war schon gar kein Stürmer in der Vorsaison, als Niclas Füllkrug am Ende 16 Treffer genügten, um sich die Torjägerkanone zu sichern.
In Anbetracht all dieser Zahlen erscheint es fast schon surreal, dass der VfB Stuttgart Guirassy im zurückliegenden Sommer für lediglich neun Millionen Euro verpflichten konnte. Die Schwaben nutzten dabei eine Option, die sie bei der zuvor abgeschlossenen Leihe mit Guirassys Ex-Klub Stade Rennes vereinbart hatten.
Solche festgeschriebenen Ablösesummen, ob nun in Leihverträgen oder in langfristigen Kontrakten, sind bekanntermaßen keine Seltenheit im Fußball. Im Sommer noch hat der VfB davon profitiert, zeitnah könnte der Traditionsklub aber auch darunter leiden.
Denn übereinstimmenden Medienberichten zufolge besitzt Guirassy in seinem aktuellen Vertrag eine Ausstiegsklausel. Demnach könnte er den Verein für eine festgeschriebene Ablösesumme in Höhe von 20 Millionen Euro verlassen.
Verglichen mit den neun Millionen Euro, die der VfB für ihn bezahlt hat, wäre das gewiss eine ansehnliche Wertsteigerung. Gemessen an den momentanen Leistungen würden sich aber alle Schwaben grün und blau ärgern. Denn gerade auf dem englischen Markt sitzt das Geld derart locker, dass Guirassy je nach Saisonverlauf das Zwei- bis Fünffache einbringen könnte.
Nun schraubt der VfB laut Medienberichten an einem XXL-Deal, um den Angreifer zu halten.
Um den Knipser im Winter oder spätestens im Sommer also nicht unter Marktwert ziehen lassen zu müssen, wollen die Stuttgarter seinen Vertrag anpassen. Laut "Sky" haben sie drei Modelle erarbeitet, die den 27-Jährigen überzeugen sollen.
Die erste Option ist demnach eine einfache Vertragsverlängerung des aktuell bis 2026 datierten Arbeitspapiers. Die Ausstiegsklausel werde in dem Fall gestrichen, Guirassy soll im Gegenzug deutlich mehr Gehalt kassieren. Genaue Zahlen werden im Bericht allerdings nicht genannt.
Im zweiten Szenario geht es nicht um eine Verlängerung der Zusammenarbeit. Stattdessen wolle man die Ausstiegsklausel durch eine Transferbeteiligung ersetzen. Guirassy würde dann also bei einem Wechsel eine gewisse Summe mitverdienen.
Auch die dritte Option soll eine Transferbeteiligung des Angreifers vorsehen. Der entscheidende Unterschied zu den anderen Szenarien besteht indes darin, die festgeschriebene Ablösesumme zu erhöhen, anstatt sie zu streichen.
Ob der VfB Stuttgart Guirassy mit einer der drei Optionen überzeugen kann, wird die Zeit zeigen. Klar scheint aber, dass sich die Schwaben in jedem Fall finanziell bis an die Decke strecken müssen, um den Torjäger zu einer Vertragsanpassung zu bewegen.