Bald ist die laufende Saison vorbei und der BVB ist Tabellenführer FC Bayern dicht auf den Fersen, liegt nur einen einzigen Punkt hinter dem Rekordmeister. Ob es die Dortmunder zum ersten Mal seit 2012 schaffen, den Münchnern die Meisterschaft wegzunehmen, ist offen. Klar ist allerdings, dass sich nach dem Ende der Spielzeit gerade der FC Bayern hinterfragen wird.
Thomas Helmer, ehemaliger Fußball-Profi und Ex-Bayern-Kapitän, spricht nun über die Situation der Bayern in der aktuellen Saison. Er benennt dabei klar die Fehler von Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić – doch findet auch versöhnliche Worte.
Dass die Situation bei den Bayern momentan so ist, wie sie eben ist, dafür sieht Thomas Helmer einen Hauptgrund: Zwei "Weltklassespieler" seien weggebrochen, erklärt er im Interview mit der Münchner "Abendzeitung". Manuel Neuer fällt nach seiner Verletzung Ende vergangenen Jahres noch immer aus. Robert Lewandowski, der verlässlicher Torjäger des FC Bayern war, wechselte im vergangenen Sommer für rund 45 Millionen Euro zum FC Barcelona.
"Für Neuers Verletzung konnten die Verantwortlichen natürlich nichts. Aber für Lewandowski keinen Nachfolger zu holen, war ein Fehler", stellt Helmer klar. "Da hätte ein Hochkaräter kommen müssen", findet er. "Das hat Bayern versäumt. Ganz klar." Eine Kritik, die nicht neu ist.
Helmer sieht jedoch keinen Grund, sich von Kahn und Salihamidžić zu verabschieden. Wäre er im Aufsichtsrat, würde er die beiden weitermachen lassen: "Vielleicht ist es manchmal auch gut, wenn man mal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird, weil alles nicht so reibungslos läuft wie in den Jahren zuvor. Dann muss man eben wieder mehr investieren. (...)"
Doch nicht nur zum Sportvorstand äußert sich der ehemalige Bayern-Profi, sondern auch zu einer weiteren viel diskutierten Personalie: Thomas Müller. Seit Thomas Tuchel die Trainerposition übernommen hat, findet sich Müller regelmäßig auf der Bank wider. Darauf folgten bereits Gerüchte um einen möglichen Abschied.
Auch Helmer sieht die Situation um Müller kritisch. "Es sieht aktuell nicht so aus, dass Thomas Müller unter Thomas Tuchel unangefochten ist." Es werde immer Probleme geben, wenn Müller nicht spiele. "Er kann natürlich nicht zufrieden sein mit dieser Situation."
Müller selbst reagierte zuletzt belustigt auf Abschiedsspekulationen. "Wenn du Zeitung lesen könntest King D'avie...", schrieb der 33-Jährige am Mittwoch auf Instagram zu einem Bild, auf dem er lachend neben King D'avie hockt, einem der Pferde von ihm und seiner Frau Lisa. Den Satz beendete Müller mit dem Emoji eines Affen, der sich die Augen zuhält. Dazu setzte er die Hashtags #jetztwirdsdannlangsamwild, #vollerfokusaufdieschale und #nurderfcb.
(Mit Material von dpa)