Hertha BSC hat den SC Paderborn im ersten Spiel nach dem Klinsi-Knall auswärts mit 2:1 besiegt. Interims-Trainer Alexander Nouri hatte den Fokus gegen den Aufsteiger klar auf eine stabile Defensive gelegt. Das drückte sich unter anderem in der Aufstellung aus. Mit fünf Verteidigern und zwei defensiven Mittelfeldspielern (Skjelbred und Ascacibar) standen auf dem Feld sieben Defensive, zwei Stürmer (Piatek und Cunha) und mit Arne Meier ein Bindeglied zwischen Offensive und Defensive.
Neuzugang Matheus Cunha, der junge Stürmer war im Winter von RB Leipzig geholt worden, gab in Paderborn sein Debüt für die Hertha.
Im Spiel der Mannschaft war die Entwicklungen der vergangenen Woche nicht wirklich zu spüren. Hertha BSC begann engagiert und ging in der 10. Minute durch Dedrick Boyata in Führung.
Cunha legte in der 18. Spielminute nach, doch sein Tor wurde zurecht vom Videoassistenten zurückgenommen.
Der Brasilianer blieb aber weiter auffällig – im positiven wie im negativen Sinn. Er sorgte offensiv für viel Furore und vergab in der 62. Minute eine 100-prozentige Chance, weil er zu lässig über den Torwart lupfen wollte.
In der 68. Minute versuchte er erneut zu zaubern – diesmal mit Erfolg: Mit der Hacke konnte er einnetzen.
Die Partie wurde gegen Ende hitziger und so erging es auch Cunha – beim Stürmer lagen die Nerven zunehmend blank. Fans forderten seine Auswechslung, damit er nicht Gelb-Rot sieht. Nouri reagierte: In der 83. Minute kam Ibisevic für Cunha.
Am Ende entschieden bei Hertha die bessere Struktur und mehr Torchancen das Spiel. Ein wichtiger Sieg für die Hertha, die nachdem Klinsmann-Rücktritt einige Fragen zu beantworten hatte.
Erster Eindruck nach der Begegnung: Interims-Trainer Nouri hat die Berliner Defensive stabilisiert, zumindest gegen Paderborn. Zudem hat er neues Feuer in der Offensive entfacht. Dank des Sturmduos Piatek und Cunha, die zusammen insgesamt neunmal aufs Tor von Paderborn-Keeper Zingerle schossen. Insgesamt kam Hertha auf 17 Torabschlüsse – das ist Saisonrekord und schon allein deswegen erwähnenswert.
Das neue System mit einer stabilen Abwehr und vielen Torabschlüssen trägt die Handschrift von Alexander Nouri – ob es durch die nächsten Partien konstant Erfolge bringt, wird er zeigen müssen.